134Alle, die sich von der Wahrheit unserer Lehren und Aussagen überzeugen lassen, haben denGlauben und versprechen, daß sie die Kraft haben werden, ihr Leben danach einzurichten. Wer sich untertauchenläßt, muß die Kraft der Selbstüberwindung in sich fühlen. <strong>Die</strong> das bezeugen, werden zum Betengeführt, daß sie unter Fasten von Gott Verzeihung für ihre früheren Vergehungen erflehen. Auch wir betenund fasten mit ihnen. Dann werden sie von uns an einen Ort geleitet, wo Wasser ist. Sie werden neu geboren.Sie erleben eine Wiedergeburt, wie wir sie alle selbst an uns erfahren haben. Es geschieht im NamenGottes, des Vaters und Herrn aller Dinge, und im Namen unseres heilenden Erretters Jesus Christus unddes Heiligen Geistes, daß sie nun im Wasser ein Bad nehmen.Christus hat gesagt: “ Wenn ihr nicht wiedergeboren werdet, werdet ihr nicht in das Reich der Himmelhineingehen können. “Daß es für einmal Geborene unmöglich ist, in ihrer Mutterleib zurückzukehren, istallen klar. Durch den Propheten Jesaja ist es ausgesprochen worden, wie die, welche gesündigt haben undBuße tun, von ihren Sünden loskommen werden. Es sind hier die Worte gemeint:“Waschet, reinigt euch. Schafft die Bosheiten fort aus euren Herzen. Lernt gutes tun. Seid Anwalt der Waisen undhelft der Witwe zu ihrem Recht. Und dann kommt und laßt uns rechten”, spricht der Herr. “Und sollten eureSünden sein wie Purpur, ich werde sie weiß machen wie Wolle; sind sie wie Scharlach, ich werde sie weiß machenwie Schnee. Wenn ihr aber nicht auf mich hört, wird das Schwert euch verzehren; denn der Mund des Herrn hatgesprochen.“Hierfür haben wir von den Aposteln folgende Begründung überkommen. Bei unserer ersten Entstehungsind wir ohne unser Wissen, - nach Naturzwang aus feuchtem Samen infolge gegenseitiger Begattung unsererEltern, - gezeugt worden und in schlechten Sitten und unter Bösen Grundsätzen aufgewachsen. Damitwir nicht Kinder der Notwendigkeit und der Unwissenheit bleiben, sondern nun Kinder des freien Entschlussesund der Einsicht werden und die Vergebung unserer früheren Sünden gewinnen, wird im Wasserüber dem, der nach der Wiedergeburt Verlangen trägt, der sein Vergehen bereut hat, der Name Gottes, desAllvaters und Herrn, ausgesprochen. Hierfür gebraucht der, welcher den Täufling zum Bad führt, nur ebendiese Bezeichnung. Denn einen Namen für den unnennbaren Gott vermag niemand anzugeben. Solltejemand behaupten wollen, es gäbe einen solchen, so wäre er mit unheilbarem Wahnsinn befallen. <strong>Die</strong>sesBad heißt bei uns Erleuchtung, weil die, die es an sich erleben, im Geiste erleuchtet werden. Aber das Abwaschendessen, der die Erleuchtung empfängt, geschieht auch im Namen Jesu Christi, des unter PontiusPilatus Gekreuzigten, und im Namen des Heiligen Geistes, der durch die Propheten alles vorherverkündigthat, was auf Jesus hinweist. Justin, Erste Apologie, 61 5Jesaja befahl euch ja doch nicht deshalb ein Bad, damit ihr darin den Mord und die anderen Sündenabwaschen könntet. Nicht einmal alles Wasser des Meeres würde genügen, euch zu reinigen. Das vonihm gemeinte heilbringende Bad war vielmehr, wie es der Natur der Sache entspricht, von jeher das, welchesjetzt die nehmen, die Buße tun, die sich nicht mehr durch das Blut von Böcken und Schafen oder durchdie Asche eine junge Kuh oder durch Opfer von Weizenmehl reinigen, sondern ganz