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Layout LC.indd - Professur Schett

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Villa Savoye<br />

Le Corbusier<br />

mit Pierre Jeanneret<br />

1929-1931<br />

82, rue de Villiers, 78300 Poissy<br />

<strong>LC</strong> Paris<br />

121<br />

Zwei Jahre nach der Villa Stein-de Monzie schloss sich der Zyklus der<br />

puristischen Häuser mit dem spektakulären Wochenendhaus des<br />

Versicherungsinhabers Pierre Savoye in Poissy, auch „Les heures claires“<br />

genannt, für dessen Bau Le Corbusier ein äußerst großzügiges Budget zur<br />

Verfügung stand. Auf einem ausgedehnten, bewaldeten Gelände hoch<br />

oben über dem Seine-Tal ist es der Inbegriff einer freien Anwendung der<br />

1927 formulierten „Fünf Punkte einer neuen Architektur“.<br />

Äußerlich wirkt die Villa streng funktional, ihr Baukörper erhebt sich<br />

über pilotis, die aus einer weiten Rasenfl äche aufsteigen. Autos erreichen<br />

sie auf direktem Wege und parken zwischen den Stützen, der Halbkreis<br />

der „Vorfahrt“ bestimmt die Form der Glaswand des Eingangsbereichs.<br />

Die Zimmer der Hausangestellten und die Garage sind hinter diesem<br />

funktionalen Zugang angeordnet, der die Form der Eingangshöfe nobler<br />

Pariser Stadthäuser umzukehren scheint. Hinter der Glaswand haben<br />

Besucher die Wahl zwischen zwei Aufgängen: einer Treppe und einer<br />

Rampe, die zu einem ursprünglichen räumlichen Erlebnis des Hauses<br />

einlädt. Aus der Sicht Le Corbusiers „trennt“ die Treppe, während die<br />

Rampe „verbindet“ und vom Rasen bis zum Himmel den Faden einer<br />

majestätischen architektonischen Promenade spannt.<br />

Im Innern des Quaders auf quadratischem Grundriss sind die Räume<br />

in einer L-Form gruppiert, welche die Wohnräume klar von den<br />

Schlafzimmern abgrenzt. Das Wohnzimmer lässt sich als überdachter<br />

Teil eines geräumigen Empfangsbereichs lesen, der zu zwei Dritteln aus<br />

einem offenen Patio besteht; ein durchgehendes Bandfenster verwischt<br />

den Übergang zwischen Innen und Außen. Die drei Schlafzimmer sind<br />

über Flure zugänglich, die das Hauptbadezimmer separieren. Eine<br />

kurvenreiche Mauer - Abbild bestimmter Figuren aus puristischen<br />

Gemälden - umfasst den offenen Dachterrassenraum.<br />

Dieses einzigartige Bauwerk kann man mit einer Maschine vergleichen:<br />

Mehrere Elemente lassen an Kommandobrücken und Aufbauten eines<br />

Ozeandampfers denken. Es ähnelt auch den hängenden Gärten des<br />

Klosters von Ema, während die Anordnung der Schlafzimmer und

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