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Das Stadtgespräch April 2016

Magazin für Rheda-Wiedenbrück

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38 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />

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Bretagne ohne Hinkelsteine<br />

Wer bei dem Wort Bretagne an<br />

Hinkelsteine, besser gesagt Menhire<br />

oder Dolmen, denkt sowie<br />

an Winterstürme, die das Wasser<br />

über Leuchttürme hinweg peitschen<br />

und außerdem an Regen im<br />

Sommer, der hat so ganz unrecht<br />

nicht. Aber die Gegend in Frankreichs<br />

äußerstem Nordwesten hat<br />

weit mehr zu bieten als nur das.<br />

Obwohl die Hinkelsteine wirklich<br />

beeindruckend sind. Sie stammen,<br />

anders als der eifrige Asterix-Leser<br />

vielleicht vermuten wird, nicht aus<br />

dem Beginn unserer Zeitrechnung<br />

und sind auch nicht von den Kelten<br />

und deren Druiden errichtet worden.<br />

Vielmehr sind sie mindestens<br />

vier- bis siebentausend Jahre alt,<br />

also so alt oder älter als die Pyramiden<br />

in Ägypten. Am beeindruckendsten<br />

sind die rätselhaften die<br />

kilometerlangen Reihen der gewaltigen<br />

Steine in Carnac, das im Sommer<br />

entsprechend überlaufen ist.<br />

Doch es soll ja nicht um die Steine<br />

gehen. Und auch um das Wetter<br />

nicht, denn das ist besser als sein<br />

Ruf. Zwar gibt es durchaus Postkarten<br />

in der Bretagne zu kaufen,<br />

die zu einem entsprechenden Bild<br />

die Unterschrift »nirgendwo ist das<br />

Grau so schön wie hier« aufweisen,<br />

doch die Jahresdurchschnittstemperaturen<br />

weisen durchaus auf<br />

mildes Klima. Regelrechte Sonnenanbeter<br />

meiden die Bretagne<br />

allerdings meist, denn es kann<br />

tatsächlich auch mal Ostseewetter<br />

herrschen. Der Atlantik bringt<br />

es mit sich, dass das Wetter sich<br />

geradezu blitzartig ändern kann –<br />

natürlich auch zum Positiven!<br />

Kein Teutonenbräter<br />

Der schlechte Wetterruf hat aber<br />

auch seine positiven Seiten, denn<br />

obwohl es praktisch an der ganzen<br />

Küste tolle Buchten mit zum Teil<br />

langen Sandstränden gibt, sucht<br />

man den Teutonengrill in der Bretagne<br />

vergebens. Und auch die<br />

Franzosen, die im Sommer gern<br />

aus ihrer geliebten Hauptstadt<br />

flüchten, strömen keineswegs in<br />

unübersehbaren Massen zu den<br />

gelegentlich sogar kilometerlangen<br />

Sandstränden, wie denen der<br />

südlichen Bretagne. Von Paris aus<br />

ist man in wenigen Stunden beispielsweise<br />

in La Baule, das streng<br />

genommen seit 1941 gar nicht<br />

mehr bretonisch ist, sondern zum<br />

Departement Loire Atlantique<br />

gehört. Dennoch sieht man überall<br />

die bretonische Flagge, denn<br />

schließlich wurde die Trennung<br />

ohne Volksabstimmung und ohne<br />

die Zustimmung der lokalen Politiker<br />

vollzogen und bis heute nicht<br />

zurückgenommen. Der Strand von<br />

La Baule ist nicht weniger als zwölf<br />

Kilometer lang. Bereits zum Ende<br />

des 19. Jahrhunderts fanden sich<br />

hier die ersten Badegäste ein – und<br />

die wollten nicht nur baden, sondern<br />

auch an der Promenade spazieren<br />

und natürlich mit allem, was<br />

die französische Lebensart anbietet,<br />

versorgt werden. Entsprechend<br />

gibt es noch heute jede Menge Restaurants,<br />

sogar direkt am Strand,<br />

und das Shoppen ist überhaupt<br />

kein Problem. Ganz in der Nähe von<br />

La Baule finden sich die Salinen<br />

des mittelalterlichen Städtchens<br />

Guérande auf der gleichnamigen<br />

Halbinsel, das schon in vielen<br />

Spielfilmen zu sehen war. Nur einen<br />

Katzensprung entfernt trifft<br />

man in Batz auf Felsbuchten, die<br />

ebenfalls filmreife Kulissen wären.<br />

In Buchheims »<strong>Das</strong> Boot« war der<br />

Erzähler in La Baule untergebracht<br />

und die U-Boote starteten von<br />

Saint Nazaire aus, dem Atlantikhafen<br />

nur wenige Kilometer entfernt.<br />

In der Petersen-Verfilmung, die für<br />

sechs Oscars nominiert war, liefen<br />

die Unterseeboote der Kriegsmarine<br />

in La Rochelle aus.<br />

Hollywood lässt grüßen<br />

Apropos Hollywood: Eine echte<br />

Hollywood-Kulisse gab das Städtchen<br />

Locronan ab. Dieses befindet<br />

sich im westlichsten Teil der Bretagne,<br />

dem Department Finisterre.<br />

Finisterre bedeutet ursprünglich<br />

»das Ende der Welt«, was auch gar<br />

nicht so weit hergeholt war, denn<br />

schließlich endete die bekannte<br />

Welt Europas vor Columbus am<br />

Atlantikgestade. Locronan diente<br />

1979 dem polnischen Regisseur<br />

Roman Polanski, der für seine<br />

Filme »Tanz der Vampire«, »Rosmaries<br />

Baby« oder »Chinatown«<br />

weltberühmt geworden war, als<br />

Kulisse für die Verfilmung des<br />

Thomas Hardy-Romans »Tess von<br />

den Urbervilles«. Zu jener Zeit

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