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14 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
PARKEN KANN DEN<br />
VERKEHR BEHINDERN<br />
1,3 Stellplätze je<br />
Wohneinheit<br />
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bücher-güth • Klingelbrink 31<br />
Rheda-Wiedenbrück • Tel: 2304<br />
(Kem) Der Bau-, Planungs-, Umwelt-<br />
und Verkehrsausschuss hat<br />
mit den Stimmen von CDU, FDP<br />
und Bündnisgrünen eine Richtzahl<br />
von 1,3 Pkw-Stellplätzen je Wohneinheit<br />
beschlossen. Die Verwaltung<br />
und die SPD gaben den Vorzug<br />
einer gestaffelten Regelung.<br />
Der Verwaltungsvorschlag: »1<br />
Stellplatz bis 50 qm, 1,5 Stellplätze<br />
bis 80 qm und 2 Stellplätze ab 80<br />
qm Wohnungsgröße«, erläuterte<br />
der Technische Beigeordnete Gerhard<br />
Serges. Peter Berenbrinck<br />
(SPD) unterstützte die Richtzahl<br />
1,3 für kleinere Wohnungen. Für<br />
Wohnungen ab 100 qm Größe<br />
wollte er zwei Pkw-Stellplätze<br />
vorschreiben. Seine Begründung<br />
entsprach der Verwaltungsidee:<br />
»Wohlhabendere und größere<br />
Familien verfügen über mehrere<br />
Autos«. Dagegen sprach Peter<br />
Woste von der CDU-Fraktion: »Der<br />
pauschale Stellplatzschlüssel ist<br />
angemessen«. CDU-Sprecher Uwe<br />
Henkenjohann ergänzte unmissverständlich:<br />
»Wir wollen keinen<br />
Klassenkampf um die Anzahl der<br />
auszuweisenden Stellplätze«.<br />
Einhellige Zustimmung fand der<br />
Vorschlag der Verwaltung, dass<br />
jedem Straßenanlieger die Anlage<br />
einer Grundstückszufahrt von<br />
maximal 6 m Breite gewährt wird.<br />
Diese Regelung soll die Möglichkeit<br />
einschränken, dass z. B. der<br />
Rangierraum für private Einstellplätze<br />
in den öffentlichen Straßenraum<br />
verlegt wird. Dies entzieht<br />
dem Straßenraum wichtige<br />
Ventilfunktionen, z. B. für Besucherstellplätze.<br />
Eine Mobilitätsuntersuchung, die<br />
für den Kreis Gütersloh im Jahre<br />
2014 durchgeführt wurde, hatte 1,5<br />
Pkw pro Haushalt ergeben.<br />
1,25 Stellplätze je Wohneinheit<br />
bereits in den 1990er<br />
Jahren<br />
In den 1990er Jahren setzte die<br />
Parkende Autos auf der Rietberger Straße stören den fließenden Verkehr.<br />
Stadt Rheda-Wiedenbrück in<br />
den Genehmigungsverfahren für<br />
Bauvorhaben einen Stellplatzschlüssel<br />
von 1,25 Stellplätzen je<br />
Wohneinheit an. Aufgrund der Beschwerde<br />
eines Bauherrn wies die<br />
Obere Bauaufsichtsbehörde darauf<br />
hin, dass die Handhabung der<br />
Stadt nicht mit der seinerzeit geltenden<br />
Rechtslage übereinstimme<br />
und sie entsprechend der Verwaltungsvorschrift<br />
zur Bauordnung<br />
NRW (VVBauO NRW) lediglich nur<br />
noch einen Stellplatz pro Wohneinheit<br />
fordern dürfe. Zum 31. 12.<br />
2005 lief die VVBauO NRW ersatzlos<br />
aus und somit entfiel die dort<br />
festgesetzte Richtzahl.<br />
Nach § 451 BauO NRW ist für die<br />
Ermittlung der Zahl der notwendigen<br />
Stellplätze für ein konkretes<br />
Bauvorhaben der Bauherr in der<br />
Pflicht, unter Berücksichtigung<br />
der örtlichen Verkehrsverhältnisse<br />
die richtige Zahl der notwendigen<br />
Stellplätze zu ermitteln.<br />
Die Praxis zeigt, so das städtische<br />
Bauamt, »dass die Ermittlung<br />
nicht vom »Entwurfverfasser« vorgenommen<br />
wird«. Die Verwaltung<br />
ist darum dazu übergegangen,<br />
»wieder mindestens 1,3 Stellplätze<br />
für alle Wohneinheiten zu fordern«.<br />
Die Kommune ist berechtigt,<br />
begründete Stellplatzrichtzahlen<br />
entsprechend der örtlichen<br />
Gegebenheiten festzulegen.<br />
Beschwerden über Parken<br />
im öffentlichen Raum<br />
»In der jüngeren Vergangenheit<br />
nahmen die Beschwerden aus der<br />
Bevölkerung zu, die sich mit dem<br />
Thema ›Parken im öffentlichen<br />
Verkehrsraum‹ beschäftigten. Explizit<br />
tragen die Beschwerdeführer<br />
vor, dass in ihren Wohn- und Anliegerstraßen<br />
zu viele Fahrzeuge<br />
parken, die keinen Parkplatz mehr<br />
auf den privaten Grundstücken<br />
finden. Als Beispiele seien hier die<br />
Bielefelder Straße, Kupfermoor,<br />
Westring/Torfweg, Weserstraße<br />
und die Ringstraße angeführt.<br />
Auch lag bereits ein Antrag vor,<br />
einen Kinderspielplatz in einem<br />
Wohngebiet in einen Parkplatz<br />
umzubauen.<br />
Die Problematik kommt fast<br />
ausschließlich bei Mehrfamilien-<br />
oder Einfamilienhäusern mit<br />
einer überdurchschnittlichen hohen<br />
Anzahl von Bewohnern (beispielsweise<br />
Werkarbeiterhäuser)<br />
vor. Bei Neubauvorhaben werden<br />
häufig die Grundstücke maximal<br />
ausgenutzt und für die Wohnungen<br />
nur ein Stellplatz pro Wohneinheit<br />
hergestellt. Wenn möglich<br />
versuchen die Bauherren darüber<br />
hinaus die Stellplätze so anzulegen,<br />
dass die Rangierflächen zur<br />
An- und Abfahrt der Stellplätze<br />
im öffentlichen Raum liegen. <strong>Das</strong><br />
hat wiederum zur Folge, dass im<br />
Bereich der Stellplätze im öffentlichen<br />
Raum nicht geparkt werden<br />
kann und somit dem öffentlichen<br />
Straßenraum Stellflächen zum<br />
Abstellen von Fahrzeugen entzogen<br />
werden«, schreibt Serges<br />
in der Vorlage für die Bau-, Planungs-,<br />
Umwelt- und Verkehrsausschusssitzung.