16226 enthält eine Fülle biblischer und besonders neutesta-mentlicher Ausdrücke, unter denen das untadelige Lamm,das die Sünden der Welt auf sich nimmt, und der große Hohepriester hervortreten.26-27 Der sachliche Inhalt entspricht den Liturgien und den Gebeten (16)-(25).27 ist das älteste christliche Abendlied.28 zeigt die Paradoxie in dem Geheimnis Christi, vgl.(20). Melito war zur Zeit Marc Aurels Gemeindevorsteher oderBischof von Sardes. Schon im Jahre 155 spricht er von “Büchern des Alten Bundes” und deutet dadurch auf dieBücher des Neuen Testaments. In seinen Fragmenten zeigt er die Linie, die von den johanneisch-kleinasiatischenKreisen her über Polycarp und Ignatius zur Zweinatur des Gottesmenschen Jesus führt. Er beansprucht, selbstProphet zu sein. Vielleicht stammt von ihm das Wort vom Geist des Leibes Christi. V11 (34), I S. 42, Anm. (79).29 Von den Gnostikern, bei denen der Gemeindegesang zu hoher Blüte gelangt ist, sind weit mehr Lieder erhaltengeblieben. Unsere Auswahl gibt von ihnen ein charakteristisches Stück. Vgl. jedoch “Gnosis” nach dem Sachverzeichnis.(29) ist ein echt gnostisches Lied, wie es von den damaligen <strong>Christen</strong> der allgemeinen und ebenso dermontanistischen Gemeinden aufs entschiedenste abgelehnt wurde: Der Geist ist dort das Urelement. Der Sohndes Geistes gießt dort das Chaos aus. <strong>Die</strong> Seele ist dort das dritte Wesen, im Labyrinth gehetzt zwischen Licht undchaotischem Elend, und findet nicht eher den Aufstieg, als bis Jesus auf sein Wort zum Vater alle Äonen durchschreitend,zu ihr herniedersteigt und ihr die Erkenntnis (Gnosis) des Geheimnisses entschleiert. <strong>Die</strong>ses kurze ausder Gnosis gegebene Beispiel soll an dieser Stelle zeigen, wie weit und wie wenig ihre Kreise dem altchristlichenBekenntnis entsprachen. Vgl. Kapitel IV.30-39 Ungeklärter ist der Ursprung der Oden Salomos, die auch aus dem zweiten Jahrhundert stammen. <strong>Die</strong> meistenForscher halten auch sie für gnostisch. Zu großem Teil werden sie jedoch in erweckten Kreisen der Kirche,auch gerade des Montanismus, gesungen sein, wofür in den folgenden Anmerkungen stark sprechende Merkmalezu finden sind. <strong>Die</strong> staatsfreien, den Geist besonders verehrenden Monophysiten, die manches altchristliche Gutfestgehalten haben, pflegten diese Oden noch im 5. und 6. Jahrhundert. Kaspar von Schwenckfeld, dieser Zeugedes Heiligen Geistes und der Schrift im 16. Jahrhundert, lebte von dem Geistesgut dieser Kreise. Vielleicht sinddiese Hymnen eine Sammlung von Liedern verschiedenen Gemeinde-ursprungs, obgleich sie uns Heutigen insehr einheitlichem Charak-ter erscheinen. Unsere Auswahl soll zeigen, daß das Evangelium von Christus als Ausgießungdes Heiligen Geistes in diesen Oden eine gewaltige Macht entfaltet. <strong>Die</strong> Übersetzung dieser in syrischerSprache 1909 zuerst wieder veröffentlichten Oden, deren Text ursprünglich griechisch war, ist die von H.Greßmannaus den “Neutestamentlichen Apokryphen” von Edgar Hennicke, Mohr, Tübingen 1924. Wir haben hier nur auf denwesentlichsten Glaubensinhalt dieser merkwürdigen Lieder aufmerksam zu machen: Der Geist durch-wirkt dieseLieder wie der Windhauch die Harfe, wie der große breite Strom die Landschaft, (30), als das Wasser der Unsterblich-keit,als die Sonne über der Erde, als der eingeatmete Odem, als die Beschneidung des Herzens, (33). <strong>Die</strong>Freude am Herrn als ungestüme <strong>Liebe</strong>sleidenschaft, die mit der Brautschaft und dem Hochzeitsbett verglichen ist,(31), (38), (39), drängt den Psalmensänger zum Verkünden des Kommens des Herrn, der als der Sohn aufgestrahltist: Alle sollen ihm entgegengehen, vor ihn treten, ihn schauen und in seiner <strong>Liebe</strong> verherrlichen, seine Gnade besingenund seine Macht bekennen; denn der Haß wird von der Erde vertilgt werden, (31). <strong>Die</strong> Freude der Gnadeund <strong>Liebe</strong> gehört den erwählten Heiligen; denn sie empfingen den Brief des Heilsplanes, der wie ein Pfeil und wieauf einem Rad über die Erde eilte, als einen Testa-mentsbrief des offenbarten Herrschers, des echten Sohnes vomVater; auf ihm steht der Name des Vaters, des Sohnes und des Geistes, (36). Der Herr hat sich in Freundlichkeitso nahe geoffenbart, daß er an Gestalt uns gleich, von uns ergriffen