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Das Stadtgespräch April 2016

Magazin für Rheda-Wiedenbrück

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36 TIPPS<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />

Grow up!?<br />

Grow up! – dürfte wohl der am<br />

weitesten verbreitete Befehl verzweifelter<br />

Eltern von Teenagern in<br />

englischsprachigen Ländern sein.<br />

Werd’ endlich erwachsen – das ist<br />

natürlich ebenso nachvollziehbar<br />

wie blödsinnig. Denn nur dadurch,<br />

dass die Erwachsenen von Verhalten,<br />

wie es nun einmal typisch für<br />

Jugendliche ist, bis aufs Äußerste<br />

genervt sind und sie deshalb zu diesem<br />

Ausruf greifen, wird ja nichts<br />

besser. Es ist ja nicht so, dass die<br />

Teenager sich ausgesucht hätten,<br />

wie sie sich verhalten, oder doch<br />

nur bis zu einem gewissen Grad.<br />

Sie wissen halt nicht, wo sie hingehören,<br />

erkennen sich selbst nicht<br />

oder nicht wieder und sind halt<br />

weder Fisch noch Fleisch. Blöd ist<br />

nur, wenn diese Phase auch noch<br />

dann anhält, wenn man längst kein<br />

Teenie mehr ist. Und genau das ist<br />

Megans Problem. Die ist 28 Jahre<br />

alt mit fertigem Uni-Abschluss<br />

(bei den Angelsachsen gibt es keine<br />

bärtigen Studenten Mitte 30, da<br />

sind die Dozenten zum Teil erst 25!).<br />

Allerdings hat sie noch immer keine<br />

Ahnung, was sie mit ihrem Leben<br />

eigentlich anfangen soll. Irgendwie<br />

sieht sie auch gar nicht ein, warum<br />

sie sich in irgendeine Richtung entscheiden<br />

sollte. Doch dann möchte<br />

ihr Freund Anthony, mit dem sie<br />

seit High School-Tagen zusammen<br />

ist, Nägel mit Köpfen machen. Er<br />

macht ihr einen Heiratsantrag. <strong>Das</strong><br />

ist Megan, glaubwürdig dargestellt<br />

von Keira Knightley, die deutlich<br />

mehr drauf hat, als Piratenbraut<br />

zu sein, dann doch entschieden<br />

zu definitiv. Während sie den Antragsschock<br />

noch verdaut, lernt<br />

sie zufällig Annika kennen, die mit<br />

den Problemen des Teenie-Alters<br />

zu kämpfen hat, als da wären:<br />

Theater mit den geschiedenen Eltern<br />

und natürlich die Verbote der<br />

Jugend, wozu in den Staaten auch<br />

das Biertrinken gehört. Die beiden<br />

freunden sich schnell an und Megan<br />

taucht bei Annika unter. Für die<br />

ist Megan so etwas wie eine große<br />

Schwester und Megan erlebt so etwas<br />

wie eine Zeitreise. Probleme,<br />

die sie längst hinter sich gelassen<br />

hat, sind auf einmal wieder Realität.<br />

Dabei ist der allein erziehende<br />

Vater Annikas vom Alter her genau<br />

so weit von Megan entfernt wie das<br />

Teenie-Mädchen. Zu allem Überfluss<br />

ist der natürlich auch noch<br />

gutaussehend…<br />

Parker<br />

Ist Jason Statham der letzte wahre<br />

Mann? Ich glaube schon. Spätestens<br />

seit er als Transporter mit<br />

prekärer Fracht im 7er BMW (oder<br />

war es ein Benz?) durch das sonnige<br />

Südfrankreich gedüst ist und<br />

in wunderbaren Prügelszenen die<br />

Böswichte gleich zu Dutzenden<br />

auf die Matte oder wahlweise<br />

... eine<br />

Adresse<br />

den Asphalt gelegt hat, bürgt der<br />

Mann für Macho-Qualität. <strong>Das</strong> ist<br />

auch in »Parker« nicht ganz anders.<br />

Knüppelhart und humorlos<br />

nennt das filmstarts.de. Und wie<br />

das bei echten Helden der Moderne<br />

so üblich ist, führt er kein<br />

moralisch einwandfreies Leben,<br />

hat aber dennoch seine Prinzipien.<br />

Eines dieses Prinzipien lautet<br />

für den Dieb Parker: Bestehle<br />

nur die Reichen und verletze nur<br />

die, die es auch wirklich verdient<br />

haben. Wer es verdient hat, das<br />

bestimmt natürlich nur er selbst,<br />

versteht sich! Parker ist eben ein<br />

professioneller Dieb. Der Vater<br />

seiner Freundin (Nick Nolte, den<br />

man im Original so gut wie nicht<br />

verstehen kann) verschafft ihm<br />

einen neuen Job mitsamt neuen<br />

Partnern. Doch nach dem Überfall<br />

wird Parker von diesen vermeintlichen<br />

Partnern nicht nur um seinen<br />

Anteil erleichtert, sondern<br />

auch fast getötet. Parker schwört<br />

Rache, das versteht sich fast von<br />

selbst. Er folgt seinen Killern, die<br />

einen millionenschweren Coup<br />

planen wollen, nach Palm Beach.<br />

Im Mekka der Reichen gibt sich<br />

Parker als vermögender Texaner<br />

aus, der eine Villa kaufen will.<br />

Dabei hilft ihm die verschuldete<br />

und gelangweilte Immobilienmaklerin<br />

Leslie Rodgers (wieder<br />

einmal klasse: Jennifer Lopez),<br />

die seinem Schwindel schnell auf<br />

die Spur kommt und ganz eigene<br />

Interessen an Parker hat. Neben<br />

wunderbaren Bildern und der zu<br />

Recht vermuteten Action bietet<br />

der Streifen aber auch ein durchaus<br />

witziges Katz- und Maus-<br />

Spiel, das Regisseur Taylor Hackford<br />

geschickt aus der Romanvorlage<br />

herauskitzelt. Insgesamt gibt<br />

es 25-Parkerromane, die zwischen<br />

1962 und 2008 erschienen. Auch<br />

Verfilmungen gibt es mehrere.<br />

Diese kann sich jedenfalls mit<br />

den anderen durchaus messen.<br />

Einspielergebnisse und Kritiken<br />

waren dagegen durchwachsen,<br />

für mich nicht nachvollziehbar,<br />

denn für einen DVD-Abend mit<br />

Action kann man »Parker« alle<br />

Male empfehlen.<br />

www.kuechen-schmidt.de<br />

KÜCHEN-SCHMIDT<br />

Hauptstr. 145, 33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

Tel.: +49 (0) 5242 / 5783920<br />

Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 9.30 - 19.00 Uhr | Sa. 9.30 - 16.00 Uhr<br />

HÖRBUCHTIPP:<br />

ORHAN PAMUK<br />

»Diese Fremdheit<br />

in mir«<br />

Wenn man als Rezensent den neuen<br />

Roman eines Literatur-Nobelpreisträgers<br />

als Meisterwerk bezeichnet,

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