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Plenarprotokoll

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Abgeordnetenhaus von Berlin<br />

17. Wahlperiode<br />

Seite 7820 <strong>Plenarprotokoll</strong> 17/75<br />

28. Januar 2016<br />

(Frank Zimmermann)<br />

serung, eine Verbesserung in der Ausstattung und tatsächlich<br />

Maßnahmen zur weiteren interkulturellen Öffnung.<br />

– Das sind genau die beiden Punkte, die wir seit<br />

Jahren durch permanentes Qualifizieren der Behörde<br />

voranbringen, wo wir auch Mittel eingesetzt haben, wo<br />

wir im Grunde schon vor vielen Jahren mit dieser Reform,<br />

mit der Modernisierung und Qualifizierung der<br />

Behörde begonnen haben und es konsequent weitermachen,<br />

also auch diese Punkte Ihres Antrags, die allein<br />

diskussionswürdig sind, bereits schrittweise umsetzen.<br />

Wir werden weitergehen in diesem Prozess; das ist längst<br />

erkannt. Das ist eine lernende Organisation, diese Ausländerbehörde,<br />

und deswegen werden wir alles das voranbringen.<br />

Ihren Antrag brauchen wir dazu nicht. Er würde uns nicht<br />

weiterhelfen. – Danke schön!<br />

[Vereinzelter Beifall bei der SPD –<br />

Beifall bei der CDU]<br />

Präsident Ralf Wieland:<br />

Danke schön! – Für die Grünen jetzt Frau Bayram – bitte<br />

schön!<br />

Canan Bayram (GRÜNE):<br />

Vielen Dank, Herr Präsident! – Meine Damen und Herren!<br />

Wir behandeln jetzt den Antrag, der in Teilen gute<br />

Vorschläge beinhaltet, in Teilen auch Dinge, die es schon<br />

gibt bzw. die wir schon beantragt haben. Deswegen will<br />

ich erst mal herausstellen, was denn eigentlich die Fragestellung<br />

ist: Die Herausforderung, die wir aktuell haben<br />

mit immer mehr Migrantinnen und Migranten, die in<br />

diese Stadt kommen, ist, als Einwanderungsstadt Strukturen<br />

zu schaffen – Strukturen, die auf der einen Seite ermöglichen<br />

und verbessern, dass die Menschen eine<br />

Dienstleistung und einen Aufenthaltstitel bekommen. Der<br />

Erhalt und die Verlängerung sind Verwaltungsdienstleistungen,<br />

aber gleichzeitig wirkt das sehr stark in das Leben<br />

der Menschen ein. Deswegen ist es wichtig, dass<br />

diese Dienstleistung entsprechend den Gesetzen erfolgt<br />

und dass es eine Behörde ist, die eine Willkommenskultur<br />

ausstrahlt. Daher brauchen wir tatsächlich in Berlin<br />

eine Willkommensbehörde, und die gilt es zu schaffen.<br />

[Vereinzelter Beifall bei den GRÜNEN]<br />

Präsident Ralf Wieland:<br />

Frau Kollegin Bayram! Der Kollege Behrendt aus Ihrer<br />

Fraktion möchte eine Zwischenfrage stellen.<br />

Canan Bayram (GRÜNE):<br />

Gerne! Bitte!<br />

[Dirk Behrendt (GRÜNE): Danke! Hat sich erübrigt!]<br />

Präsident Ralf Wieland:<br />

Hat sich erübrigt.<br />

Canan Bayram (GRÜNE):<br />

Vielen Dank für die nicht gestellte Frage! – Jetzt stellt<br />

sich natürlich die Frage, wie wir diese Willkommensbehörde<br />

schaffen können. Die Fraktionen von Linken und<br />

Piraten haben einen Ansatz gewählt, den wir als Fraktion<br />

auch schon gewählt haben, nämlich zu sagen: Die Innenverwaltung<br />

ist eine Behörde, die eher restriktiv arbeitet<br />

und die natürlich für die Abschiebungen und all das zuständig<br />

ist, und es wäre gut, die Erteilung der Aufenthaltserlaubnisse<br />

und die Verlängerung von den restriktiven<br />

Maßnahmen zu trennen und das dann der Integrationsverwaltung<br />

zuzuordnen.<br />

Andererseits haben wir solch einen Antrag vor vielen<br />

Jahren gestellt. Jetzt kurz vor Ablauf der Legislaturperiode<br />

ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir in den verbleibenden<br />

acht Monaten noch etwas auf den Weg bringen.<br />

Dennoch finden wir es richtig, aber – wie gesagt – wir<br />

haben einen solchen Antrag schon gestellt.<br />

Bei dem Ermessensspielraum gebe ich dem Kollegen<br />

Zimmermann insoweit recht, dass es im Antrag unglücklich<br />

formuliert ist. Das Ermessen muss nach Recht und<br />

Gesetz ausgeübt werden. Deshalb habe ich ähnliche Anträge<br />

immer mit dem Hinweis eingebracht, dass wir einen<br />

integrationsorientierten Vollzug der Gesetze wollen, das<br />

heißt, es muss das Ermessen ausgeübt werden, und es<br />

muss das, was dafür und dagegen spricht, abgewogen<br />

werden, aber im Zweifel zugunsten des Betroffenen. Also<br />

auch insoweit hätte es dieses Antrags nicht bedurft, weil<br />

ich bereits viele Anträge in eine ähnliche Richtung mit<br />

einer besseren Formulierung eingebracht habe.<br />

Insgesamt geht es auch darum, dass wir heute einen Änderungsantrag<br />

meiner Fraktion hatten, der gefordert hat,<br />

das ganze System umzustellen. Wir möchten ein Landesamt<br />

für Migration und Flucht einrichten, in dem all diese<br />

Themen, die die Migration, aber auch die Flucht betreffen,<br />

gebündelt in einer Behörde konzentriert zusammengefasst<br />

werden, um den Migrantinnen und Migranten alle<br />

Dienstleistungen, aber auch jegliche Versorgung und<br />

Unterstützung aus einem Guss zukommen zu lassen. Wir<br />

sehen darin die Chance, für die nächsten 15 bis 20 Jahre,<br />

in denen das Thema Migration eine immer größere Rolle<br />

spielen wird. Berlin ist auf Migration angewiesen. Das ist<br />

das, was wir möchten. Wir werden weiterhin an diesem<br />

Plan festhalten.<br />

Da der Antrag der Linken und der Piraten letztlich unschädlich<br />

ist, werden wir ihm zustimmen, auch wenn wir<br />

uns vorstellen können, dass man das besser machen kann.<br />

– Danke schön!

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