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Schwarzbuch - GEW

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Ursula Martens-Berkenbrink<br />

>>Maria B.: Wenn der Markt<br />

die Bildungsarbeit diktiert ...<br />

Worauf sie sich da einlässt, war Maria<br />

nicht klar, als sie Ende der 1980er Jahre<br />

ihren unbefristeten Arbeitsplatz bei der Stadt<br />

Hannover aufgibt, um mit ihrem Lebenspartner<br />

gemeinsam an einem Ort leben zu können.<br />

Der sichere Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst<br />

musste abgewogen werden gegen die Perspektive<br />

einer Lebensbeziehung mit dem Ziel einer<br />

Familiengründung. Eine Fernbeziehung – das<br />

wollte Maria nicht auf Dauer hinnehmen. Eine<br />

Versetzung war nicht zu realisieren und so blieb<br />

nur die Alternative: Job oder Familie. Maria entschied<br />

sich für die Familie.<br />

So schwer kann es doch nicht sein, etwas Neues<br />

zu finden: Immerhin hat sie einen Abschluss als<br />

Sozialpädagogin, Erfahrung in der Arbeit mit<br />

Jugendlichen aus der Jugendberufshilfe – da<br />

gibt es doch immer etwas zu tun, ist sie überzeugt.<br />

Richtig, zu tun gibt es viel auf diesem Feld<br />

– aber wer organisiert diese Arbeit? Und zu<br />

welchen Bedingungen?<br />

Es dauert einige Zeit, aber schließlich bekommt<br />

Maria eine Anstellung bei einem kleinen Bildungsträger.<br />

Jugendliche mit Lernschwierigkeiten,<br />

z. T. auch mit Rehabilitationsbedarf,<br />

erhalten hier die Möglichkeit, eine Berufsausbildung<br />

im Bereich Hauswirtschaft zu absolvieren.<br />

Die Aufgabe ist anspruchsvoll und sie gefällt<br />

Maria. Sie arbeitet sich ein, übernimmt den Unterricht:<br />

Deutsch, Rechnen, Gesellschaftskunde<br />

– es fehlt an vielem. Die Teilnehmer/innen sind<br />

lernwillig, freuen sich über die praxisnahe Vermittlung,<br />

zeigen Erfolge. Später unterrichtet Maria<br />

auch in Meisterklassen, die hinzukommen.<br />

Finanziert wird die außerbetriebliche Ausbildung<br />

über die Bundesagentur für Arbeit, mit<br />

der die Bildungseinrichtung einen Vertrag hat.<br />

Die Arbeitsverträge sind auf die Dauer der jeweiligen<br />

Maßnahmen befristet, aber Gehälter<br />

werden in Anlehnung an den BAT gezahlt.<br />

Die Arbeitsatmosphäre stimmt. Die Zusammenarbeit<br />

mit den Kolleg/innen gefällt Maria.

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