31.07.2015 Aufrufe

Die Ersten Christen: Am Anfang War Die Liebe - Plough

Die Ersten Christen: Am Anfang War Die Liebe - Plough

Die Ersten Christen: Am Anfang War Die Liebe - Plough

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

16waren 35 . Wer nicht zu der Arbeit bereit war, die er zu leisten vermochte, war daher als einer, “derdas <strong>Christen</strong>tum zu seinem mühelosen Gewerbe macht” in den Gemeinden unmöglich. “EinFauler kann niemals ein Gläubiger sein.” 36Der freie Willen und das freie Können der eigenen Leistungsfähigkeit war also hier die realeGrundlage aller <strong>Liebe</strong>stätigkeit. <strong>Die</strong> freie Selbstbestimmung, die in dem Recht auf Arbeit sodeutlich anerkannt wurde, gab aller sozialen Unterstützungsarbeit der damaligen <strong>Christen</strong>heit denentscheidenden Charakter der Freiwilligkeit. Um so bedeutsamer ist es für den in der Gemeindeherrschenden Geist, daß noch nach Hermas Reiche nicht anders in den Aufbau der Gemeindemit eingefügt werden können, als wenn sie sich für ihre armen Brüder des Reichtums entäußerthaben 37. Der lebensgefährliche Reichtum ist noch zu seiner Zeit durch Verschenken der Allgemeinheitnutzbar zu machen. Der Besitz der Güter kommt - so lehrte man in Übereinstimmung mit der“Naturwelt” - nach Ursprung und Bestimmung wie Licht, Luft und Erde allen Menschen zu.So war denn die letzlich alles hingebende <strong>Liebe</strong> damals so sehr das Erkennungszeichen der<strong>Christen</strong>, daß ihre Abnahme als Verlust des Geistes Christi gelten mußte 38 . Ihr Drang hat vieledazu gebracht, sich selbst für andere als Sklaven zu verkaufen oder in Schuldhaft zu begeben.Nichts war den <strong>Christen</strong> zu kostbar, wenn es um die gemeinschaftlichen Interessen der hingegebenenBruderschaft ging, so daß sie eine unglaublich rührige <strong>Liebe</strong>stätigkeit entwickelten 39 .Das Vermögen der Gemeinde gehörte tatsächlich damals den Armen. Deren Angelegenheiten warendie Geschäfte der Gemeinde. Jede Zusammenkunft diente der Versorgung verlassener Frauenund Kinder, Kranker und Notleidender 40 . Der Geist unbeschränkter Freiwilligkeit war als Grundzugder Bewegung hierbei wesentlicher als die Auswirkung der kommunistischen Lebensform oder derBesitzlosigkeit. Ungetrübte Freiwilligkeit der <strong>Liebe</strong> war es, die in der Urgemeinde den Privatbesitzim <strong>Liebe</strong>skommunismus aufgehen und später die Heiden darüber klagen ließ, daß vornehmeChristinnen durch Verschenken ihres Eigentums zu Bettlerinnen geworden waren uns nun anstelle desalten Ehrfurcht gebietenden Wohlstandes wahre Jammergestalten darstellten, die jetzt an Türenanklopften, die vorher weit weniger geachtet waren als die eigenen früheren Häuser 41 . Um anderenhelfen zu können, legten sich die damaligen <strong>Christen</strong> die härtesten Entbehrungen auf 42 , ohne beidieser <strong>Liebe</strong>stätigkeit bei ihren Glaubensgenossen stehen zu bleiben. Der antichristliche KaiserJulian mußte zugestehen: “<strong>Die</strong> gottlosen Galiläer ernähren außer ihren eigenen Armen auch nochdie unsern.” 43Den <strong>Christen</strong> stammte der Besitz als Folge der ichsüchtigen, begehrlichen Sünde aus dem Urfrevelder Menschheit. Mochte er wirklich für die allgemeine Ordnung der jetzigen dämonischenZeit notwendig sein; von den <strong>Christen</strong> konnte er nicht festgehalten werden, so daß die privateSpeisekammer oder Vorratskammer ebenso wie die Gemeindekasse den wandernden Gästen zurVerfügung stehen mußte 44 . Der Gemeindeangelegenheit der Gastfreundschaft konnte sich niemandentziehen. Jede Gemeinde wirkte schon hierdurch weit über ihren eigenen Kreis hinaus. Aber auchauf anderen Wegen erwies sie den auswärtigen Brüdern Gutes. Rom genoß schon in sehr früherZeit als “Vorsitzende in der <strong>Liebe</strong>stätigkeit” das höchste Ansehen in allen christlichen Kreisen. Vonder reichen Hauptstadt aus konnte nach allen Seiten die aktivste Leistung entfaltet werden, währenddas ärmere Jerusalem umgekehrt die Hilfeleistungen aller Gemeinden annehmen mußte, um seinegroßen Verpflichtungen gegen die Jerusalemer Pilgerscharen erfüllen zu können. Im eigenen Kreis

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!