Schwarzbuch - GEW
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von Weiterbildung, wie sie heute gang und gäbe<br />
ist. Weiterbildung muss vom Rand ins Zentrum,<br />
wenn lebensbegleitende Bildung zum biografischen<br />
Normalfall werden soll, wenn Arbeit in<br />
der Weiterbildung attraktiv und zufriedenstellend<br />
sein soll.<br />
Die <strong>GEW</strong> fordert verantwortliches<br />
Handeln gegenüber den Beschäftigten<br />
in der staatlich finanzierten<br />
Weiterbildung!<br />
Die Anerkennung der hochqualifizierten Arbeit<br />
von Weiterbildner/innen darf nicht auf Sonntagsreden<br />
beschränkt sein. Wie viel Gleichgültigkeit<br />
gegenüber den prekären Arbeits- und<br />
Lebensbedingungen herrscht, offenbart sich,<br />
wenn Politiker noch nicht einmal bereit sind,<br />
einem Mindestlohn in der Weiterbildung zuzustimmen,<br />
obwohl Gewerkschaften und Arbeitgeberverband<br />
längst einen ausgehandelt und einen<br />
Branchentarifvertrag Weiterbildung unterschrieben<br />
haben. Lässt es sie kalt, dass Menschen in<br />
Existenznot geraten, die eine gesellschaftlich<br />
wertvolle Arbeit leisten? Kurzum: Taten statt<br />
Worte sind gefordert. Wer Qualität in der Weiterbildung<br />
will, darf die Arbeitsbedingungen<br />
der Beschäftigten nicht ausblenden. Gerade die<br />
staatlich finanzierte Weiterbildung müsste einer<br />
Vorbildfunktion verpflichtet sein, also die im<br />
Grundgesetz verankerten Grundsätze der Gleichbehandlung<br />
berücksichtigen, statt sie permanent<br />
mit Füßen zu treten. In diesem Sinne fordert die<br />
<strong>GEW</strong> eine deutliche Trendwende hin zu einem<br />
verantwortungsvollen Handeln gegenüber den<br />
Lehrkräften in der Weiterbildung. Der Branchentarifvertrag<br />
Weiterbildung ist nach langwierigen<br />
Verhandlungen zustande gekommen, und<br />
nun liegt es an der Bundesregierung, ihn für allgemeingültig<br />
zu erklären.<br />
Rechtliche Gleichbehandlung der<br />
Lehrkräfte in der Weiterbildung<br />
endlich verwirklichen!<br />
Gleichbehandlung heißt auch, dass ein abgesichertes<br />
Arbeitsverhältnis selbstverständlich<br />
sein sollte für Lehrkräfte in der Weiterbildung,<br />
die im staatlichen Auftrag arbeiten, wie etwa in<br />
den Integrationskursen. So sind Integrationskurse<br />
zwar staatlich reguliert, aber es werden<br />
fast ausschließlich Honorarlehrkräfte beschäftigt<br />
und damit Personalkosten niedrig gehalten.<br />
Die Integrationskurse sind durch Gesetz geregelt<br />
und verpflichtend für Migranten. Wer nicht<br />
teilnimmt, hat Sanktionen zu befürchten, die den