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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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78 Kapitel 5: Lokale optische Effekte an texturierten TCO-Oberflächen<br />

den NSOM-Messungen wird der Mittelwert des evaneszenten Anteils extrahiert<br />

und auf den Mittelwert des evaneszenten Anteils im Nahfeld normiert. Das<br />

schrittweise Zurückfahren der NSOM-Spitze bewirkt, dass die Topographie nur<br />

noch an höheren Stellen gemessen werden kann. Der normierte Mittelwert des<br />

evaneszenten Anteils ist in Abb. 5.15 gegen dem Verhältnis der Flächen aus<br />

noch messbarer Topographie zur gesamten Messfläche aufgetragen. Verringert<br />

sich der Anteil der gemessenen Topographie an der Gesamtfläche, so sinkt auch<br />

der evaneszente Anteil. Ist der Abstand zur Oberfläche groß genug, also keine<br />

Topographie messbar, so verharrt der Mittelwert des evaneszenten Anteils auf<br />

einen nahezu konstanten Wert. Dieser Wendepunkt markiert eine Trennlinie<br />

zwischen den Nahfeldeigenschaften der Oberfläche und dem ins Fernfeld propagierenden<br />

Licht. Da erstens evaneszente Felder keinen Beitrag für das Fernfeld<br />

liefern [169] und zweitens dieser Wert, über viele Messungen hinweg, nur ganz<br />

schwach variiert, ist er als Messrauschen zu identifizieren. Dieses Störsignal kann<br />

unterschiedliche Ursachen haben, z. B. eine nicht exakte Modulierung des Lasers<br />

oder eine Einkopplung von externen Signalen. Es ist bekannt, dass dieses Signal<br />

durch Fourieranalyse hervortritt, da die Fourieranalyse in vielen Bereichen zum<br />

Herausfiltern von Rauschsignalen benutzt wird [170]. Abhängig von der Qualität<br />

der jeweiligen Messreihe und von der verwendeten Wellenlänge ist dieses<br />

Rauschen mehr oder weniger stark ausgeprägt. 2 Für jede Messreihe kann ein<br />

Bereich bestimmt werden, der als Hintergrundrauschen interpretiert wird. Dieser<br />

stellt damit die Messgenauigkeit des Nahfeldmikroskops dar. In Abb. 5.15 ist<br />

ein solcher Bereich exemplarisch rot schraffiert. Typischerweise liegt dieser Wert<br />

allerdings unter 2%.<br />

Das systematische Vermessen der Topographie und des optischen Signals im<br />

Nahfeld in Verbindung mit dem wiederholten Messen nach einem schrittweisen<br />

Entfernen der Nahfeldsonde von der Oberfläche ermöglichen eine dreidimensionale<br />

Darstellung der Intensität des transmittierten Lichts über der rauen<br />

Oberfläche. Dazu werden die einzelnen Messungen dem jeweiligen Höhenschritt<br />

entsprechend übereinander gelegt. Fehlende Bereiche werden linear interpoliert,<br />

wodurch eine kontinuierliche dreidimensionale Darstellung gewährleistet ist (vgl.<br />

Kap. 3.1 und [20]). In Abb. 5.16(a) ist die Topographie einer stochastisch texturierten<br />

ZnO:Al-Oberfläche zu sehen. Die durch die schwarze Linie exemplarisch<br />

ausgewählte Messzeile ist auf der rechten Seite der Abbildung dargestellt. Für<br />

die Wellenlängen 473 nm und 780 nm zeigt diese Illustration für die ausgewählte<br />

Messzeile die lokalen Intensitäten des ins Fernfeld propagierenden Lichts. Für<br />

beide Wellenlängen sind zunächst zwei Aspekte zu beobachten. Zum einen treten<br />

strahlenförmige Säulen aus den Spitzen der Kraterränder heraus. Diese werden<br />

im Folgenden als Photonenjets bezeichnet. Zum anderen erfährt das Licht in<br />

ausreichender Entfernung eine Fokussierung. Diese Form der Fokussierung ist<br />

2 Alle verwendeten Lasersysteme werden individuell moduliert, wodurch jede Wellenlänge<br />

unterschiedlich starke Störsignale in die Messung einbringt.

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