View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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110 Kapitel 7: Zusammenfassung und Ausblick<br />
reflektors auf [177, 178].<br />
Trotz des erheblichen Leistungszuwachses von Supercomputersystemen bleiben<br />
dreidimensionale FDTD-Simulationen, die möglichst realitätsnah gerechnet werden<br />
sollen, sehr aufwendig bzw. rechenintensiv. Daher sind im Rahmen dieser<br />
Arbeit parallel zur theoretischen Untersuchung systematische NSOM-Messungen<br />
an den Schichtsystemen durchgeführt worden, um ein möglichst detailreiches<br />
Bild der lokalen optischen Effekte zu erhalten. Die Auswertung dieser ersten<br />
Messreihen liefert bedeutende Hinweise darauf, dass ein direktes Messen der<br />
Lichtführung möglich ist. Die ortsaufgelöste Separation des evaneszenten Anteils<br />
aus den NSOM-Messungen verspricht ein noch tieferes Verständnis, inwieweit die<br />
lokale Topographie die Leistungsfähigkeit einer Dünnschichtsolarzelle bestimmt,<br />
da die Messbarkeit der lokalen, evaneszenten Felder eine Verbindung zur Lichtführung<br />
herstellt. Evaneszente Felder, die auf Grund der Totalreflexion an der<br />
Oberfläche entstehen, müssten demnach ein Mass für den lokalen Lichteinfang<br />
sein. Erste Untersuchungen liefern Indizien dafür, dass die auftretenden evaneszenten<br />
Felder mit der lokalen Absorption in einer a-Si:H- bzw. μc-Si:H-Schicht in<br />
Verbindung gebracht werden können [176].<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde des Weiteren gezeigt, dass Größen, wie z. B. die<br />
Streuverteilung, in Form einer logarithmischen Normalverteilung beschrieben<br />
werden können. Die logarithmische Normalverteilung stellt somit ein wichtiges<br />
Werkzeug zur Charakterisierung von statistischen Zusammenhängen an rauen<br />
Oberflächen für die Photovoltaik dar. Aufwendigere Auswertungsmethoden<br />
könnten durch eine Anpassung der logarithmischen Normalverteilung ersetzt<br />
werden.<br />
Diese Arbeit ist eine Basis für die Behandlung von zukünftigen Fragestellungen.<br />
Insbesondere müssen zukünftige Messreihen an a-Si:H- und μc-Si:H-Schichten<br />
zeigen, welche Möglichkeiten die Nahfeldmikroskopie zur direkten Vermessung<br />
der Lichtführung hat. Hierbei könnten insbesondere Messungen in Reflexion<br />
einen entscheidenden Beitrag leisten. Auch die Vermessung der Lichtführung<br />
durch ein Doppelspitzen-NSOM, das mit einer Nahfeldsonde lokal die Oberfläche<br />
beleuchtet und mit einer zweiten Nahfeldsonde das durch die Schicht geführte<br />
Licht ortsaufgelöst vermisst, wird einen erheblichen Beitrag zum tieferen Verständnis<br />
der Lichtführung in Nanostrukturen für die Photovoltaik beitragen. Die<br />
stetige Verringerung der Schichtdicken in Dünnschichtsolarzellen [21] verlangt<br />
neue texturierte Oberflächen zum besseren Lichteinfang. Nahfeldmikroskopische<br />
Untersuchungen könnten hierbei wichtige Hinweise zur Verbesserung liefern. Des<br />
Weiteren bietet die optische Rasternahfeldmikroskopie die Möglichkeit, experimentell<br />
die Effekte von Nanopartikeln in Solarzellen zu untersuchen. Die gezielte<br />
Ausnutzung von plasmonischen Effekten hat sich in unterschiedlichen Bereichen<br />
der Solarzellen bisher bewährt und birgt erhebliches Potential [29, 183–185]. Weitere<br />
nahfeldmikroskopische Untersuchungen, die durch Simulationen unterstützt