View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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Wenn man an einem Tag nicht auf irgendeine<br />
Merkwürdigkeit gestoßen ist, war es kein richtiger Tag.<br />
John A. Wheeler<br />
5 Lokale optische Effekte an<br />
texturierten TCO-Oberflächen<br />
Die Untersuchung der Lichtstreuung an texturierten TCO-Oberflächen ist für<br />
die Optimierung einer Dünnschichtsolarzelle unerlässlich. Mikro- und Nanostrukturierungen<br />
sorgen für die erforderliche Streuung des einfallenden Lichts,<br />
wodurch die Lichtführung verbessert und die Effizienz der Solarzelle gesteigert<br />
wird. Der erste Teil des Kapitels stellt die Ergebnisse der NSOM-Messungen an<br />
den stochastisch texturierten ZnO-Oberflächen im Nahfeld vor. Optische Effekte,<br />
die im Nahfeld auftreten, sowie orts- und winkelaufgelöste Untersuchungen<br />
an den Nahfeldmessungen werden gezeigt. Eine abschließende Gegenüberstellung<br />
verschiedener TCOs und eine kurze Diskussion zu ihrem Potential zum<br />
Lichteinfang schließen den ersten Teil ab. Der zweite Teil des Kapitels fokussiert<br />
auf den Übergang ins Fernfeld. Darstellungen, die qualitativ die Propagation<br />
des Lichts zeigen, werden vorgestellt und ihre Bedeutung als Grundlage für<br />
FDTD-Simulationen hervorgehoben.<br />
5.1 Lichtlokalisierungen im Nahfeld<br />
Stochastisch texturiertes ZnO wird in den Dünnschichtsolarzellen standardmäßig<br />
als TCO eingesetzt. Die Untersuchung der optischen Eigenschaften im Nahund<br />
Fernfeld mit Hilfe der optischen Rasternahfeldmikroskopie im Rahmen<br />
dieser Arbeit ist daher von zentraler Bedeutung. Abbildung 5.1(a) zeigt einen<br />
10 μm × 10 μm großen Ausschnitt einer stochastisch texturierten ZnO-Oberfläche,<br />
die unter den im IEF-5 des <strong>Forschungszentrum</strong> <strong>Jülich</strong>s üblichen Standardbedingungen<br />
hergestellt wurde. Die Messung ist im Sammlungsmodus in Transmission<br />
mit mehreren Wellenlängen simultan vermessen worden. Der maximale Höhenunterschied<br />
der gezeigten Topographie beträgt ca. 1 μm und entspricht damit auch<br />
dem typischen Durchmesser der Kraterstrukturen. In Abb. 5.1(b) und (c) sind<br />
exemplarisch die Ergebnisse zweier NSOM-Messungen bei einer Wellenlänge von<br />
658 nm bzw. 473 nm gezeigt. Es ist deutlich zu erkennen, dass Kraterränder und<br />
Eckpunkte, an denen mehrere Krater zusammenlaufen, besonders hell erscheinen.<br />
Licht ist besonders an Spitzen lokalisiert, da durch das spitze Zusammenlaufen<br />
der Topographie eine Verstärkung des lokalen elektromagnetischen Felds hervorgerufen<br />
wird [155]. Dieser Effekt ist in der Elektrostatik auch als Spitzeneffekt [26]<br />
bekannt. Somit bewirkt allgemein eine raue Oberfläche eine lokale Erhöhung des<br />
elektromagnetischen Felds. Im Inneren der Krater sind feine periodische Struk-<br />
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