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Schwarzbuch - GEW

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Margrit Schatz<br />

>>„Ohne Gegendruck geht nichts“<br />

Interview mit Sabine Rehder, einer<br />

„freiberuflich“ in der Weiterbildung<br />

tätigen Kollegin in Baden-Württemberg:<br />

>> Kollegin, wie würdest du deinen Beruf nennen?<br />

Coach, Trainer, Honorarlehrkraft, ...?<br />

Sabine Rehder: (lacht) Je nachdem: Bei Messen<br />

zum Beispiel und für sonstige Aufträge in der<br />

Wirtschaft bin ich Trainerin und Coach, bei<br />

Volkshochschulen dagegen Honorarlehrkraft.<br />

Der Bezeichnung „Honorarlehrkraft“ haftet<br />

eher ein Makel an, den ich bei der Akquise in<br />

der Wirtschaft – wo ich wesentlich höhere Tagessätze<br />

(das Vier- bis Fünffache!) verlange und<br />

auch bekomme – vermeide.<br />

>> Wie kommt man zu diesem Beruf,<br />

in deinem Fall?<br />

1978 hatte ich mich für eine Ausbildung zur<br />

Erzieherin entschieden. Das ist ja eine Ausbildung,<br />

die in Hessen damals mit Vorpraktikum<br />

und Anerkennungsjahr vier Jahre, heute fünf<br />

Jahre dauert. Danach war ich gleich mit dem<br />

Aufbau einer neuen Gruppe in einer KiTa für<br />

Behinderte betraut. Zwischendrin wollte ich<br />

mal als Straßenmusikerin in Frankreich Geld<br />

verdienen. Ab 1986 war ich dann nach Berlin<br />

(West) immigriert und habe mein Abitur über<br />

den zweiten Bildungsweg am Berlin Kolleg gemacht,<br />

später dann an der FU Berlin und in den<br />

USA auf Magister studiert: Nordamerikastudien<br />

(Schwerpunkt Kultur und Politik am JFK<br />

– ein fantastischer Studiengang) und Erwachsenenbildung.<br />

Die Erwachsenenbildung und außerschulische<br />

Jugendbildung ist ein Fachbereich<br />

der Erziehungswissenschaften. Im Grundstudium<br />

hatte ich auch noch mit Lehramtsstudenten<br />

zu tun. Auch wenn mir damals schon 100 Prozent<br />

klar gewesen wäre, dass ich mal in dieser<br />

pädagogischen „Branche“ bettelarm sein werde,<br />

keinen geregelten Urlaub habe, kein Weihnachtsgeld,<br />

keinen Betriebsrat, keine Rechte<br />

als Arbeitnehmer ..., ich hätte trotzdem nie<br />

eine Karriere in einer staatlichen Regelschule<br />

in Deutschland angestrebt. Diese Institutionen

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