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2. BDI-Rohstoffkongress am 20. März 2007 in Berlin Ergebnisbericht ...

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12 Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

<strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe »Internationale Rohstofffragen«<br />

reich – auch die nicht politisch stabilsten Akteure konzentriert.<br />

Das heißt, die Frage politischer Initiativen und die Frage nach<br />

der Rohstoffgew<strong>in</strong>nung hängen natürlich zus<strong>am</strong>men. Das<br />

macht die Kooperation von Politik und Wirtschaft an dieser<br />

Stelle so dr<strong>in</strong>gend und auch aus Sicht der Politik durchaus<br />

s<strong>in</strong>nvoll.<br />

Uns stehen Industrierohstoffe aus heimischer Produktion nur<br />

sehr begrenzt zur Verfügung. Dennoch haben wir e<strong>in</strong> Plus,<br />

und das sollten wir <strong>in</strong> die Waagschale werfen: Wir haben <strong>in</strong><br />

den Unternehmen und den Forschungs<strong>in</strong>stituten Wissen, was<br />

Rohstoffgew<strong>in</strong>nung, Rohstoffnutzung und Substitution bestimmter<br />

Rohstoffe anbelangt, denn auch hierbei werden <strong>in</strong>telligente<br />

Technologien ihre Triumphe feiern. Ich denke z. B.<br />

nur an e<strong>in</strong>en anderen Bereich, an die Flugzeug<strong>in</strong>dustrie: Dort<br />

s<strong>in</strong>d Kohlenstofffasern e<strong>in</strong> Substitut für Alum<strong>in</strong>ium. So etwas<br />

Ähnliches kann an anderen Stellen natürlich auch möglich<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Wir wissen, was unsere heimischen Rohstoffquellen anbelangt,<br />

dass wir h<strong>in</strong>sichtlich des wissenschaftlich-technologischen<br />

Bergbaus immer sehr stark gewesen s<strong>in</strong>d. Deshalb will<br />

die Bundesregierung an dieses Know-how anknüpfen und hat<br />

im Rahmen ihrer Hightech-Strategie bis 2009 fast 0,5 Mrd.<br />

Euro für Forschung nach neuen Werkstoffen veranschlagt.<br />

Hierbei geht es um Materialeffi zienz und um die Gew<strong>in</strong>nung<br />

von Rohstoffen im maritimen Bereich. Ich glaube, dass die<br />

»Forschungsunion Wissenschaft«, die von der Bundesforschungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

gegründet wurde, der richtige Ansprechpartner<br />

ist, um zu schauen, wie wir diese 0,5 Mrd. Euro bis<br />

2009 dann auch s<strong>in</strong>nvoll und für die Wirtschaft zielgerichtet<br />

e<strong>in</strong>setzen können. Ich glaube, es gibt im Rahmen der Bundesregierung,<br />

was die Hightech-Strategie anbelangt, e<strong>in</strong>e sehr<br />

enge, koord<strong>in</strong>ierte Zus<strong>am</strong>menarbeit. Seit bestimmt 20 Jahren<br />

bedienen wir uns jetzt zum ersten Mal e<strong>in</strong>er sehr strategischen<br />

Herangehensweise, was die Verwendung unserer Forschungsmittel<br />

<strong>in</strong> 17 verschiedenen Bereichen anbelangt. Das wird sich<br />

auszahlen.<br />

Forschungsförderung ist natürlich nur e<strong>in</strong> Teil dessen, was<br />

wir machen wollen. Deshalb will die Bundesregierung <strong>in</strong> ihrer<br />

Rohstoffstrategie auch weitere Elemente bündeln. Ich möchte<br />

an dieser Stelle nur vier Punkte nennen. Ich denke, die Diskussion<br />

wird heute Nachmittag en détail erfolgen.<br />

Erstens: Wir werden den von Ihnen auch erwünschten Interm<strong>in</strong>isteriellen<br />

Rohstoffausschuss gründen. Dar<strong>in</strong> werden<br />

das Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium, das Außenm<strong>in</strong>isterium, das<br />

F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isterium – warum, wird sich später erschließen –,<br />

das Entwicklungsm<strong>in</strong>isterium, das Verbraucherschutz- und<br />

Rohstoffsicherheit –<br />

Anforderungen an Industrie und Politik<br />

Landwirtschaftsm<strong>in</strong>isterium und das Umweltm<strong>in</strong>isterium<br />

vertreten se<strong>in</strong>. D<strong>am</strong>it ist klar: Das ist wirklich e<strong>in</strong>e klassische<br />