anders: auf dem Wegdes Glaubens durch das Blut Christi und durch seinen Tod. Daß Christus aus diesem Grund gestorben ist,hat Jesaja selbst gesagt. Justin, Dialog mit dem Juden Tryphon, XIII, 1 6Durch das Bad also, welches Bekehrung und Gotteserkenntnis auswirkt, und welches nach demWort des Jesaja gegeben wurde, um die Gottesvölker von der Sünde zu heilen, sind wir zu Gläubigen geworden.Wir sagen es euch, daß dies jene Waschung ist, welche er vorhergesagt hat, und welche allein dieKraft besitzt, die Menschen zu reinigen, - unter der Voraussetzung, daß sie Buße tun. Das ist das Wasser desLebens. <strong>Die</strong> Brunnen, welche ihr euch gegraben habt, sind eingestürzt und nützen euch nichts. - Wäschteuch die Seele rein von Zorn, Habsucht, Neid und Haß, und ihr werdet sehen: der Körper ist rein.Justin, Dialog mit dem Juden Tryphon, XIV, 1 7
135Von dem Wesen unseres Mahls und von seiner Bestimmung gibt schon sein Name Rechenschaft. Esheißt, wie bei den Griechen die <strong>Liebe</strong> im reinsten Sinne heißt, die “Agape”. Wie teuer es auch kommt, -immer ist es ein Gewinn, im Namen der Gemeinschaft mit Gott Aufwand zu treiben, zumal wir mit dieserStärkung alle die unterstützen, die es nötig haben. Das Ansehen der Geringen ist bei Gott das Größte.Wenn das Mahl also aus einer ehrenvollen Veranlassung zustande kommt, so schätzt danach die Zuchtein, die während des Mahls selbst herrscht. Was auf religiöser Verpflichtung beruht, duldet keine Gemeinheitund Zuchtlosigkeit. Nicht eher geht man zu Tisch, als bis das Vorgericht des Gebetes zu Gott beendetist. Man ißt soviel, wie Hungrige es brauchen. Man trinkt soviel, wie es Menschen gut ist, die in Zuchtleben. Man sättigt sich in dem Gedenken, daß man auch in der Nacht Gott anbeten soll. Man unterhältsich in dem Bewußtsein, daß Gott es hört. Wenn die Hände gewaschen und die Lichter angezündet sind,werden alle aufgefordert, vorzutreten und Gott zu rühmen, wie es ein jeder aus der Heiligen Schrift oderaus dem eignen Innern vermag. Daran erkennt man, “wie er getrunken hat”. Auch den Schluß des Mahlesbildet das Gebet. Dann geht man auseinander, nicht um sich zu Schlägereien zusammenzurotten, nicht umin Haufen herumzuschwärmen, nicht zu den heimlichen Seitenwegen der Zügellosigkeit, sondern immer zuderselben Pflege der Zucht und Reinheit. So entspricht es denen, die nicht so sehr eine Mahlzeit als vielmehreine Wahrheit in sich aufgenommen haben. Das ist das Zusammensein der <strong>Christen</strong>.Tertullian, Apologie 39 8Von allen Opfern, die in Namen Jesu dargebracht werden, wie sie nach der Anweisung Jesu Christivor sich gehen, - von ‘dem Danksagungsopfer von Brot und Kelch also, das an allen Orten der Erde von den<strong>Christen</strong> gefeiert wird, - hat Gott im voraus bezeugt, daß er seine Freude daran hat.Justin, Dialog mit dem Juden Tryphon, CXVII,1 9Daß allein Gebete und Danksagungen, von Menschen dargebracht, die ihnen entsprechen,vollkommene und Gott erfreuende Opfer sind, behaupte auch ich. Gemäß ihrer Überlieferung kennen die<strong>Christen</strong> nur diese Opfer; sie bringen sie dar, wenn sie im Essen und Trinken das Gedächtnis feiern. Siefeiern hier die Erinnerung an das Leiden, das der Sohn Gottes ihretwegen erduldet hat.Justin, Dialog mit dem Juden Tryphon, CXVII. 