Plenarprotokoll
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Abgeordnetenhaus von Berlin<br />
17. Wahlperiode<br />
Seite 7766 <strong>Plenarprotokoll</strong> 17/75<br />
28. Januar 2016<br />
(Vizepräsidentin Anja Schillhaneck)<br />
Für die Piratenfraktion hat jetzt Herr Abgeordneter Reinhardt<br />
die Möglichkeit, eine Frage zu stellen. – Bitte!<br />
Fabio Reinhardt (PIRATEN):<br />
Ich bleibe mal bei dem Themenfeld Ankündigungen<br />
unseres Ankündigungssenators Czaja: Sie hatten mehrfach<br />
– August, September, auch dieses Jahr wieder –<br />
gesagt, Sie wollen auf 1 000 Registrierungen pro Tag<br />
kommen in den verschiedenen Einrichtungen. Ist das jetzt<br />
der aktuelle Stand?<br />
Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:<br />
Vielen Dank, Herr Abgeordneter! – Herr Senator Czaja,<br />
bitte!<br />
Senator Mario Czaja (Senatsverwaltung für Gesundheit<br />
und Soziales):<br />
Frau Präsidentin! Herr Abgeordneter! Es ist richtig, dass<br />
unser Ziel ist, Kapazitäten zu haben, um bis zu 1 000<br />
Flüchtlinge zu registrieren. Wir haben derzeit einen Zugang<br />
von 250 bis 300 Flüchtlingen am Tag. Wir registrieren<br />
im Wochendurchschnitt pro Werktag 600 Flüchtlinge.<br />
Das ist das, was von den Kapazitäten, die in der Bundesallee<br />
und in der Kruppstraße vorhanden sind, gut<br />
möglich ist. Insbesondere die Leistungssteigerungen auch<br />
bei der Leistungsgewährung im Bereich der EAE machen<br />
es notwendig, dass die Mitarbeiter eben tagaktuell dann<br />
entscheiden, in welchen Bereichen Prioritäten gesetzt<br />
werden. Und Sie wissen, dass wir momentan schon sehr<br />
viele Flüchtlinge tagesaktuell registrieren, weil die Busse,<br />
die aus den Unterkünften kommen, nicht mit der Anzahl<br />
an Flüchtlingen – jedenfalls in der Bundesallee – ankommen,<br />
mit der sie in einer Unterkunft losgefahren sind,<br />
und wir deswegen schon sehr viele aus der Turmstraße,<br />
die heute ankommen, auch taggleich registrieren können.<br />
Gestern waren es gut 150, die unmittelbar an dem Tag<br />
angekommen sind und sofort registriert werden konnten.<br />
Das ist ja auch das Ziel, wo wir hinkommen wollen, und<br />
wir sehen uns da auf einem guten Weg.<br />
Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:<br />
Vielen Dank! – Haben Sie eine Nachfrage, Herr Reinhardt?<br />
– Bitte!<br />
Fabio Reinhardt (PIRATEN):<br />
Ich entnehme der Antwort erst mal, dass Sie die angestrebte<br />
Zahl von 1 000 Registrierungen pro Tag nicht<br />
erreicht haben und auch gar nicht mehr vorhaben, sie zu<br />
erreichen. Ich würde jetzt aber gern noch mal wissen: Sie<br />
hatten vorhin gesagt, dass Sie aus dem Registrierungsbereich<br />
jetzt Personal abziehen in den Leistungsbereich,<br />
und ich gehe davon aus, dass das möglicherweise dazu<br />
führt, dass der Registrierungsbereich wieder der Flaschenhals<br />
wird. Wie wollen Sie dem jetzt vorbeugen?<br />
Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:<br />
Vielen Dank, Herr Reinhardt! – Herr Senator Czaja, bitte!<br />
Senator Mario Czaja (Senatsverwaltung für Gesundheit<br />
und Soziales):<br />
Frau Präsidentin! Herr Abgeordneter Reinhardt! Nein,<br />
das ist nicht der Fall! Wir ziehen die Mitarbeiter nicht aus<br />
dem Registrierungsbereich ab, sondern aus dem Leistungsbereich<br />
der Erstregistrierung. Und die Mitarbeiter<br />
im Bereich der Aufnahme- und Weiterleitungsstelle bleiben<br />
weiterhin in der Anzahl vorhanden in der Bundesallee<br />
und in der Kruppstraße, um auch weiterhin die 600<br />
Registrierungen am Tag zu erreichen. Aber wir haben<br />
durch die gute Arbeit in den letzten Monaten im Leistungsbereich<br />
der EAE in der Kruppstraße und in der<br />
Bundesallee so hohe Fallzahlen von über 1 500 erreicht –<br />
ich habe das vorhin angesprochen –, dass diese Anzahl<br />
nicht zwingend in dieser Woche notwendig ist, um diese<br />
hohe Anzahl dort zu halten. Wir können sie dort leicht<br />
runterfahren; das machen wir jetzt für die eine Woche,<br />
bis die neuen Mitarbeiter, die ab 1. Februar kommen,<br />
dann schrittweise eingearbeitet sind. Sie wissen, dass das<br />
Kolleginnen und Kollegen sind, die bereits Erfahrung in<br />
dem Bereich haben und sich auf diese Stellen beworben<br />
haben, und die zusätzlich abgeordneten Mitarbeiter von<br />
der deutschen Rentenversicherung und von anderen Institutionen<br />
auch eingearbeitet sind.<br />
Es werden keine Mitarbeiter aus der Registrierung abgezogen,<br />
sondern es werden Mitarbeiter aus dem Leistungsbereich<br />
der Registrierung abgezogen, und das ist<br />
derzeit auch handhabbar. Sie waren ja auch häufig in der<br />
Bundesallee – Sie wissen, dass da die Prozesse gut funktionieren<br />
und wir das mit der jetzigen Situation dort auffangen<br />
können. Wir unterstützen den dortigen Leistungsbereich<br />
mit zusätzlichen Kolleginnen und Kollegen aus<br />
Zeitarbeitsfirmen, um Zuarbeiten für die Mitarbeiter im<br />
Leistungsbereich zu vereinfachen, damit diese ihren Tagesablauf<br />
für die Leistungsgewährung der Erstaufnahme<br />
noch mehr verbessern können. Das ist mit den Mitarbeitern<br />
und der Beschäftigtenvertretung als Maßnahme vom<br />
kommissarischen Präsidenten, Herrn Dr. Muschter, und<br />
den Kollegen dort vor Ort besprochen worden, und alle<br />
gemeinsam halten das für diese und die nächste Woche<br />
für einen gangbaren Weg, der auch nicht zu einem Sinken<br />
der Registrierungszahlen führen wird.<br />
Vizepräsidentin Anja Schillhaneck:<br />
Vielen Dank, Herr Senator! – Es gibt eine weitere Nachfrage<br />
von Frau Abgeordneter Breitenbach. – Bitte!<br />
Elke Breitenbach (LINKE):<br />
Herr Czaja! Wir haben jetzt viel von den Registrierten<br />
gehört. Können Sie uns der Vollständigkeit halber noch