View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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5.1 Lichtlokalisierungen im Nahfeld 67<br />
Markierung angedeutete Bereich, weisen einen nur sehr geringen Anteil des<br />
evaneszenten Felds auf. Dies bedeutet, dass das gesamte Kraterumfeld einen entschiedenen<br />
Einfluss sowohl auf die Streuung des Lichts als auch auf die Führung<br />
von Moden hat. Es bleibt festzuhalten, dass evaneszente Felder besonders an<br />
den Kraterstrukturen zu finden sind, die eine besonders starke Änderung des<br />
Neigungswinkels haben. Ein solcher Kraterrand, der in der Abb. 5.7(a) besonders<br />
hohe Intensitäten für den evaneszenten Anteil aufweist, sei exemplarisch hervorgehoben.<br />
In (b)-(d) ist dieser ca. 3 μm × 3 μm große Bereich für die Wellenlängen<br />
473 nm, 658 nm und 780 nm gezeigt. Auffällig an diesem Beispiel ist, dass an<br />
diesem Kraterrand mehrerer nebeneinander liegende periodische Strukturen<br />
zu beobachten sind. Die Topographie (e), die lokalen Neigungswinkel (f) und<br />
die Krümmung (g) des Bildausschnitts zeigen, dass sich auf dem Kraterrand<br />
kleine Partikel befinden. Diese Strukturen sorgen für scharfe Kanten und einen<br />
steilen Abfall der Topographie ins Kraterinnere. Dadurch können Bedingungen<br />
an diesem Kraterrand herrschen, die das Entstehen evaneszenter Felder begünstigen.<br />
Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Auftreten evaneszenter Felder<br />
sehr stark von den lokalen Strukturen, die durch lokale Neigungswinkel und<br />
Krümmungen der Oberfläche definiert sind, abhängt.<br />
Lokale Strukturen tragen wesentlich zum Streubild einer streuenden Oberfläche<br />
bei und können nicht vernachlässigt werden. Insbesondere stellt sich die Frage<br />
inwieweit der propagierende Anteil des Streulichts, der bei einer NSOM-Messung<br />
im Nahfeld vermessen wird, auch die winkelaufgelösten Messungen im Fernfeld<br />
widerspiegeln kann. Das Ergebnis einer winkelaufgelösten Streumessung gibt<br />
an, welcher Anteil des Lichts unter einem bestimmten Winkel gestreut wird. In<br />
Abb. 5.4 wurde bereits gezeigt, dass mit Hilfe der Fourieranalyse die Häufigkeit<br />
einzelner Raumfrequenzen in einer zugrunde liegenden NSOM-Messung<br />
bestimmt werden kann. Die gezeigte Verteilung gibt folglich an, wie viel Licht<br />
mit einem bestimmten k � gestreut wird. Da der Wellenvektor die Propagationsrichtung<br />
von Licht festlegt, steht jedes k � für einen bestimmten Winkel, unter<br />
dem das Licht auf Grund der texturierten Oberfläche gestreut wird. Aus Gl. 4.1<br />
folgt die Beziehung<br />
�<br />
λ<br />
θsca = arcsin<br />
2π · k �<br />
� . (5.1)<br />
Aus ihr lassen sich für den propagierenden Anteil (0 ≤ k� ≤ 2π/λ) die zugehörigen<br />
Streuwinkel θsca errechnen. Analog kann auch die Topographie einer solchen<br />
Fourieranalyse unterzogen werden [159–161], wodurch das lokale Streuverhalten<br />
der Oberfläche mit der lokalen Oberflächenmorphologie verglichen werden<br />
kann. Die Topographie wird dadurch als eine Art Superposition von optischen<br />
Gittern interpretiert. In Abb. 5.8 sind die Ergebnisse aus der Auswertung der<br />
NSOM-Messung und der Topographiedaten in erster Beugungsordnung sowie<br />
die winkelaufgelöste Streuung für die Wellenlänge 658 nm und 780 nm aufgetra-