und angezogen werden kann. Dafür gab ersich selbst dahin und hat so der Erkenntnis seines Lichtes den Weg gebahnt, daß er das All mit dieser Erlösungdurchdringt, (31). Der beschlossene Plan und Wille des Herrn ist sein Wort und seine Erlösung als ewiges Lebenund ewige Vollendung in Gnade und Freiheit und Wahrheit und Gerechtigkeit, (32). <strong>Die</strong>se Erlösung muß tapferergriffen werden, (32). Durch den Heiligen Geist geschieht diese Erlösung als Erfüllung mit seiner <strong>Liebe</strong> und seinerErkenntnis, als Gründung auf den Fels der Wahrheit, als redendes Wasser aus seinen Quellen, als Abwerfen derTorheit und als Erneuerung in seinem Lichtkleid seiner Unvergänglichkeit, als Verzückung ins Paradies, wo dieBitterkeit der Bäume abgetan ist und alles voll von seinen Früchten ist, (33). <strong>Die</strong>se aus der Höhe herabkommendeErlösung führt aus der Tiefe empor, nimmt das Mittlere gefangen und unterwirft es durch Überwindung allerDrachen und Vernichtung aller Gifte und Feinde, durch Erweckung aus allen Gräbern, durch Erneuerung des Alls,durch Aufbau des Reiches, (35), (37). Dafür ist eine menschliche Jungfrau Mutter geworden und gebar in Offenbarungder Kraft und Erlösung den Sohn, (34). <strong>Die</strong>ser Herr ist die einzige Hoffnung, der einzige Gegenstand desGlaubens, der dem Glaubenden erscheint und ihm sein leuchtendes Machtzepter gibt, (37). So erstrahlt der großeTag, so wird das Leben durch Christus empfangen, so verbindet man sich auf den Namen des Herrn, so leuchtet
163man in seiner <strong>Liebe</strong>, und so macht der heilende Erretter die Seele lebendig, der erniedrigte Sohn des Höchsten,der in Vollkommenheit erhöht ward, der Logos Christus, der vor Grundlegung der Welt war und auf ewig lebendigmacht, (38). Das Ausbreiten seiner Hände am ausgestreckten Holz ist das Zeichen für die Flehenden, daß auchsie mit ausgestreckten Armen dem Herrn nahen. Denn so kommt er zu denen, die ihn lieben. So ist er erstanden,ist bei ihnen und redet durch ihren Mund. So hat er die Hölle und den Tod im Abgrund überwunden, so schuf er dieGemeinde der Lebendigen unter den Toten. So nahm sein Erbarmen die Verstorbenen aus der Finsternis in seineErlösung, weil sie auf seine Stimme hörten, an seinen Namen glaubten und in Freiheit sein Eigentum wurden, (39).40 <strong>Die</strong>ser Reigenhymnus aus den Johannes-Akten wird dort Jesus in den Mund gelegt. Seine tiefsinnige Paradoxievon dem erlösenden Erretter, der durch seine Wunden verwundet, durch seine Geburt die neue Geburt bringt, dergehört und gegessen und gesucht werden will und seine Waschung vollzieht, dessen Leid alle ergreift und dessenEinigung alle vereint, der heimatlos und tempelfrei alles weiht, der die Tür und der Wanderweg des schreitendenReigens ist, werden vielfach auf gnostischen Einfluß zurückgeführt. Vgl.”Gnosis” nach Sachverzeichnis.41 <strong>Die</strong>ser dichterische Lobpreis als des Jugendführers und Königs, als des Wortes und des Hirten, als des Flügelsund Lenkers, als des Äons und Lichtes, als der Milch und der Quelle des Geistes, als des Friede bringendenMachtsohnes ist vielleicht eine persönliche Dichtung des Clemens Alexandrinus.42 Unsere Führung durch die damaligen Zusammenkünfte und Weihestunden schließt mit dem geisterfüllten Märtyrergebetdes Polycarp ab. <strong>Die</strong> Märtyrerversammlung wird als die Krönung der christlichen Gottesdienste empfunden.<strong>Die</strong>ses Gebet an den allgewaltigen Gott aller Geister, Kräfte und Schöpfungen enthält ein klares christlichesBekenntnis zu Jesus Christus, zu seinem Kelch, zu seiner Auferstehung, zu seinem Opfer und zu seinem ewigenLeben. Durch sein Hohepriestertum und durch seinen Heiligen Geist wird der Märtyrer gewürdigt, an ihm selbstteil zu haben, wofür ihm in Gott und im Heiligen Geist allein die Ehre gebührt. Dem Weihecharakter der blutigenMärtyrerversammlung entsprechend, I S. 32-33, ist dieses Gebet als ein kennzeichnendes Gemeindegebet deszweiten Jahrhunderts aufzunehmen.
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13bensregel, nur die Vorlesung aus
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15Dieser Ernst der Forderung und Er
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29versprochene Geist, der vertreten
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