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2. BDI-Rohstoffkongress am 20. März 2007 in Berlin Ergebnisbericht ...

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34 Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

<strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe »Internationale Rohstofffragen«<br />

Es besteht Konsens, dass wir <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e ressortübergreifende<br />

Strategie benötigen, um unsere Rohstoffversorgung<br />

langfristig sicherzustellen. Der <strong>BDI</strong> und die Bundesregierung<br />

haben Vorschläge für die Elemente e<strong>in</strong>er solchen Rohstoffstrategie<br />

entwickelt. Die Bundeskanzler<strong>in</strong> hat angekündigt,<br />

dass e<strong>in</strong> Interm<strong>in</strong>isterieller Ausschuss mit Beteiligung der<br />

Industrie e<strong>in</strong>gesetzt wird. Sobald der Ausschuss e<strong>in</strong>gesetzt ist,<br />

werden wir uns <strong>in</strong>tensiv mit den Vorschlägen ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

und uns mit den Anliegen der Industrie befassen.<br />

Ich b<strong>in</strong> zuversichtlich, dass es uns gel<strong>in</strong>gt, <strong>in</strong> dem Ausschuss<br />

e<strong>in</strong> schlüssiges Konzept zu entwickeln, um die Rohstoffversorgung<br />

– marktwirtschaftlichen Pr<strong>in</strong>zipien folgend – bestmöglich<br />

politisch zu fl ankieren und d<strong>am</strong>it langfristig zu<br />

sichern.<br />

Die Erforschung eigener Lagerstätten und Forschung im Bereich<br />

Ressourceneffi zienz müssen genauso Bestandteil dieses<br />

Konzeptes se<strong>in</strong> wie die Bereitstellung und – soweit nötig und<br />

s<strong>in</strong>nvoll – auch die Reformierung von Instrumenten zur Außenwirtschaftsförderung,<br />

wie sie vom <strong>BDI</strong> <strong>in</strong> Bezug auf das<br />

Instrumentarium der Ungebundenen F<strong>in</strong>anzkredite (UFK)<br />

angeregt worden ist.<br />

Mit dem Interm<strong>in</strong>isteriellen Ausschuss werden wir die Arbeit<br />

der Bundesm<strong>in</strong>isterien im Bereich der Rohstoffpolitik horizontal<br />

noch besser vernetzen und koord<strong>in</strong>ieren. Auch <strong>in</strong>ternational<br />

müssen die verschiedenen mit Rohstoffpolitik befassten<br />

Ebenen stärker vernetzt werden, die nationalen Ebenen mit<br />

der europäischen Ebene ebenso wie die europäische Ebene<br />

mit <strong>in</strong>ternationalen E<strong>in</strong>richtungen (z. B. UNCTAD).<br />

Die Aufgabe für uns <strong>in</strong> der EU ist, unsere Anliegen nach außen<br />

stärker zu vertreten und unsere Interessen im Bereich der<br />

Rohstoffpolitik über die multilateralen Gremien h<strong>in</strong>aus noch<br />

stärker <strong>in</strong> die bilateralen Gespräche e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Die EU ist<br />

der größte Wirtschaftsraum der Welt, der wichtigste Handelspartner<br />

der Welt und nicht zuletzt auch der weltgrößte Hilfsgeber.<br />

Im bilateralen Rahmen kommt diese Rolle viel stärker<br />

zum Tragen, und unsere Stimme hat mehr Gewicht.<br />

Wir sollten deshalb die bilateralen Handelsgespräche stärker<br />

nutzen, um unsere Anliegen und Probleme mit unseren Handelspartnern<br />

im Bereich Rohstoffe anzugehen.<br />

Auf diesem Wege können wir unter Umständen mehr erreichen<br />

als auf multilateraler Ebene.<br />

Rohstoffsicherheit –<br />

Anforderungen an Industrie und Politik<br />

Erich Stather<br />

Staatssekretär des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für wirtschaftliche<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit und Entwicklung<br />

Die deutsche Entwicklungspolitik trägt mit ihrer Arbeit zur<br />

Versorgungssicherheit mit Rohstoffen bei. Die Schaffung von<br />

Rechtssicherheit und die Verbesserung des Investitionsklimas<br />

<strong>in</strong> den Entwicklungsländern gehören zu unseren zentralen<br />

Anliegen. Wir helfen somit, die Voraussetzungen für Investitionen<br />

<strong>in</strong> Entwicklungsländern zu schaffen, auch im Rohstoffsektor.<br />

Neben der Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Entwicklungsländern unterstützen<br />

wir auch den Aufbau ihrer Infrastruktur. Dies betrifft<br />

auch den Rohstoffbereich. Infrastrukturprojekte werden zumeist<br />

von der Europäischen Union oder von der Weltbank<br />

durchgeführt. Bei allen Projekten der EU und der Weltbank<br />

ist Deutschland aber mit 21 % bzw. 7 % beteiligt, unser Beitrag<br />

ist also beträchtlich.<br />

Unser Anliegen, den Rohstoffsektor der Entwicklungsländer<br />

ganz konkret betreffend, ist es, dass die Erlöse aus dem Rohstoffhandel<br />

transparent und nachhaltig e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Wir unterstützen deshalb die Extractive Industries Transparency<br />

Initiative – EITI und zwar sowohl <strong>in</strong>haltlich als auch<br />

fi nanziell. Wir versuchen zudem, die deutschen Unternehmen<br />

für diese Initiative zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für wirtschaftliche Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

und Entwicklung begrüßt, dass e<strong>in</strong> Interm<strong>in</strong>isterieller Ausschuss<br />

für Rohstofffragen e<strong>in</strong>gerichtet wird.<br />

Die vorgeschlagenen Elemente e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Strategie<br />

zur Rohstoffsicherheit halten wir für konstruktiv; <strong>in</strong> den<br />

Entwürfen fi nden auch wir als Entwicklungspolitik uns wieder.<br />

Als Entwicklungspolitik können wir natürlich nicht alle<strong>in</strong> die<br />

Rohstoffsicherheit Deutschlands im Blick haben. Unser primäres<br />

Anliegen ist die Situation der Entwicklungsländer und<br />

d<strong>am</strong>it die Aspekte Friedenssicherung, Armutsbekämpfung<br />

und soziale Gestaltung der Globalisierung. In diesen Gebieten<br />

gibt es <strong>in</strong> der Mehrzahl der rohstoffreichen Entwicklungsländer<br />

noch großen Verbesserungsbedarf. Neben dem Aspekt<br />

der Rohstoffversorgungssicherheit müssen auch Nachhaltigkeitsaspekte<br />

Gegenstand des Interm<strong>in</strong>isteriellen Ausschusses<br />

se<strong>in</strong>, also z. B. wie wir als Industrieland noch effi zienter und<br />

spars<strong>am</strong>er mit Rohstoffen umgehen können.

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