07.12.2012 Aufrufe

Schwarzbuch - GEW

Schwarzbuch - GEW

Schwarzbuch - GEW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EU-Ebene proklamiert wird, ist die staatliche Regulierung<br />

der Weiterbildung in Deutschland extrem<br />

ungenügend und die Situation der Beschäftigten<br />

verschlechtert sich. So war der Anteil der<br />

abgesicherten Arbeitsplätze in der Weiterbildung<br />

vor 15 Jahren deutlich höher, wenn auch festzustellen<br />

ist, dass die Arbeit als nebenamtliche Honorarlehrkraft<br />

in der öffentlichen Weiterbildung<br />

Tradition hat, wie z.B. in den Volkshochschulen.<br />

Das Lernen und Arbeiten in der Weiterbildung<br />

gesellschaftlich sinnvoll zu regeln und weitere<br />

Rückschläge zu verhindern, ist eine wichtige Aufgabe<br />

gegenwärtiger Politik.<br />

Weiterbildung – vom Rand ins<br />

Zentrum!<br />

Das Recht auf lebenslanges Lernen durchzusetzen<br />

und institutionell abzusichern, sollte Sache<br />

des Staates sein. Und dies genauso selbstverständlich,<br />

wie im Laufe des Zwanzigsten Jahrhunderts<br />

bereits die allgemeine Schulpflicht<br />

und der inzwischen zwölfjährige Schulbesuch<br />

bis zum 18. Lebensjahr gesellschaftlich geregelt<br />

wurden. Nicht nur jeder dritte Bürger – wie es<br />

derzeit in Deutschland der Fall ist –, sondern alle<br />

Menschen sollen den Zugang zur Weiterbildung<br />

finden. Insofern müssen verlässliche Strukturen<br />

aufgebaut werden, statt kurzfristige „Projektitis“<br />

zu fördern. Das heißt: zuverlässige Strukturen<br />

für Lernende und Lehrende, geregelte Weiterbildungsansprüche<br />

und finanzielle Förderung von<br />

Phasen der Weiterbildung (Weiterbildungs-BAföG)<br />

sowie geregelte Arbeitsbedingungen für das<br />

Weiterbildungspersonal. Solche zuverlässigen<br />

Strukturen werden in dem Vorschlag der Weiterbildungsinitiative<br />

<strong>GEW</strong>, verdi und IGM aufgezeigt.<br />

Sie sind nicht nur für die berufliche Weiterbildung<br />

sondern für die gesamte Weiterbildung<br />

nötig. Weiterbildung braucht engagierte Akteure,<br />

die vor Ort Lernbarrieren überwinden helfen.<br />

Unser Ziel: Weiterbildung als selbstverständlicher<br />

Teil von Alltagskultur, als Unterstützung<br />

für demokratische Beteiligung und Teilnahme<br />

am kommunalen Leben. Das gleiche gilt für Weiterbildung<br />

als selbstverständlicher Teil betrieblicher<br />

Arbeit und Kultur. Von daher wäre es zu<br />

kurz gegriffen, Weiterbildung als „Feuerwehr“ für<br />

eine kurzfristige Überwindung der Krise einzusetzen.<br />

Weiterbildung muss langfristig und nachhaltig<br />

im Arbeits- und Alltagsleben verankert<br />

sein, unabhängig von der ökonomischen Konjunktur.<br />

Sie darf nicht wieder zur Verminderung<br />

der staatlichen Schulden zusammengestrichen<br />

werden. Bildung als Menschenrecht verträgt sich<br />

nicht mit der weitgehenden Marktförmigkeit<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!