MOTORRAD 21/2015
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HARLEY-DAVIDSON<br />
Electra Glide<br />
Ultra Limited (<strong>2015</strong>)<br />
Electra Glide<br />
Wasser-/Luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-<br />
45-Grad-V-Motor; zwei untenliegende Nockenwellen,<br />
zwei Ventile pro Zylinder; Bohrung x<br />
Hub 98,4 mm x 111,1 mm; 1690 cm³; 64 kW<br />
(87 PS) bei 5100/min; 138 Nm bei 3750/min;<br />
Verdichtung 10,0 : 1, Einspritzung 2 x Ø 46 mm;<br />
Sechsganggetriebe, Mehrscheiben-Ölbadkupplung;<br />
Zahnriemen; Doppelschleifenrohrrahmen<br />
aus Stahl; Telegabel, Ø 49 mm; Zweiarmschwinge<br />
aus Stahl; zwei direkt angelenkte<br />
Federbeine; Doppelscheibenbremse vorn,<br />
Ø 300 mm; Vierkolben-Festsättel, Scheibenbremse<br />
hinten, Ø 300 mm; Vierkolben-Festsattel;<br />
Reifen 130/80 B 17, 180/65 B 16;<br />
Alu-Gussräder; Radstand 1625 mm; Länge<br />
2,47 Meter; Lenkkopfwinkel 64 Grad; Nachlauf<br />
170 mm; Federweg vorn/hinten 117/76 mm;<br />
Sitzhöhe 760 mm; Gewicht vollgetankt 412 kg;<br />
Tankinhalt 22,7 Liter; Preis ab 29 045 Euro<br />
scher Ventilspielausgleich waren ehemals<br />
State of the Art, Spitzentechnologie.<br />
Betörend clean wirkt dieses Big Bike<br />
von einst. Ist die üppige Ultra Limited daneben<br />
wirklich der Ururenkel? Nun, Harley<br />
behielt die vertrauten Formen vieler Baugruppen<br />
von einst durch alle seitherigen<br />
Modellwechsel bei. Wie den Zuschnitt der<br />
typischen Blechkotflügel, die wuchtigen<br />
Verhüllungen der Gabelstandrohre, die<br />
parallelogrammförmigen, schmalen GFK-<br />
Koffer (serienmäßig weiß, nicht schwarz),<br />
Trittbretter oder den fetten Kasten für den<br />
Primärtrieb an der linken Motorseite. Doch<br />
obwohl sie den grundsätzlichen Stil vorgab,<br />
wirkt die historische Harley schlichter.<br />
Ein großvolumiger V2-Motor, eine riesige<br />
Lampe und zwei Ballonreifen auf Drahtspeichenrädern,<br />
so einfach war das Grundrezept.<br />
Dieses Hamburger Zierstück – es<br />
stand viele Jahre – wurde extra für diesen<br />
Termin aus dem Dornröschenschlaf geholt,<br />
betört durch das, was nicht daran ist: Keine<br />
typischen Zusatzscheinwerfer links und<br />
rechts mit darunter montierten Blinkern<br />
(sind nachträglich gestrippt), keine Scheibe,<br />
nicht einmal der dick gepolsterte, gefederte<br />
Doppelsitz „Super Deluxe Buddy Seat“<br />
ist an Bord. Ein frei schwebender, aber ergonomisch<br />
perfekt zugeschnittener Solo-<br />
Schwingsattel tut es auch. Dabei erfüllte<br />
Harley-Davidson schon vor 50 Jahren Sonderwünsche<br />
ab Werk, mit reichlich Chromeparts<br />
bis hin zum Zigarettenanzünder!<br />
Zündung an, per Drehschalter auf der<br />
verchromten Tankkonsole – sie war schon<br />
in den 50er-Jahren Standard bei Harley-<br />
Tourern. Den Benzinhahn aus Messing<br />
vorne links auf den zwei getrennten Tankhälften<br />
öffnen, Knöpfchen drücken – nichts.<br />
Der Anlasserfreilauf dreht durch. Also doch<br />
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TEST+TECHNIK 45