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Das Stadtgespräch April 2016

Magazin für Rheda-Wiedenbrück

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Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben<br />

im Bereich der Hauptstraße<br />

und am Feldhüser Weg ist hier<br />

schon sehr viel aus dem Ruder gelaufen.«,<br />

bedauerte Beyer. Er machte<br />

darauf aufmerksam, dass Politik<br />

und Verwaltung im Grunde auch<br />

gegen landesplanerische Vorgaben<br />

verstoßen haben. Dieses wird<br />

deutlich bei der Zulassung von<br />

»brauner Ware« (Unterhaltungselektronik)<br />

für den Einzelhandel<br />

an der Hauptstraße. <strong>Das</strong> Land NRW<br />

zählte diese schon immer zu dem<br />

innenstadtrelevanten Sortiment,<br />

erfuhren wir von dem Fachmann.<br />

Gute Lagen wirken auf den<br />

Handel magnetisch<br />

Er wundere sich heute nicht,<br />

wenn immer mehr Investoren<br />

und Händler in Rheda-Wiedenbrück<br />

dahin gehen wollen, »wo<br />

die Musik spielt« (Hauptstraße)<br />

oder eine hohe Rendite erwarten<br />

können (beispielsweise Kolpingstraße).<br />

Er kann es sich durchaus<br />

vorstellen, wenn auch Geschäfte<br />

aus den Innenstädten diesen<br />

Weg beschreiten. Dabei sieht er<br />

diese Problematik nicht für Wiedenbrück.<br />

»Es ist eine ganz, ganz<br />

schwierige Situation entstanden«,<br />

so Beyer.<br />

Der Druck auf Rat und Stadt, den<br />

einmal eingeschlagenen Kurs<br />

in der Einzelhandelspolitik fortzusetzen,<br />

ist zwischenzeitlich<br />

gewachsen. Aktuell liegen 14 Anfragen<br />

für die Erweiterung und<br />

Neuansiedlung von Einzelhandelsbetrieben<br />

außerhalb der beiden<br />

Stadtzentren vor, berichtete<br />

Bürgermeister Theo Mettenborg<br />

jüngst bei einem Pressegespräch.<br />

Etliche Initiativen führen zu einer<br />

Stärkung des Einzelhandelsstandortes<br />

»Hauptstraße«.<br />

Im Fokus das frühere<br />

Wonnemann-Areal<br />

Alleine für das Areal der früheren<br />

Firma Wonnemann liegen mehrere<br />

Anfragen vor. Bekanntlich<br />

wurde von einem heimischen<br />

Investor die südlich des Westrings<br />

gelegene 14.200 qm große<br />

Fläche bereits geräumt. Bereits<br />

im Sommer 2015 hatte der neue<br />

Eigentümer für diese Fläche einen<br />

Antrag auf Aufstellung eines<br />

Bebauungsplans zur Entwicklung<br />

einer Einzelhandelsnutzung in<br />

dem früheren Gewerbegebiet<br />

gestellt. Der Bau-, Stadtentwicklungs-,<br />

Umwelt- und Verkehrsausschuss<br />

beschloss am 10. 9.<br />

2015, dass vor einer Aufstellung<br />

eines Bebauungsplanes für eine<br />

Einzelhandelsnutzung zunächst<br />

das in Überarbeitung befindliche<br />

Einzelhandelskonzept abgewartet<br />

werden sollte. Seine öffentliche<br />

Beratung soll ab <strong>April</strong> <strong>2016</strong><br />

erfolgen. Ein analoger Beschluss<br />

erfolgte für die Investitionsprojekte<br />

auf dem Gelände von Max<br />

Bahr und für das Thiel-Areal an der<br />

Bielefelder Straße sowie für den<br />

Bereich zwischen Kolpingstraße<br />

und Ladestraße.<br />

Zwischenzeitlich hat auch bei<br />

dem nördlich des Westrings gelegenen<br />

ehemaligen Wonnemann-<br />

Grundstück ein Eigentümerwechsel<br />

stattgefunden. Der neue<br />

Eigentümer, ein Unternehmer aus<br />

Ahlen, trat am 16. und 26. Februar<br />

mit einem breit gefächerten<br />

Nutzungsinteresse (Lebensmittelmarkt,<br />

Möbelfachgeschäft,<br />

Biomarkt usw.) an die Stadt heran<br />

und begehrt durch vier Anträge<br />

auf Vorbescheid ein Baurecht.<br />

Kreisverkehr in der »Wonnemann-Kreuzung«<br />

Die Mitglieder des Rates waren<br />

sich in der Sitzung am 1. März <strong>2016</strong><br />

einig, dass die Stadt zunächst<br />

Klarheit über ein angemessenes<br />

städteplanerisches Nutzungsund<br />

Gestaltungskonzept haben<br />

müsste. Dabei könne die Fläche<br />

südlich des Westrings nicht singulär,<br />

sondern nur in Verbindung mit<br />

den angrenzenden zur Disposition<br />

stehenden Bereichen nördlich des<br />

Westrings gesehen werden, heißt<br />

es in der Verwaltungsvorlage für<br />

die Ratssitzung. Dabei geht es u.<br />

a. um die Einrichtung eines Kreisverkehrs<br />

in der stark befahrenen<br />

»Wonnemann«-Kreuzung. Einen<br />

entsprechenden Antrag zum Ausbau<br />

der Kreuzung als Kreisverkehr<br />

hatte die UWG am 25. März <strong>2016</strong><br />

gestellt. Die Leistungsfähigkeit<br />

dieses Knotenpunktes ist nicht<br />

mehr gegeben. Nach der Darstellung<br />

eines von der Stadt beauftragten<br />

Ingenieurbüros kann die<br />

Leistungsfähigkeit durch einen<br />

großen Kreisverkehr mit 50 m<br />

Durchmesser wieder hergestellt<br />

werden. Zudem gibt die städtische<br />

Wirtschaftsförderung zu<br />

bedenken, dass kleine und mittlere<br />

Betriebe in frequentierten<br />

attraktiven Lagen Flächen nachfragen.<br />

Es sollten daher nicht alle<br />

vorhandenen gewerblichen Flächen<br />

durch Wohnbebauung und<br />

Einzelhandel belegt werden, heißt<br />

es in der Ratsvorlage.<br />

Die Flächen nördlich des Westrings<br />

und westlich der Hauptstraße<br />

befinden sich im Bereich des<br />

noch nicht rechtsverbindlichen<br />

Bebauungsplans Nr. 349 »Hauptstraße-Ringstraße«.<br />

Dieser soll in<br />

diesem Bereich die Einzelhandelsnutzung<br />

regeln. Eine mittlerweile<br />

ausgelaufene Veränderungssperre<br />

für diesen Bebauungsplan wurde<br />

in der jüngsten Ratssitzung bis<br />

zum 12. Juli <strong>2016</strong> letztmalig verlängert.<br />

Der Rat beschloss parallel dazu<br />

die städteplanerische Neuordnung<br />

des etwa 10,6 ha großen<br />

Bereichs im Umfeld der früheren<br />

Firma Wonnemann (Stichwort<br />

»Kreisverkehr« u. a.) durch die Aufstellung<br />

des Bebauungsplanes Nr.<br />

401 »Hauptstraße – Fläche Wonnemann«.<br />

Die Krone auf die »Mauserung«<br />

der Hauptstraße zu einer Einkaufsmeile<br />

wird das geplante<br />

Bürger- und Vereinezentrum<br />

(Stadthalle) nördlich der früheren<br />

Gaststätte Klein setzen.<br />

Raimund Kemper

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