06.12.2012 Aufrufe

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.2 Optische Rasternahfeldmikroskopie 29<br />

der Wellennatur des Lichts und wird durch das Huygens-Fresnel’sche Prinzip<br />

beschrieben. Dieses besagt, dass zu jedem Zeitpunkt jeder Punkt einer Wellenfront<br />

als Quelle sphärischer Elementarwellen zu betrachten ist [44]. Wird eine<br />

Lichtwelle durch ein Hindernis bezüglich ihrer Phase, bzw. Amplitude verändert,<br />

so führen die verschiedenen Wellenfronten der Elementarwellen durch Interferenz<br />

zu einem Beugungsmuster. Zwei Objekte, bzw. Lichtpunkte gelten daher<br />

als optisch aufgelöst, wenn ihr Abstand nicht geringer ist als vom Maximum der<br />

Beugungsfigur zu ihrem ersten Minimum (Rayleigh-Kriterium). Die mathematische<br />

Beschreibung der Beugungsfigur, die eine Verteilung der Energiedichte<br />

darstellt, wird durch das Fresnel-Kirchhoff’sche Beugungsintegral [26]<br />

E(r) = k<br />

�<br />

4π i<br />

A<br />

dA EA(r ′ ) · eikr<br />

r<br />

(2.41)<br />

beschrieben. Nach dem Huygens-Fresnel’schen Prinzip ergibt somit die phasenrichtige<br />

Integration aller Elementarwellen die Feldamplitude E(r) am Punkt<br />

r hinter dem Objekt. Die Integration verläuft hierbei über jeden Punkt r ′ der<br />

Öffnungsfläche A eines beugenden Objektes. Abhängig vom Abstand z zwischen<br />

der beugenden Fläche und der Beobachtungsebene kann das Beugungsintegral<br />

Gl. 2.41 durch Näherungen gelöst werden. Ist der Abstand z klein gegenüber<br />

der Abmessung der beugenden Fläche (z ≪ r2 /λ), dann beschreibt Gl. 2.41 die<br />

sogenannte Fresnelbeugung oder Nahfeldbeugung. Für die Beugung an einer<br />

kreisförmigen Öffnung wäre die Intensitätsverteilung proportional zum Betragsquadrat<br />

der Feldamplitude. Im umgekehrten Fall (z ≫ r2 /λ) ergibt sich die<br />

sogenannte Fraunhoferbeugung oder Fernfeldbeugung. Die Intensitätsverteilung<br />

der gebeugten Welle ist dann<br />

� �2 J1(ξ)<br />

I(ξ) =I0 ·<br />

(2.42)<br />

ξ<br />

mit ξ = k · d/2 · sin(θ), wobei J1(ξ) die Besselfunktion erster Ordnung ist. Die<br />

erste Nullstelle der Intensitätsverteilung aus Gl. 2.42 ist ξ = 1,22π. Damit gilt für<br />

den Durchmesser d eines abgebildeten Beugungsscheibchens:<br />

d = 1,22 · λ<br />

NA<br />

(2.43)<br />

mit der Wellenlänge λ des Lichts im Vakuum und der numerischen Apertur<br />

NA [45, 46]. Die numerische Apertur ist durch<br />

NA = n · sin(θ) (2.44)<br />

gegeben, wobei n der Brechungsindex des Mediums, in dem mikroskopiert wird,<br />

und θ der Öffnungswinkel des Objektivs ist. Das Auflösungsvermögen eines<br />

konventionellen Lichtmikroskops kann daher durch die Verwendung von Licht

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!