Schwarzbuch - GEW
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Bildungsurlaub nach den jeweiligen Landesgesetzen<br />
wie „normale“ Beschäftigte. Und wer behindert<br />
ist, bekommt, ebenfalls auf Antrag, bis<br />
zu fünf Tage Zusatzurlaub nach dem Behindertengesetz.<br />
Viele Betroffene wissen jedoch nichts<br />
von diesen Rechten, da es an informierten Ansprechpartnern<br />
fehlt, die für diese sozial Schutzbedürftigen<br />
zuständig sind.<br />
Urlaubsentgelt ist übrigens nicht zu verwechseln<br />
mit dem Urlaubs- oder Weihnachtsgeld,<br />
das manche Festangestellte zusätzlich zur Weiterzahlung<br />
ihres Gehalts bekommen und in der<br />
Weiterbildungsbranche weitgehend unbekannt<br />
ist.<br />
Arbeitnehmerähnliche gibt es nicht nur auf<br />
dem Papier. Dutzende Kolleg/innen unter<br />
anderem an den Volkshochschulen in Berlin,<br />
Frankfurt/Main und Wiesbaden haben diesen<br />
Status. Dafür müssen sie jedoch selbst einen Antrag<br />
stellen. Aber auch ein „Arbeitnehmerähnlicher“<br />
hat, wie alle Honorarkräfte, keinerlei<br />
Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.<br />
Ein Unfall oder ein Krankenhausaufenthalt<br />
kann somit zum Existenzproblem werden. Viele<br />
Kursleiter/innen verschleppen Krankheiten,<br />
weil sie den Verdienstausfall durch Fehlzeiten<br />
nicht verkraften könnten. Dramatisch ist außerdem<br />
die fehlende soziale Absicherung bei<br />
Familiengründung. Nur wer einen gut situierten<br />
Partner hat, kann es sich leisten, ein Kind zu<br />
bekommen und damit alles zu verlieren: seine<br />
Einkünfte und seinen Arbeitsplatz.<br />
Warum eigentlich sind Arbeitnehmerähnliche<br />
nicht im Betriebsrat? Das Betriebsverfassungsgesetz<br />
zählt alle Mitarbeiter/innen auf, die im<br />
Sinne des Gesetzes Arbeitnehmer/innen sind,<br />
darunter Auszubildende und Heimarbeiter/innen.<br />
Dem Geiste nach will man die Schwächsten,<br />
die Schutzbedürftigsten, miteinbeziehen.<br />
In der Weiterbildungsbranche ist dies jedoch<br />
nicht gelungen, denn für die akademischen Tagelöhner<br />
der Neuzeit gibt es keine betriebliche<br />
Vertretung, die mit Rechten ausgestattet wäre.