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Die Ersten Christen: Am Anfang War Die Liebe - Plough

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66Hatten wir früher selbst an unzüchtigen Dingen Gefallen, so huldigen wir jetzt der Keuschheitallein. Gaben wir uns mit Zauberkünsten ab, so haben wir uns jetzt dem guten und ungezeugten Gott geweiht.Schätzen wir früher Geldmittel und Besitz über alles, so stellen wir jetzt alles, was wir haben, in den<strong>Die</strong>nst der Allgemeinheit und teilen jedem, der es braucht, davon mit. Haßten und mordeten wir frühereinander, - hielten wir früher mit denen, die nicht zu unserer Volkseinheit gehören, wegen der verschiedenenStammesgewohnheiten nicht einmal Herdgemeinschaft - so leben wir jetzt nach Christi Erscheinen alsTischgenossen zusammen - so beten wir jetzt für unsere Feinde und suchen die, welche uns mit Unrechthassen, zu gewinnen, daß auch sie nach Christi schönen Weisungen leben, daß auch sie in die Erwartungeintreten, daß sie von dem allbeherrschenden Gott dieselben Güter wie wir erlangen.Justin, Erste Apologie, 14. 16Sehr viele Männer und Frauen, die von Jugend auf Schüler Christi gewesen sind, bleiben fürimmer keusch, auch wenn sie sechzig oder siebzig Jahre alt wwerden. Ich traue mir zu, solche in jedemStande von Menschen nachzuweisen, - ganz zu schweigen von der unzähligen Menge derer, die nach einemzügellosen Leben umgekehrt sind und diese Grundsätze angenommen haben. Denn nicht die Gerechtenund Enthaltsamen hat Christus zur Sinnesänderung gerufen, sondern die Gottlosen, die Ausschweifendenund die Ungerechten. Justin, Erste Apologie, 15. 17<strong>Die</strong> Gottes Gebot entsprechend unschuldig lebten, nannte man in der ältesten Zeit „Kinder“, wiePapias in dem ersten Buch seiner Herrnerklärung erzählt.Clemens von Alexandrien im „Pädagog“. Maximus confessor inDionysios Areopagita de eccl. hierarch. 2. 18Wir sind entweder von vornherein einzig zu dem Zweck, Kinder aufzuziehen, eine Ehe eingegangen,oder wir haben auf das Heiraten ganz verzichtet und bleiben völlig enthaltsam. - So hat einmal einer derUnsrigen in Alexandrien an den Statthalter Felix eine Bittschrift mit dem Ersuchen eingereicht, seinemArtz zu erlauben, ihn durch Operation von seinen Geschlechtsdrüsen zu befreien. <strong>Die</strong> dortigen Ärtzenämlich erklärten, ohne Genehmigung des Statthalters dürften sie es nicht tun. Und als Felix unter keinerBedingung unterschreiben wollte, blieb der junge Mensch ledig und gab sich damit zufrieden, welchesBewußtsein und welche Haltung er mit seinen Gesinnungsgenossen teilte.Justin, Erste Apologie, 29. 19Muß es nicht unrecht sein, von dem, was Gott zum Gebrauch der Menschen geschaffen hat,das eine als gut geschaffen anzunehmen, das andere aber als unbrauchbar und überflüssig zurückzuweisen?Brief an Diognet, 4. 20Jene Frauen, die Goldschmuck tragen, haben offenbar die Befürchtung, sie könnten für Sklavinnengehalten werden, wenn sie nicht so geschmückt wären, oder wenn ihnen jemand die Goldsachen abgenommenhätte. <strong>Die</strong> Vornehmheit in Wahrheit aber wird in dem schönen Sein der Seele gesucht. Sie erkennt denSklaven nicht daran, daß er beim Verkauf einen Kaufpreis hat. Sie erkennt ihn an seinem unfreien Geist.Uns aber entspricht für die Freiheit kein Schein, sondern das Freisein, uns, die wir von Gott erzogen, ja zuseinen Kindern gemacht sind. Deshalb müssen wir die höchsten Grade freiester Haltung und Bewegunggewinnen: in Gang und Tracht und überhaupt im ganzen Leben.Clemens Alexandrinus, Pädagogus, III, 58. 21

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