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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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2.1 Grundlagen der Elektrodynamik 27<br />

statt. Die z-Komponente des zeitlich gemittelten Poynting Vektors aus Gl. 2.19<br />

verschwindet und nur die Anteile parallel zur Grenzfläche bleiben erhalten. Es<br />

existiert kein mittlerer Energiefluss senkrecht zur Grenzfläche (〈Sz〉 = 0). Dies<br />

bedeutet aber nicht, dass das evaneszente Feld selbst keine Energie beinhaltet. Die<br />

Energie im evaneszenten Feld kann sogar zur Fluoreszenzanregung genutzt werden,<br />

z. B. bei der Totalreflexion-Fluoreszenzmikroskopie (TIRFM) in zahlreichen<br />

biologischen Anwendungen [37]. Befindet sich im Einflussbereich des evaneszenten<br />

Felds sogar ein drittes Medium mit entsprechendem Brechungsindex,<br />

so wird die evaneszente Welle wieder in eine propagierende Welle umgewandelt<br />

[38]. Dieser Effekt wird als frustrierte Totalreflexion bezeichnet und ist ein<br />

elektromagnetisches Analogon zum quantenmechanischen Tunneln. Zur Veranschaulichung<br />

sei ein System aus drei Medien mit den Brechungsindizes nj, j ɛ {1,2,3} angenommen, wobei n2 < n3 < n1 gilt. Frustrierte Totalreflexion tritt<br />

auf, wenn für den Einfallswinkel θ1 auf die erste Grenzfläche<br />

� �<br />

� �<br />

n2<br />

n3<br />

arcsin < θ1 < arcsin , (2.32)<br />

bzw. für die Parallelkomponente k � des Wellenvektors<br />

n1<br />

n1<br />

n2k < k � < n3k (2.33)<br />

gilt. Die Dicke des zweiten Mediums bestimmt die Stärke der transmittierten<br />

Intensität. Dieser Effekt spielt insbesondere in der ATR-Spektroskopie 1 [39, 40]<br />

oder bei der Oberflächenplasmonenresonanz (SPR 2 ) durch die Otto- [41] und<br />

Kretschmann-Methode [42] eine wichtige Rolle. Des Weiteren liegt diesem Effekt<br />

die Messung evaneszenter Felder mit einer Nahfeldsonde zugrunde.<br />

Darstellung im Frequenzraum<br />

Durch die Fouriertransformation ist es möglich, Informationen vom Ortsraum in<br />

den Frequenzraum zu transformieren. Im Fall elektromagnetischer Wellen bietet<br />

sich die Beschreibung durch den Wellenvektor k (Gl. 2.13) an. Die zweidimensionale<br />

Fouriertransformation und die zugehörige inverse Fouriertransformation<br />

des elektrischen Felds lauten:<br />

E(k) = 1<br />

√(2π) 3<br />

und<br />

E(r) = 1<br />

√(2π) 3<br />

1engl. attenuated total reflection spectroscopy<br />

2engl. surface plasmon resonance<br />

�+∞<br />

−∞<br />

�+∞<br />

−∞<br />

drE(r)e −ik·r<br />

dkE(k)e ik·r . (2.34)

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