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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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1 Einleitung<br />

In jedem Mikrokosmos liegt der ganze Makrokosmos,<br />

und dieser enthält nicht mehr als jener.<br />

Arthur Schopenhauer<br />

Kleine Ursachen haben oftmals große Auswirkungen. Sowohl im alltäglichen<br />

Leben als auch in vielen Bereichen der Physik sind viele Beispiele zu finden, bei<br />

denen kleinste Größen signifikant über den Ablauf, bzw. über die Existenz eines<br />

Phänomens entscheiden. Dennoch werden die Einflüsse des Mikrokosmos oftmals<br />

unterschätzt, da sie in unserer Alltagserfahrung meist nicht zum Vorschein treten.<br />

Nur einige makroskopische Phänomene, wie z. B. die Supraleitung, Quantenkaskadenlaser,<br />

zeigen eindrucksvoll die direkte Verbindung zwischen Mikro- und<br />

Makrokosmos. Üblicherweise stellen die Phänomene unserer Alltagserfahrung<br />

ein Ensemble vieler einzelner Effekte dar. Der einzelne, mikroskopische Effekt<br />

hingegen verliert an Bedeutung. Durch die fortschreitende Miniaturisierung elektronischer<br />

und optischer Bauelemente können jedoch solche mikroskopischen<br />

Effekte nicht weiter vernachlässigt werden. Die Silizium-Dünnschichtsolarzelle<br />

stellt ein solches optoelektronisches Bauelement dar.<br />

Die photovoltaische Energiekonversion öffnet einen Weg zur Lösung der energiepolitischen<br />

Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte [1]. Dazu muss die<br />

Energiegewinnung konkurrenzfähig gegenüber den fossilen Energieträgern und<br />

der Kernenergie sein [2]. Dieses Ziel ist auf zwei Arten zu erreichen. Zum einen<br />

durch eine Steigerung der Wirkungsgrade und zum anderen durch großflächige<br />

Massenproduktion [3–5]. Silizium ist ein sehr häufig vorkommender und in<br />

der Halbleiterindustrie sehr weit verbreiteter Rohstoff. Auf Silizium basierende<br />

Solarzellen haben eine kontinuierliche und erfolgreiche Entwicklung durchgemacht.<br />

Während 1954 erste Solarzellen aus kristallinem Silizium (c-Si) bereits<br />

Wirkungsgrade von ca. 6 % erzielten [6], erreichen moderne c-Si-Zellen mit etwa<br />

25 % [7] fast das thermodynamische Limit. Neue innovative Konzepte, wie z. B.<br />

die Verwendung von konzentrierenden Systemen [8], ermöglichen eine noch bessere<br />

Ausnutzung des Sonnenlichts und erzielen noch höhere Wirkungsgrade [9].<br />

Neben der Verbesserung der Effizienz birgt insbesondere die Verringerung der<br />

Schichtdicke einer Solarzelle viele ökologische und ökonomische Vorteile. So wird<br />

durch die Deposition von dünnen Schichten sowohl Material als auch Energie<br />

eingespart. Großflächige Depositionen mit hohen Depositionsraten bewirken eine<br />

hohe Wirtschaftlichkeit und ermöglichen der Dünnschichtphotovoltaik ein breites<br />

Anwendungsspektrum [10]. Hydrogeniertes amorphes (a-Si:H) und hydrogeniertes<br />

mikrokristallines Silizium (μc-Si:H) haben sich als geeignete Materialsysteme<br />

für die Dünnschichtphotovoltaik herausgestellt [11–14] und sind Gegenstand der<br />

aktuellen Forschung am Institut für Energieforschung 5 des <strong>Forschungszentrum</strong>s<br />

<strong>Jülich</strong>. Insbesondere Konzepte, die ein Tandem, bestehend aus einer a-Si:H- und<br />

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