05.12.2012 Aufrufe

2. BDI-Rohstoffkongress am 20. März 2007 in Berlin Ergebnisbericht ...

2. BDI-Rohstoffkongress am 20. März 2007 in Berlin Ergebnisbericht ...

2. BDI-Rohstoffkongress am 20. März 2007 in Berlin Ergebnisbericht ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

<strong>BDI</strong>-Präsidialgruppe »Internationale Rohstofffragen«<br />

Viertens: Wir wollen natürlich <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit unserer<br />

Nachhaltigkeitsstrategie, von der ich schon gesprochen habe,<br />

die ges<strong>am</strong>tstaatliche Rohstoffproduktivität bis 2020 verdoppeln.<br />

Sie hat sich schon seit 1994 um e<strong>in</strong> Drittel verbessert.<br />

Dieses Verdoppelungsziel bedarf natürlich weiterer Anstrengungen.<br />

Hierzu kann e<strong>in</strong> effi zienterer Materiale<strong>in</strong>satz gehören,<br />

aber genauso Recycl<strong>in</strong>gmethoden. Das ist z. B. e<strong>in</strong>er der<br />

Gründe, aus dem das Umweltm<strong>in</strong>isterium dabei ist. Deutschland<br />

hat <strong>in</strong> der Frage des Recycl<strong>in</strong>gs schon sehr viele Technologien<br />

entwickelt, die auch wieder e<strong>in</strong> sehr <strong>in</strong>teressanter<br />

Exportmarkt se<strong>in</strong> können. Auch hier kann man übrigens,<br />

wenn ich das e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung an me<strong>in</strong>e Umweltm<strong>in</strong>isterzeit<br />

sage, durch Hilfe bei der Rechtsetzung <strong>in</strong> Schwellenländern<br />

bestimmte, bei uns entwickelte Technologien<br />

vermarkten, weil die Rechtsetzung auch die Art der Marktnachfrage<br />

<strong>in</strong> hohem Maße bestimmt. Das ist sehr <strong>in</strong>teressant.<br />

Das heißt, auch hierbei ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Kooperation möglich.<br />

Dass heute noch das Unternehmen Nehlsen hier auftreten<br />

wird, zeigt auch, dass <strong>in</strong> diesem Bereich durchaus noch<br />

Aktivitäten vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />

Neben allen Anstrengungen, die wir nun im Inland unternehmen<br />

können, steht die Rohstoffpolitik natürlich <strong>in</strong>sges<strong>am</strong>t<br />

auch vor der großen Herausforderung, dass es e<strong>in</strong> globales<br />

Agieren gibt, dass es e<strong>in</strong>en weltweiten Wettlauf gibt und dass<br />

wir uns natürlich auch darum kümmern müssen, handels- und<br />

wettbewerbsverzerrende Elemente im Verhalten bestimmter<br />

Länder zu m<strong>in</strong>imieren und uns d<strong>am</strong>it ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />

Wir können die wunderbarste <strong>in</strong>nere Politik machen, aber<br />

wenn die globalen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen nicht stimmen, dann<br />

haben wir gar ke<strong>in</strong>e Chance, unsere eigenen Vorzüge deutlich<br />

zu machen.<br />

v.l.n.r.: Dr. Angela Merkel, Jürgen R. Thumann, Klaus Bräunig Plenum<br />

Rohstoffsicherheit –<br />

Anforderungen an Industrie und Politik<br />

Deshalb wollen wir <strong>in</strong> der Außenwirtschaftspolitik faire Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />

für die wir uns auch e<strong>in</strong>setzen. Fair für die<br />

deutsche Wirtschaft, aber – das sage ich auch, und das hat<br />

auch etwas mit unserem Modell des Anspruchs und unserer<br />

Art des Wirtschaftens zu tun – auch für diejenigen Länder,<br />

aus denen wir die Rohstoffe beziehen. Deshalb ist der erste<br />

Punkt, dass wir uns für e<strong>in</strong>en fairen Welthandel e<strong>in</strong>setzen.<br />

Das heißt, dass wir die Doha-Runde voranbr<strong>in</strong>gen wollen. Das<br />

ist e<strong>in</strong>er der wichtigen Punkte, um e<strong>in</strong> multilaterales Abkommen<br />

zu erreichen. Sie wissen, dass das nicht ganz e<strong>in</strong>fach ist,<br />

aber ich darf Ihnen an dieser Stelle noch e<strong>in</strong>mal sagen, dass<br />

wir das Zeitfenster, das uns zur Verfügung steht, auch nutzen<br />

wollen. Kommissar Mandelson kann nicht selbst kommen,<br />

aber sicherlich wird seitens der Europäischen Union hierüber<br />

noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Aussage gemacht werden können.<br />

Das heißt, als Ratspräsidentschaft setzen wir uns für e<strong>in</strong> Vorankommen<br />

<strong>in</strong> der Doha-Runde e<strong>in</strong>. Wir werden <strong>am</strong> 30. April<br />

den EU-USA-Gipfel abhalten. Wir selbst <strong>in</strong> der Europäischen<br />

Union s<strong>in</strong>d auch nur bed<strong>in</strong>gt beweglich, um es e<strong>in</strong>mal vorsichtig<br />

zu beschreiben. Aber wir erwarten natürlich auch von den<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern, also von den G20, feste<br />

Angebote, die uns auch belastbar die Möglichkeit eröffnen,<br />

e<strong>in</strong>en Abschluss h<strong>in</strong>zubekommen. Für diejenigen, die sich d<strong>am</strong>it<br />

viel beschäftigen, ist klar, dass der Kreis möglicher Übere<strong>in</strong>kommen<br />

im Grunde sehr stark e<strong>in</strong>gegrenzt ist. Ich will an<br />

dieser Stelle noch e<strong>in</strong>mal sagen:<br />

Für mich haben die Vielzahl bilateraler Abkommen, die abgeschlossen<br />

werden würden, wenn die Doha-Runde ke<strong>in</strong>en Erfolg<br />

haben sollte, nicht die Wertigkeit e<strong>in</strong>es Ersatzes. Das ist<br />

aus me<strong>in</strong>er Sicht e<strong>in</strong> Irrweg, und deshalb sollten wir alles daran<br />

setzen, die Doha-Runde zu e<strong>in</strong>em Erfolg zu br<strong>in</strong>gen.<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!