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Schwarzbuch - GEW

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zu Honorarverträgen beim Weiterbildungspersonal<br />

seinen Ausdruck gefunden hat (vgl. WSF<br />

2005, 16, 75; IZA/DIW/infas 2005, 172 ff.).<br />

Die Aufnahme der nach den Bestimmungen<br />

des zweiten und dritten Sozialgesetzbuches<br />

(SGB) geförderten Weiterbildungsbranche in<br />

das Arbeitnehmerentsendegesetz zu Beginn<br />

diesen Jahres und die damit geöffnete Möglichkeit,<br />

Mindestlöhne für allgemeinverbindlich<br />

zu erklären, verdeutlicht die gegenwärtig politischen<br />

Bemühungen, den im Weiterbildungsbereich<br />

anhaltenden Einkommensverfall durch<br />

eine regulierte Einkommenspolitik aufzuhalten<br />

und die Arbeitsverhältnisse wieder in eine geschützte<br />

Zone zu überführen.<br />

Parallel zur Debatte um die sich sukzessiv verschlechternde<br />

Beschäftigungslage wird seit Jahren<br />

die bildungspolitische Forderung erhoben,<br />

die Weiterbildung qualitativ zu verbessern und<br />

das Lehrpersonal zu professionalisieren (vgl.<br />

BLK 2004, 61). Ungeachtet der Frage, wie der<br />

Stand der Professionalität und Professionalisierung<br />

in der Weiterbildung gegenwärtig diskutiert<br />

und beurteilt wird, bleibt festzustellen,<br />

dass sich das Tätigkeitsspektrum permanent<br />

ausweitet, d. h., dass es sich ausgehend von einer<br />

pädagogischen Kernkompetenz verflüssigt und<br />

entgrenzt. Weder die Konstruktion und Konstitution<br />

einer Profession des Weiterbildners noch<br />

explizite Kompetenzprofile oder ein präzises,<br />

klar umrissenes Qualifikationsgerüst sind gegeben<br />

(vgl. Kraft 2009, 405 ff.; Nuissl 2005, 50<br />

ff.). Zudem ist der Arbeitsmarkt des Weiterbildungssystems<br />

nicht durch qualifikatorische Zugangsvoraussetzungen<br />

reglementiert, sondern<br />

er zeichnet sich durch eine offene Gestaltung<br />

aus, was zu den hinreichend bekannten Ergebnissen<br />

in der Beschäftigungs- und Professionalisierungsdebatte<br />

führt (vgl. hierzu WSF 2005;<br />

Nuissl 2005; Kraft 2006 u. 2009; Fuchs-Brünninghoff<br />

2001). Die marktliberale Steuerung<br />

des Arbeitsmarktes und der offene Berufszugang<br />

bringt keine einheitliche Qualifikations-<br />

4<br />

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