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2. BDI-Rohstoffkongress am 20. März 2007 in Berlin Ergebnisbericht ...

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Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

<strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe »Internationale Rohstofffragen«<br />

E<strong>in</strong>e besondere Rolle kann und sollte die Entwicklungspolitik<br />

<strong>in</strong> ihrer Zus<strong>am</strong>menarbeit mit wichtigen aufstrebenden Ländern<br />

spielen, die <strong>in</strong> zunehmendem Maße und oftmals ohne<br />

Beachtung <strong>in</strong>ternational üblicher Standards Rohstoffextraktion<br />

<strong>in</strong> anderen Entwicklungsländern betreiben. Im Zus<strong>am</strong>menwirken<br />

mit der Außenpolitik und weiteren Politikfeldern<br />

sollte die Entwicklungspolitik das Ziel verfolgen, diese Länder<br />

konstruktiv zu global verantwortungsvollem und nicht nur<br />

auf den eigenen kurzfristigen Nutzen ausgerichteten Handeln<br />

zu veranlassen. Während global verantwortungsvolles Handeln<br />

z. B. <strong>in</strong> Umweltfragen bereits seit Langem und zu Recht<br />

e<strong>in</strong>gefordert wird, sollte dies gleichermaßen im Rohstoffbereich<br />

geschehen: Es gilt auch über den entwicklungspolitischen<br />

Dialog mit aufstrebenden rohstoffhungrigen Ländern<br />

zu verdeutlichen, dass langfristig alle Akteure von Transparenz<br />

und fairem Wettbewerb auf <strong>in</strong>ternationalen Rohstoffmärkten<br />

stärker profi tieren als von kurzfristigen Gew<strong>in</strong>nen<br />

aus <strong>in</strong>transparenter Rohstoffextraktion oder <strong>in</strong>transparenten<br />

Importgeschäften.<br />

Rohstoffsicherheit –<br />

Anforderungen an Industrie und Politik<br />

3. Plädoyer für e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>term<strong>in</strong>isteriellen<br />

Ausschuss Rohstoffpolitik<br />

Sowohl die Problembeschreibung im ersten Teil dieses Berichts<br />

als auch die Handlungsempfehlungen an Industrie und<br />

Politik im zweiten Teil machen e<strong>in</strong>es deutlich: Rohstoffsicherheit<br />

ist e<strong>in</strong> komplexes Anliegen, das nicht auf e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen<br />

Faktor beruht und ebenso wenig von e<strong>in</strong>zelnen Akteuren<br />

gewährleistet werden kann. Dies gilt für alle Rohstoffe und<br />

wurde <strong>in</strong> der <strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe »Internationale Rohstofffragen«<br />

auch für die lange Zeit unbeachtet gebliebenen metallischen<br />

Rohstoffe herausgearbeitet.<br />

Hohe Preise, knappe Mengen sowie Handels- und Wettbewerbsverzerrungen<br />

auf den <strong>in</strong>ternationalen Märkten für<br />

metallische Rohstoffe werden uns noch lange beschäftigen.<br />

Die Industrieunternehmen müssen alle sich ihnen bietenden<br />

Spielräume zur Verbesserung der Rohstoffversorgung nutzen.<br />

Noch nicht erschlossene Optionen müssen erkundet und<br />

bereits genutzte Spielräume optimiert werden. Jedes Unternehmen<br />

muss diese Spielräume aus Eigen<strong>in</strong>teresse zur Behauptung<br />

im globalen Wettbewerb nutzen. Die Politik ist dort<br />

gefordert, wo politische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen geschaffen oder<br />

gesichert werden müssen. Politisch verursachte Störungen der<br />

Rohstoffversorgung lassen sich nur mit politischen Mitteln<br />

beheben.<br />

Das heißt aber nicht, es der gezielten Industrie- und Rohstoffsicherungspolitik<br />

aufstrebender Schwellenländer gleichzutun.<br />

Dies würde e<strong>in</strong>e neue Welle des Protektionismus und<br />

Interventionismus <strong>in</strong> Gang setzen, die den Nerv unserer<br />

Weltwirtschaftsordnung treffen könnte. Vielmehr ist die<br />

Bündelung der eigenen Kräfte die Antwort, die e<strong>in</strong> Land wie<br />

Deutschland geben kann. Wenn es um die Sicherung unserer<br />

Rohstoffversorgung geht, sollten Wirtschaft und Politik, und<br />

<strong>in</strong> der Politik alle e<strong>in</strong>schlägigen Ressorts, an e<strong>in</strong>em Strang<br />

ziehen. Mehr Politikbereiche als geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> angenommen<br />

können über ihre Kernaufgaben h<strong>in</strong>aus Beiträge zur Rohstoffsicherung<br />

für den Standort Deutschland leisten.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs entspricht die richtige Erkenntnis, dass verschiedene<br />

Politikfelder und m<strong>in</strong>isterielle Ressorts Hand <strong>in</strong><br />

Hand arbeiten müssen, noch nicht der gelebten politischen<br />

Praxis. Vielmehr ist e<strong>in</strong> ganzheitlicher politischer Ansatz im<br />

Dienste der Rohstoffsicherung nötig. Es muss e<strong>in</strong> Weg gefunden<br />

werden, Schubladendenken zu überw<strong>in</strong>den. Deshalb<br />

schlägt die <strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe e<strong>in</strong>en Interm<strong>in</strong>isteriellen<br />

Ausschuss (IMA) Rohstoffpolitik vor. Se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>setzung wäre<br />

e<strong>in</strong> klares politisches Signal für die strategische Bedeutung<br />

der Rohstoffsicherheit des Wirtschaftsstandortes Deutschland.<br />

Die Industrie würde die Arbeit e<strong>in</strong>es IMA Rohstoffpolitik<br />

mit Nachdruck unterstützen.<br />

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