Querschnittsaufgabe. Herr Thumann, ich darf Ihnen Mut machen:<br />

Sicherlich ist die Kooperation <strong>in</strong> diesem Bereich noch<br />

nicht bis <strong>in</strong>s Letzte e<strong>in</strong>geübt, weil das auch e<strong>in</strong> neues Feld ist,<br />

aber ich habe überhaupt ke<strong>in</strong>e Sorge, dass das nicht auch <strong>in</strong><br />

guter Art und Weise seitens der Bundesregierung bewältigt<br />

werden kann. Es gibt nämlich immer mehr Aufgabenbereiche,<br />

ob es die Hightech-Strategie ist, ob es die Frage der Komb<strong>in</strong>ation<br />

von militärischen E<strong>in</strong>sätzen und dem Wiederaufbau ist<br />

oder ob es so etwas wie die Rohstoffstrategie ist, <strong>in</strong> denen wir<br />

lernen, zwischen den Ressorts auch sehr <strong>in</strong>tensiv zus<strong>am</strong>menzuarbeiten.<br />

Sie erhalten d<strong>am</strong>it also das, was Sie wünschen,<br />

nämlich e<strong>in</strong> Forum, <strong>in</strong> dem Sie Ihre Sorgen und Initiativen mit<br />

den politischen Aktionen vernetzen können. Ich denke, das ist<br />

sehr wichtig.<br />

Zweitens: Die Bundesregierung unterstützt die Rohstoffvorhaben<br />

der deutschen Wirtschaft im Ausland; das ist auch<br />

wichtig. Wenn sich Akteure aus der Wirtschaft entschließen,<br />

Rohstoffabbau zu betreiben oder E<strong>in</strong>käufe zu tätigen, dann<br />

muss das abgesichert se<strong>in</strong> und unterstützt werden. Das geschieht<br />

zum e<strong>in</strong>en durch Investitionsgarantien. Das machen<br />

wir also, um Ihr politisches Risiko – ich sprach ja schon von<br />

den politisch nicht immer sicheren Gebieten – abzusichern.<br />

Das Garantievolumen ist im Jahr 2006 mit 4,1 Mrd. Euro gegenüber<br />

früheren Kennziffern doch noch e<strong>in</strong>mal sehr deutlich<br />

angewachsen. Wir erreichen d<strong>am</strong>it <strong>in</strong>sges<strong>am</strong>t e<strong>in</strong>en Garantiebestand<br />

<strong>in</strong> Höhe von 17 Mrd. Euro. Ich denke, d<strong>am</strong>it liegen<br />

wir auch als Land sehr stark im Spitzenfeld und haben hier<br />

e<strong>in</strong> deutliches Zeichen gesetzt.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen die sogenannten Ungebundenen F<strong>in</strong>anzkredite,<br />

die vom Bund gedeckt werden. Das heißt, auch dieses<br />

Garantie<strong>in</strong>strument kann <strong>in</strong> Anspruch genommen werden,<br />

wenn es um e<strong>in</strong>e Stärkung der Rohstoffbasis geht. Ich glaube,<br />

dass gerade <strong>in</strong> diesem Bereich der Ungebundenen F<strong>in</strong>anzkredite<br />

Spielraum besteht, den Sie seitens der Wirtschaft auch<br />

noch besser ausnutzen könnten. Auch darüber lohnt es sich<br />

noch e<strong>in</strong>mal vertieft zu reden.<br />

Drittens: Wir wollen die Rohstoffdatenbasis weiterentwickeln.<br />

Das ist für Sie als Wirtschaft natürlich <strong>in</strong>teressant,<br />

wenn Sie sich frühzeitig über Entwicklungen auf den weltweiten<br />

Rohstoffmärkten <strong>in</strong>formieren wollen. Ich denke, dabei<br />

muss man auch sehr stark Hand <strong>in</strong> Hand arbeiten und sämtliche<br />

Informationen, die anfallen, mite<strong>in</strong>ander austauschen,<br />

da z. B. manche Lagerstätten sozusagen schon langfristig »gebucht«<br />

werden, was vielleicht nicht von jedem Wirtschaftsunternehmen<br />

überall mitverfolgt wird. Das heißt, hierbei kann<br />

gerade über die vor Ort befi ndlichen jeweiligen deutschen<br />

Botschaften e<strong>in</strong>e sehr <strong>in</strong>teressante Kooperation stattfi nden.

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