MOTORRAD 21/2015
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Wie immer vorn: Reiterberger (#<strong>21</strong>) war schon<br />
vorzeitig Meister und löst Xavi Forés (#1) ab<br />
IDM-Finale in Hockenheim<br />
Forés vor Reiterberger und Neukirchner –<br />
so das Ergebnis. Auf Rang vier lief wieder<br />
Mathieu Gines ein, doch der Abstand von<br />
gut 18 Sekunden auf den Sieger zeigt dann<br />
doch den technischen Unterschied zwischen<br />
Superbikes und Superstock-Motorrädern.<br />
Die Experten sind sich einig: Es ist<br />
vor allem die Elektronik. Und es braucht<br />
Fachleute, um das Optimale aus der Technik<br />
herauszuholen. „Die letzten drei Zehntelsekunden<br />
kosten richtig Geld“, bringt es Yamaha-Chef<br />
Jörg Breitenfeld auf den Punkt.<br />
So viel Geld, dass sich das Superbike-<br />
Feld in Hockenheim gerade einmal auf elf<br />
Starter belief, während 24 Superstock-Fahrer<br />
um den Klassensieg fighteten. Um eine<br />
Meisterschaft konnten sie nicht kämpfen,<br />
denn ein offizieller Meistertitel war in der<br />
Superstock-Klasse nicht ausgeschrieben.<br />
Diese Tatsache und die zusätzlichen Kosten,<br />
die ein Umstieg von den Superstocks zu<br />
den Superbikes bedeuten würde, veranlassen<br />
beispielsweise Langenscheidt Racing,<br />
das Team von Superstock-Sieger Mathieu<br />
Gines, die Superbike-IDM zu verlassen.<br />
Und damit ist man mittendrin in den<br />
sportpolitischen und wirtschaftlichen Krisengebieten<br />
der Superbike-IDM. Es gibt<br />
jede Menge Probleme – das war spätestens<br />
seit dem Lauf in Schleiz klar, als der Promoter<br />
MotorEvents bekannt gab, mit dem<br />
DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) neu<br />
über die Zukunft der IDM zu verhandeln.<br />
Man mache Jahr um Jahr Miese im sechsstelligen<br />
Bereich, weil man die Startfelder<br />
nicht voll bekomme. Das sei nur durch ein<br />
finanzielles Entgegenkommen des DMSB<br />
und durch Reglementsänderungen abzustellen.<br />
Für Hockenheim waren die Ergebnisse<br />
dieser Verhandlungen angekündigt.<br />
Inoffiziell – noch sind die Verträge nicht<br />
unterschrieben – erfuhren Teams und Industriepartner<br />
nun in Hockenheim, dass<br />
man sich mit dem DMSB weitgehend einig<br />
sei. Die Abordnung des DMSB unter Führung<br />
von Präsidiumsmitlied Wolfgang Glas<br />
sagte zwar öffentlich nichts, bestätigte<br />
jedoch <strong>MOTORRAD</strong> gegenüber den Sachverhalt.<br />
Das bezieht sich sowohl auf die<br />
finanzielle Unterstützung der Serie als auch<br />
auf die vorgeschlagenen Regeländerungen,<br />
welche die Superbike-IDM am Leben erhalten<br />
sollen. Ein Titel für die Superstock-Klasse<br />
gehört zukünftig dazu, während sich kurzfristig<br />
im dicht besetzten 1000er-Starterfeld<br />
nichts weiter ändern wird. Langfristig könnte<br />
es bei Superbikes/Superstock jedoch<br />
ganz von selbst darauf hinauslaufen, dass<br />
sich die teure Superbike-Elektronik niemand<br />
mehr leisten will. Das würde zwar<br />
einen Hersteller wie Yamaha, der die IDM<br />
auch als Experimentierfeld für die WM betrachtet<br />
und diesen technischen Vorsprung<br />
auf der IDM-Bühne nutzt, nicht gefallen.<br />
Dem Zuschauer jedoch wird das egal sein.<br />
Was der braucht, sind volle Starterfelder<br />
und spannende Rennen. Beides ist nicht<br />
ab hängig von ein paar PS, Highend-Motorsteuerungen<br />
oder Karbonverkleidungen.<br />
Das sieht auch Udo Mark so, bei BMW<br />
für das Sportmarketing zuständig. „Wir<br />
könnten auch mit einem Superstock-Regle-<br />
Das volle Programm:<br />
Jörg Breitenfeld<br />
von Yamaha möchte<br />
nicht abrüsten<br />
Das volle Paket: Der Yamaha R6-Cup<br />
hat keine Teilnehmersorgen