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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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30 Kapitel 2: Grundlagen<br />

kürzerer Wellenlängen und durch eine größere numerische Apertur verbessert<br />

werden. Die durch die Beugung verursachte Einschränkung stellt allerdings keine<br />

prinzipielle, sondern eine durch die verwendete Optik bedingte Limitierung<br />

dar. Denn bereits das Beugungsintegral Gl. 2.41 liefert nur für Öffnungen, die<br />

deutlich größer als die betrachtete Wellenlängen sind, korrekte Ergebnisse. Für<br />

Aperturgrößen, die die Wellenlänge unterschreiten, bedarf es daher eine Beschreibung<br />

durch die Bethe-Bouwkamp-Theorie [47, 48]. Diese ist auf eine endliche<br />

Öffnungstiefe, bzw. Filmdicke anwendbar [49], und bildet daher für zahlreiche<br />

theoretische Untersuchungen der Feldverteilung an Nahfeldsonden eine bedeutende<br />

Grundlage [50–53]. Es bleibt festzuhalten, dass im Experiment die Grenze<br />

des Auflösungsvermögens von den endlichen Abmessungen der Optik, bzw.<br />

Messsonde abhängt.<br />

Nahfeldoptik<br />

Die Nahfeldmikroskopie stellt im Prinzip eine Verallgemeinerung der Konfokalmikroskopie<br />

[54,55] dar. Ein möglichst hohes Auflösungsvermögen wird durch<br />

eine hohe räumliche Einschränkung des Lichts erzielt. Dies bedeutet, dass eine<br />

Optik mit hoher numerischer Apertur erforderlich ist. Fernfeldoptiken sammeln<br />

allerdings nur den propagierenden Anteil mit k � < 2πn/λ ein. Eine Vergrößerung<br />

des Spektrums an Raumfrequenzen, um die Ortsauflösung zu verbessern,<br />

wird durch das Einsammeln höherer Raumfrequenzen möglich. In der Nahfeldmikroskopie<br />

wird durch eine Apertur, bzw. durch ein streuendes Objekt, deren<br />

Abmessungen erheblich kleiner als die Wellenlänge des Lichts sind, die Sammlung<br />

evaneszenter Anteile ermöglicht. Neben der möglichst kleinen Apertur ist<br />

auch ein kleiner Abstand zwischen Nahfeldsonde und Probe erforderlich, da eine<br />

hohe räumliche Einschränkung des Lichts zu einer starken Abnahme der Felder<br />

entlang der optischen Achse führt. Dies beruht zum einen am hohen Anteil<br />

evaneszenter Felder, die exponentiell zerfallen, und zum anderen an der starken<br />

Divergenz fokussierter Felder. Beträgt aber nun der Abstand zwischen Probe und<br />

Nahfeldsonde nur noch einen kleinen Bruchteil der Wellenlänge, so kann die<br />

Wechselwirkung der Sonde mit dem optischen Feld der Probe nicht vernachlässigt<br />

werden. Da diese Wechselwirkung von der Geometrie und den optischen Eigenschaften<br />

der jeweiligen Messsonde beeinflusst wird, können die Messergebnisse<br />

für unterschiedliche Messsonden variieren [56]. Für experimentelle Untersuchungen<br />

ist daher die Verwendung von Nahfeldsonden mit vergleichbarer Qualität<br />

unerlässlich, um eine gute Reproduzierbarkeit der Messungen zu gewährleisten.<br />

Entwicklung der Optischen Rasternahfeldmikroskopie<br />

Im Jahre 1928 veröffentlichte E. A. Synge [57] eine Methode, um die klassische Limitierung<br />

des Auflösungsvermögens (Gl. 2.43) zu überwinden. Er schlussfolgerte,<br />

dass die Limitierung durch die Größe der Apertur und nicht durch die Wellenlänge<br />

begrenzt sein muss. Seine Idee, eine Lochblende mit einem Durchmesser<br />

kleiner als die Wellenlänge des Lichts in kleiner Entfernung zur Beleuchtung<br />

eines Objektes zu verwenden, stellt somit den ersten Entwurf dar, ein optisches

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