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2. BDI-Rohstoffkongress am 20. März 2007 in Berlin Ergebnisbericht ...

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Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

<strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe »Internationale Rohstofffragen«<br />

Rohstoffsicherheit –<br />

Anforderungen an Industrie und Politik<br />

Präsentation der Ergebnisse der <strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe<br />

»Internationale Rohstofffragen«<br />

Panel und Plenum<br />

Die Unternehmen haben durchaus eigene Handlungsoptionen, um ihre Rohstoffversorgung<br />

sicherer zu machen. Diese müssen konsequent genutzt werden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Unternehmen machtlos gegen politisch verursachte Probleme<br />

wie z. B. Handels- und Wettbewerbsverzerrungen auf den <strong>in</strong>ternationalen Rohstoffmärkten.<br />

Diese Probleme müssen politisch gelöst werden.<br />

Hans-Gerhard Hoffmann<br />

Geschäftsbereichsleiter NA-Recycl<strong>in</strong>g, Norddeutsche<br />

Affi nerie AG und Vorsitzender der Arbeitsgruppe »Handels-<br />

und Wettbewerbsverzerrungen« der <strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe<br />

»Internationale Rohstofffragen«<br />

Handels- und Wettbewerbsverzerrungen als Gefahr<br />

für die Rohstoffsicherheit<br />

Die Weltrohstoffmärkte s<strong>in</strong>d heute durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

Handels- und Wettbewerbsverzerrungen gekennzeichnet.<br />

E<strong>in</strong>e beträchtliche Zahl von Ländern subventioniert die E<strong>in</strong>fuhr<br />

von Rohstoffen oder hält Rohstoffe durch Ausfuhrbeschränkungen<br />

im eigenen Land.<br />

Die deutsche Industrie kann nicht auf Rohstoffe verzichten;<br />

gleichzeitig muss sie aber e<strong>in</strong>en Großteil der benötigten Rohstoffe<br />

importieren, das heißt auf den Weltmärkten e<strong>in</strong>kaufen.<br />

Daher stellen sie die bestehenden Handels- und Wettbewerbsverzerrungen<br />

bei der Rohstoffversorgung vor erhebliche Probleme.<br />

Die Norddeutsche Affi nerie, mit e<strong>in</strong>er Produktion von Kupfer<br />

und Kupferprodukten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Größenordnung von ca.<br />

800.000 t pro Jahr größter Kupferproduzent Europas, ist nur<br />

e<strong>in</strong> Beispiel: Das Unternehmen muss die benötigten Primärrohstoffe<br />

zu 100 % und die Sekundärrohstoffe zu mehr als<br />

50 % im Ausland e<strong>in</strong>kaufen. Es hat se<strong>in</strong>en Rohstoffbezug sehr<br />

stark diversifi ziert und bezieht Rohstoffe aus über 50 Ländern,<br />

vielfach auf Basis langfristiger Verträge. Doch egal, wo<br />

auf der Welt das Unternehmen kauft, überall gibt es Wettbewerber,<br />

die sich wettbewerbsverzerrender Praktiken bedienen<br />

oder Länder, die dem Rohstoffhandel Beschränkungen auferlegen.<br />

Beispiele für handels- und<br />

wettbewerbsverzerrende Praktiken<br />

Die Liste der Länder, die handels- und wettbewerbsverzerrende<br />

Praktiken zur eigenen Rohstoffsicherung und zum<br />

Schaden anderer Länder e<strong>in</strong>setzen, ist lang. Ch<strong>in</strong>a, Indien,<br />

Russland und die Ukra<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d jene Länder, die der deutschen<br />

Industrie die größten Sorgen bereiten.<br />

Hans-Gerhard Hoffmann<br />

Geschäftsbereichsleiter Recycl<strong>in</strong>g der Norddeutschen<br />

Affi nerie AG, Lünen, und Vorsitzender der Arbeitsgruppe<br />

»Handels- und Wettbewerbsverzerrungen« der <strong>BDI</strong>-<br />

Präsidialgruppe »Internationale Rohstofffragen«<br />

Dr. Dieter Seipler<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der MANN+HUMMEL<br />

GMBH, Ludwigsburg, und Vorsitzender der Arbeitsgruppe<br />

»Handlungsspielräume der Wirtschaft« der <strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe<br />

»Internationale Rohstofffragen«<br />

Peter Hoffmeyer<br />

Vorstandsvorsitzender der Nehlsen AG, Bremen, Präsident<br />

des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft<br />

e.V. und Vorsitzender der Arbeitsgruppe »Recycl<strong>in</strong>g,<br />

nachwachsende Rohstoffe« der <strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe<br />

»Internationale Rohstofffragen«<br />

Die e<strong>in</strong>gesetzten Instrumente reichen von <strong>in</strong>direkter Unterstützung,<br />

z. B. <strong>in</strong> Form von Steuerrückerstattungen bis zu<br />

direkten Subventionen der eigenen Unternehmen auf der<br />

Importseite, von Zöllen und Quoten mit teils prohibitiver<br />

Wirkung bis h<strong>in</strong> zu expliziten Ausfuhrverboten auf der Exportseite.<br />

Betroffen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Rohstoffen<br />

und <strong>in</strong> der Folge e<strong>in</strong>e Vielzahl von Industriezweigen <strong>in</strong><br />

Deutschland. Am stärksten von Handels- und Wettbewerbsverzerrungen<br />

betroffen s<strong>in</strong>d unserer Erkenntnis nach die metallischen<br />

Primär- und Sekundärrohstoffe.<br />

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zeigen, dass es Länder gibt,<br />

die systematisch und mit strategischer Absicht handels- und<br />

wettbewerbsverzerrende Maßnahmen zur Rohstoffsicherung<br />

e<strong>in</strong>setzen. Die Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a verfügt über e<strong>in</strong><br />

ausgefeiltes und sehr fl exibles System an Handels- und Wettbewerbsverzerrungen,<br />

das ges<strong>am</strong>te Wertschöpfungsketten<br />

abdeckt. Dies be<strong>in</strong>haltet auch die Tolerierung von Fehldeklarationen<br />

zur E<strong>in</strong>sparung von E<strong>in</strong>fuhrumsatzsteuer. Wird e<strong>in</strong>e<br />

Maßnahme im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO<br />

beanstandet und muss zurückgenommen werden, wird sie<br />

sehr schnell durch e<strong>in</strong>e andere Maßnahme mit ähnlicher Wirkung<br />

ersetzt. Die ch<strong>in</strong>esische Regierung übt so e<strong>in</strong>e Makro-<br />

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