2. BDI-Rohstoffkongress am 20. März 2007 in Berlin Ergebnisbericht ...
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Bundesverband der Deutschen Industrie<br />
<strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe »Internationale Rohstofffragen«<br />
Rohstoffsicherheit –<br />
Anforderungen an Industrie und Politik<br />
Politische Strategien für mehr Rohstoffsicherheit<br />
Paneldiskussion<br />
Nicht nur die Wirtschaftspolitik, auch die Außen- und Sicherheitspolitik, die Entwicklungspolitik,<br />
die Umweltpolitik, die Forschungspolitik können maßgeblich<br />
dazu beitragen, unsere Rohstoffversorgung sicherer zu machen. Es ist e<strong>in</strong> ganzheitlicher<br />
politischer Ansatz nötig, <strong>in</strong> dem alle Ressorts an e<strong>in</strong>em Strang ziehen, und<br />
jeder Politikbereich se<strong>in</strong>en Beitrag zu mehr Rohstoffsicherheit leistet.<br />
Dr. Joachim Wuermel<strong>in</strong>g<br />
Staatsekretär des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft und<br />
Technologie<br />
Die E<strong>in</strong>schränkungen bei der Verfügbarkeit von Rohstoffen,<br />
zu denen es <strong>in</strong> den letzten Jahren auf den <strong>in</strong>ternationalen<br />
Märkten gekommen ist, rühren nicht von e<strong>in</strong>er physischen<br />
Verknappung von Rohstoffen. Geologisch gesehen, was also<br />
die Vorkommen im Untergrund betrifft, gibt es genügend Rohstoffe,<br />
<strong>in</strong>sbesondere an nicht-energetischen Rohstoffen. Hauptursache<br />
der drastisch gestiegenen Preise s<strong>in</strong>d die massiven<br />
Nachfrageanstiege <strong>in</strong>sbesondere der Schwellen- und Entwicklungsländer.<br />
Die Rohstoffangebotsseite kann durch die bestehenden<br />
Kapazitäten nicht gedeckt werden. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die<br />
<strong>in</strong>ternationalen Rohstoffmärkte vermehrt Gegenstand von<br />
Markte<strong>in</strong>griffen, welche die Preise zusätzlich <strong>in</strong> die Höhe treiben<br />
und bereits temporäre Verknappungen bewirkt haben.<br />
Den Markte<strong>in</strong>griffen und den daraus resultierenden Verzerrungen<br />
des Handels und des Wettbewerbs muss entgegengewirkt<br />
werden. Die Industrie hat uns signalisiert, dass sie bei<br />
der Bekämpfung von Handels- und Wettbewerbsverzerrungen<br />
die Unterstützung durch die Politik benötigt. Diese Unterstützung<br />
bekommt sie.<br />
Das handelspolitische Instrumentarium muss weiterentwickelt<br />
werden, um den bestehenden Handels- und Wettbewerbsverzerrungen,<br />
die von den gegebenen WTO-Regeln<br />
nicht erfasst werden, begegnen zu können. Die Europäische<br />
Kommission sollte geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> mit den Mitgliedsstaaten und<br />
ihren Unternehmen Vorschläge entwickeln, d<strong>am</strong>it wir als Europäische<br />
Union <strong>in</strong> der WTO mit e<strong>in</strong>er Stimme sprechen. Um<br />
von Unternehmen ausgehenden Wettbewerbsverzerrungen<br />
entgegenzutreten, sollten wir das europäische Wettbewerbsrecht<br />
<strong>in</strong> stärkerem Maße e<strong>in</strong>setzen. Das gilt <strong>in</strong>sbesondere für<br />
den Fall, dass die Firmen <strong>in</strong> Europa aktiv s<strong>in</strong>d oder ihr Agieren<br />
Auswirkungen auf den europäischen Markt hat und sie<br />
gleichzeitig Niederlassungen <strong>in</strong> Deutschland oder anderen<br />
Mitgliedsländern besitzen.<br />
Dr. Joachim Wuermel<strong>in</strong>g<br />
Staatssekretär des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft<br />
und Technologie<br />
Erich Stather<br />
Staatssekretär des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für wirtschaftliche<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit und Entwicklung<br />
Jürgen R. Thumann<br />
Präsident des<br />
Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V.<br />
Georg Boomgaarden<br />
Staatssekretär des Auswärtigen Amts<br />
Karl Friedrich Falkenberg<br />
Stellvertretender Generaldirektor der GD Handel<br />
der Europäischen Kommission<br />
Arndt G. Kirchhoff<br />
Vorsitzender des <strong>BDI</strong>-Mittelstandsausschusses<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung KIRCHHOFF<br />
Automotive GmbH & Co. KG, Attendorn<br />
Das geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>e Ziel von Industrie und Politik ist e<strong>in</strong> freier<br />
und funktionierender Markt für Rohstoffe mit gleichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
für alle Akteure.<br />
Auch Investitionen <strong>in</strong>stitutioneller Anleger s<strong>in</strong>d Bestandteil<br />
e<strong>in</strong>es freien Marktes. Das Agieren <strong>in</strong>stitutioneller Anleger<br />
geht auch mit Spekulationstätigkeit e<strong>in</strong>her, die Unwägbarkeiten<br />
und Risiken hervorrufen und den Unternehmen<br />
Schwierigkeiten bereiten können. Gleichzeitig geben <strong>in</strong>stitutionelle<br />
Anleger dem Markt Liquidität und ermöglichen Investitionen.<br />
Es wäre falsch, auf die Aktivität dieser Akteure<br />
mit verstärkter Regulierung zu antworten. Lösungen sollten<br />
<strong>in</strong> anderen Optionen zur Gestaltung der Märkte, <strong>in</strong>sbesondere<br />
<strong>in</strong> Form verstärkter Transparenz, gesucht und entwickelt<br />
werden.<br />
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