3 10Wir behaupten, daß Gott kein Schlachtopfer, Trankopfer und Räucheropfer braucht. Wir ehren ihnbei allem, was wir zu uns nehmnen, durch Gebet, durch das Wort der Danksagung, durch das Rühmenseines Namens. Wir erkannten als die seiner allein würdige Ehrung nicht etwa die Verbrennung des vonihm zur Nahrung Geschaffenen, sondern vielmehr die Weihe, es uns und denen zukommen zu lassen, die esbrauchten, und ihm dafür zum Dank Huldigungen in Worten und Gesängen hinaufzusenden. Wir dankenGott für unsere Erschaffung und für alles, was Gesundheit und Leben gibt, für den Reichtum der Naturund für den Wechsel der Jahreszeiten. Wir senden Bitten hinauf, daß wir in Unvergänglichkeit auferstehendurch den Glauben an ihn. Justin, Erste Apologie 13 11Wir führen den, welcher gläubig geworden und sich mit uns zusammengeschlossen hat, nach seinenTauchbad zu den Brüdern, wie wir uns nennen, dorthin, wo sie versammelt sind. Dort beten wir inbrünstiggemeinschaftlich, für uns selbst, wie für den “Erleuchteten “, wie für alle anderen auf der ganzen Welt.Nachdem wir die Wahrheit erkannt haben, beten wir um die Würdigung, daß wir uns auch durch unserTun als gute Verwalter und Bewahrer des uns Aufgetragenen erweisen, um das ewige Heil zu gewinnen.Nach Beendigung des Gebetes grüßen wir uns mit dem Kuß.Darauf wird dem Vorsteher der Brüder Brot und ein Becher mit Wasser und Wein gebracht. Er nimmtbeides und lobt und preist dem Vater des Alls durch den Namen des Sohnes und des Heiligen Geistes. Er
- Seite 1 und 2:
E b e r h a r d A r n o l dDie Er s
- Seite 3 und 4:
Die Er s t e nCh r i s t e nAm Anfa
- Seite 5 und 6:
Daniel Greiner
- Seite 7 und 8:
7Vo rw o rtDieses Buch enthält ver
- Seite 9 und 10:
9vertrieben werden kann. Der Kreuze
- Seite 11 und 12:
11Jahre lang bewährter Führer Jak
- Seite 13 und 14:
13bensregel, nur die Vorlesung aus
- Seite 15 und 16:
15Dieser Ernst der Forderung und Er
- Seite 17 und 18:
17unterstützte die nicht allzu gro
- Seite 19 und 20:
19Freikauf anerkennen konnte, weil
- Seite 21 und 22:
21Die Versammlung um die Märtyrer
- Seite 23 und 24:
23ihren Lasten befreit werden mußt
- Seite 25 und 26:
25der Bibel, besonders der Prophete
- Seite 27 und 28:
27es, überall, in allen Gegenden G
- Seite 29 und 30:
29versprochene Geist, der vertreten
- Seite 31 und 32:
31entscheidende Offenbarungsbuch de
- Seite 33 und 34:
33Die Kirche begnügte sich für di
- Seite 35 und 36:
35Buches aus der Ursprungszeit der
- Seite 37 und 38:
379 Mit diesen Worten so in Acta Pe
- Seite 39 und 40:
39aller Güter, von dem Leben nach
- Seite 41 und 42:
61 Clemens von Alexandrien: “Welc
- Seite 43 und 44:
91 Irenäus III, 3, 4 und Euseb. Hi
- Seite 45 und 46:
45als Verbrecher an der römischen
- Seite 47 und 48:
47schließlich durch Folter in Erfa
- Seite 49 und 50:
49Der Statthalter fuhr fort: “Wen
- Seite 51 und 52:
51gab er seinen Geist auf. Bei dies
- Seite 53 und 54:
53im Feuer des Geistes. Auch er wur
- Seite 55 und 56:
55Speratus antwortete: “Niemals h
- Seite 57 und 58:
57Ihr (Juden) habt auserlesene Män
- Seite 59 und 60:
59in einem so langen Zeitraum eine
- Seite 61 und 62:
6111 Dieses maßgebende erste kaise
- Seite 63 und 64:
63Selbstschilderung d e r Ch r i s
- Seite 65 und 66:
65den Anblick des geduldigen Lebens
- Seite 67 und 68:
67Wenn wir zum großen Teil für ar
- Seite 69 und 70:
und mit abscheulichen Düften des
- Seite 71 und 72:
71zusammen. Wir bilden gleichsam ei
- Seite 73 und 74:
