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Plenarprotokoll

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Abgeordnetenhaus von Berlin<br />

17. Wahlperiode<br />

Seite 7807 <strong>Plenarprotokoll</strong> 17/75<br />

28. Januar 2016<br />

(Andreas Otto)<br />

Bereichsentwicklungspläne, auch Bürgerbeteiligungen.<br />

Das ist ein großes Problem und ein großes Defizit. Da<br />

müssen Sie heran. Da müssen Sie etwas tun. Mit dieser<br />

Showveranstaltung wird das nicht gelingen.<br />

[Beifall bei den GRÜNEN]<br />

Ich nenne Ihnen noch ein paar konkrete Standorte. Denken<br />

Sie mal an das heute schon erwähnte Haus der Statistik!<br />

Darüber wird seit vielen Jahren diskutiert. Das ist ein<br />

Liegenschaftsthema, hat nichts mit Bäumen zu tun. Da<br />

stehen gar keine. Hat auch nichts mit Friedhöfen oder mit<br />

dem Wald zu tun. Ein Liegenschaftsthema!<br />

Das Hochhaus Fischerinsel, das man sich durchaus dahinwünschen<br />

und auch bauen könnte, ist ein Beteiligungsthema.<br />

Sie haben es den Leuten, die sich jetzt gerade<br />

in Protestbewegungen sammeln, nicht ordentlich verklickern<br />

können, dass das ein Wohnungsbaustandort ist<br />

und man da etwas tun kann. Das ist kein Baumthema.<br />

Sie haben, wie ich letzte Woche der Zeitung entnommen<br />

habe, Herrn Krieger gesagt, er bekomme jetzt in Pankow<br />

sein Shoppingcenter. Sie können vielleicht von hier vorne<br />

noch mal bestätigen, ob das wirklich so ist. Da spielen<br />

Sie aus: Shoppingcenter und Herr Krieger gegen Wohnungsbau.<br />

Auf der Fläche könnte man über 2 000 Wohnungen<br />

bauen. Wenn Sie Herrn Krieger da seine Shoppingmall<br />

bauen lassen, ist das sofort halbiert, dann sind<br />

es nur noch 1 000. – Das sind Behinderungen des Wohnungsbaus<br />

in Berlin. Es sind nicht die Bäume, nicht die<br />

Friedhöfe und nicht der Wald. Machen Sie ein anderes<br />

Gesetz!<br />

[Beifall bei den GRÜNEN –<br />

Vereinzelter Beifall bei der LINKEN und<br />

den PIRATEN]<br />

Vizepräsident Andreas Gram:<br />

Vielen Dank! – Kollege Brauer hat jetzt das Wort für die<br />

CDU-Fraktion. – Bitte schön!<br />

Matthias Brauner (CDU):<br />

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Baubeschleunigung<br />

– in der Tat kann man vielleicht sagen,<br />

daraus kann man ein größeres Werk machen.<br />

[Heiterkeit bei den GRÜNEN]<br />

Aber im Kern müssen wir eines konstatieren: Es sind<br />

gerade die kleinen Vorhaben, die Vorhaben bis 50 Wohneinheiten,<br />

wenn man in die Statistik guckt, die einen<br />

Großteil der neuen Wohnungen der letzten Jahre ausmachen.<br />

Und genau für diese haben wir die Regelung geschrieben.<br />

Insofern ist es ein gutes Gesetz, und jeder, der<br />

neue und mehr Wohnungen in der Stadt haben möchte<br />

und vor allem mehr Wohnungen, damit der Markt entlastet<br />

wird, der sollte heute diesem Gesetz zustimmen und<br />

nicht herumlamentieren.<br />

[Beifall bei der CDU und der SPD]<br />

Dieses Gesetz ist Teil unseres Dreiklangs in der Wohnungspolitik,<br />

den wir konsequent seit 2011 verfolgen.<br />

[Lachen bei den GRÜNEN –<br />

Zuruf von Philipp Magalski (PIRATEN)]<br />

Als wir hier angefangen haben, waren wir bei unter<br />

1 800 fertiggestellten Wohnungen im Jahr. Wir sind jetzt<br />

bei über 10 000 angekommen. Die Baugenehmigungszahl<br />

liegt um Faktor 2 darüber. Wir werden in diesem Jahr<br />

noch bei einer deutlich höheren Zahl ankommen. Und das<br />

ist nur dem Umstand zu verdanken, dass wir ganz konsequent<br />

aus einem Dreiklang eine Wohnungsbauförderung<br />

und eine Bauermächtigungspolitik betrieben haben, damit<br />

wir etwas in Sachen Wachstum und Mietpreisdämpfung<br />

in dieser Stadt tun können.<br />

Da kann man ruhig klatschen.<br />

[Lachen bei den GRÜNEN der LINKEN<br />

und den PIRATEN –<br />

Philipp Magalski (PIRATEN): Sie müssen<br />

Ihre Kollegen schon auffordern!]<br />

– Kann sein! Der Klatschkauf hat nicht funktioniert. –<br />

Aber, meine sehr geehrten Kollegen, Sie tun da, wo Sie<br />

Verantwortung haben, nicht unbedingt etwas dafür, dass<br />

es schneller geht. Insofern haben wir sehr deutlich gesagt:<br />

Auch wenn es kleine Regelungen sind, sie dienen der<br />

Baubeschleunigung. – Ich habe diverse Beispiele in meinen<br />

Gesprächen mit den Wohnungsunternehmen und<br />

Investoren gehabt, wo genau diese Regel dazu geführt<br />

hat, dass das Bauvorhaben ein dreiviertel Jahr später<br />

angefangen hat und damit die Wohnungen über ein Jahr<br />

später erst auf den Markt kamen.<br />

[Zurufe von den GRÜNEN]<br />

Bei der Bevölkerungsprognose von fast 30 000 Einwohnern<br />

mehr im Jahr, die wir jetzt haben, führt das dazu,<br />

dass wir insbesondere in den Jahren 2017 bis 2025 einen<br />

erhöhten Bedarf haben. Und da tut jede Wohnung, die<br />

neu gebaut wird, gut. Deshalb passt dieses Gesetz genau<br />

in unseren Dreiklang aus Mieterschutz, Investitionsermöglichung<br />

und Wohnungsbauförderung. Insofern werden<br />

wir das Gesetz umsetzen.<br />

[Zuruf von Antje Kapek (GRÜNE)]<br />

Natürlich werden wir auch schauen, was man auch darüber<br />

hinaus tun kann. Da sage ich Ihnen, es gibt ein ganz<br />

dickes Brett in dieser Stadt zu bohren, um das Thema<br />

Wohnungsbau zu beschleunigen, das ist das Thema<br />

Baunutzungsplan von ’58. Nur kann man den nicht mit<br />

einem Funken vom Tisch wischen; das ist ein längeres<br />

Projekt.<br />

[Zuruf von Andreas Otto (GRÜNE)]<br />

Wir sind jetzt aber dabei, dass wir die Sachen beschleunigen,<br />

die auch im letzten Jahr dazu beigetragen haben,<br />

dass mehrere Tausend Wohnungen entstanden sind. Wir

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