73an dem keimhaft ausgestreuten gö
- Seite 75 und 76:
75Leute, die förmlichen Mädchenha
- Seite 77 und 78:
77Wie sie wilden Tieren vorgeworfen
- Seite 79 und 80:
79von der Sonne ausgeht. Die Verwal
- Seite 81 und 82:
81Es besteht eine Norm des Glaubens
- Seite 83 und 84: 83Indes ist nach unserer Lehre auch
- Seite 85 und 86: 85außerhalb des Erdkreises ist von
- Seite 87 und 88: 87Wenn sich aber zeigt, daß seine
- Seite 89 und 90: 89freuen werde Ich mich über mein
- Seite 91 und 92: 91erlaubte, Götzenbilder aufzustel
- Seite 93 und 94: 93Wenn der prophetische Geist in de
- Seite 95 und 96: 95fest überzeugt, daß keine Schri
- Seite 97 und 98: 97Ich höre gewisse Leute sagen:
- Seite 99 und 100: Anmerkungen zu Kapitel IV: Das Glau
- Seite 101 und 102: 1019 Über das urchristliche Erkenn
- Seite 103 und 104: 10357 Das Unglaubliche und Unmögli
- Seite 105 und 106: 105He r r n-Wo rt e, Apostellehreu
- Seite 107 und 108: Sucht vom Kleinen aus zu wachsen, v
- Seite 109 und 110: Meine Jünger sind in lebendigen, h
- Seite 111 und 112: 111zum Götzendienst. Brauche keine
- Seite 113 und 114: Den Propheten vertraut an, dankzusa
- Seite 115 und 116: 115Das alles, Geliebte, schreiben w
- Seite 117 und 118: 117Wort Gottes bestärkt. So zogen
- Seite 119 und 120: 119schauten zu; - der auch wahrhaft
- Seite 121 und 122: aber ihn auferweckt hat von den Tot
- Seite 123 und 124: 123Ferner kam der Sohn Gottes desha
- Seite 125 und 126: 125Diejenigen unter euch, die etwas
- Seite 127 und 128: 1279 Zu diesem Bekenntnis Jesu zur
- Seite 129 und 130: 44 Der “Antichrist” Celsus (Vgl
- Seite 131 und 132: 13156-62 Die sieben Ignatius-Briefe
- Seite 133: 133Zu s a m m e n k ü n f t e u n
- Seite 137 und 138: 137dabeistehen. Alle sollen still f
- Seite 139 und 140: Du bist unser Heiland.Du bist unser
- Seite 141 und 142: 141ihnen gesagt werden. Möchte dei
- Seite 143 und 144: Mein Herr und mein Gott!Begleiter d
- Seite 145 und 146: Hoffnung der Schwachen und Vertraue
- Seite 147 und 148: Urelement aller Dinge,erster Grund
- Seite 149 und 150: Wie das Ungestüm des Zornes gegen
- Seite 151 und 152: Mein Herz ward beschnitten, und sei
- Seite 153 und 154: Die Freude gehört den Heiligen;wer
- Seite 155 und 156: Wir wollen den Herrn loben, wir, al
- Seite 157 und 158: Ehre sei Dir, Vater,Ehre sei Dir, d
- Seite 159 und 160: 159Herr, Du allgewaltiger Gott, Du
- Seite 161 und 162: 161oder Bischof nur von allen Gläu
- Seite 163 und 164: 163man in seiner Liebe, und so mach
- Seite 165 und 166: 165Von Westen und Osten werden sie
- Seite 167 und 168: 167an seine Güte bringen, daß wir
- Seite 169 und 170: 169Gott hat durch dieses Zeichen ei
- Seite 171 und 172: 171Und wißt, Brüder, daß der Auf
- Seite 173 und 174: 173Rücken und einen Stock in der H
- Seite 175 und 176: 175hat, denn er kommt vom Teufel. H
- Seite 177 und 178: 177Nun siehst du viele Zweige, die
- Seite 179 und 180: 179Pause im Bau eingetreten, damit
- Seite 181 und 182: 181Wer ist der Jüngling, der ihnen
- Seite 183 und 184: 183haltung nennen. In ihr gehört z
- Seite 185 und 186:
185Sie, die nach der Landschaft Phr
- Seite 187 und 188:
Anmerkung zu Kapital VII: Verkündi
- Seite 189 und 190:
189Man kann Hermas weder in die Rei
- Seite 191 und 192:
19179 Eusebius erwähnt hier ausdr
- Seite 193 und 194:
Xaverius Funk. Tübingen 1877.Funk,
- Seite 195 und 196:
Wendland, P. Die hellenistisch-röm