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Das Stadtgespräch April 2016

Magazin für Rheda-Wiedenbrück

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46 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />

immer irgendeinen Input zu brauchen<br />

– egal ob kognitiv, kreativ oder<br />

manuell. Sonst kann es passieren,<br />

dass sie eine sichtbare Unruhe ergreift,<br />

sie »intensiv wird«, wenn sie<br />

nicht ausgelastet ist. Ihr liebevolles<br />

Elternhaus und die Umgebung haben<br />

es gelernt auf sie einzugehen.<br />

Ihrer Stabilität und ihrer Überzeugung<br />

»Ich bin gut, ich kann viel<br />

leisten und will es auch«, tun diese<br />

Reaktionen gut. Sie ist ja noch ein<br />

Kind und braucht dieses Feedback<br />

genauso wie jedes andere Kind, um<br />

sich positiv entwickeln zu können.<br />

Melina hat drei Geschwister. Ihre Eltern<br />

bemerkten bei der zweitgeborenen<br />

Tochter Melina sehr schnell:<br />

Dieses Kind ist »anders«. Ihre hohe<br />

Begabung fiel schon im frühen Kinderalter<br />

auf. Nachdem Melina schon<br />

mit acht Monaten laufen konnte,<br />

begann sie urplötzlich im Alter von<br />

drei Jahren ganze Sätze zu sprechen.<br />

Mit vier Jahren fing Melina an zu<br />

schreiben und zu lesen. Sie hatte<br />

es sich unbemerkt von ihren Eltern<br />

selber beigebracht. Ein im Kindergarten<br />

mit vier Jahren und ein zweiter<br />

in der 2. Klasse mit sechs Jahren<br />

durchgeführter Hamburg-Wechsler-<br />

Die ehemalige Schulleiterin Antje Solty mit Melina<br />

Intelligenztest (Hawik) bescheinigte<br />

ihr einen IQ von über 130 – wobei<br />

man von einer vorliegenden Hochbegabung<br />

spricht.<br />

Mit fünf Jahren wurde sie im Januar<br />

als i-Männchen an einer Grundschule<br />

in Rheda-Wiedenbrück vorzeitig<br />

eingeschult. Die zweite Klasse<br />

durchlief sie in einem normalen<br />

Schuljahr, das dritte Schuljahr besuchte<br />

sie bis <strong>April</strong>. Auf Grund der<br />

Unterforderung übersprang sie die<br />

restliche Grundschulzeit und wechselte<br />

im Alter von sieben Jahren in<br />

die fünfte Klasse am Einstein-Gymnasium.<br />

<strong>Das</strong> Gymnasium ist eine der<br />

sehr wenigen Projektschulen im<br />

»Netzwerk Hochbegabtenförderung<br />

NRW«. Drei Lehrkräfte des Einstein-<br />

Gymnasiums bilden hier als »Specialists<br />

in Gifted Education« ein<br />

Team zur Begabtenförderung. Sie<br />

haben an der Universität Münster<br />

das ECHA-Diplom erlangt, sind Ansprechpartner<br />

für die Beratung von<br />

Eltern, Schülerinnen und Schülern<br />

sowie Lehrkräften, betreuen besonders<br />

begabte und hochbegabte<br />

Schülerinnen und Schüler, erfuhren<br />

wir von Schulleiter Jörg Droste.<br />

Insbesondere die ehemalige Schulleiterin<br />

Antje Solty und die ECHA-<br />

Lehrer, kümmerten sich »mit sehr<br />

viel Hingabe um Melina«, wie die<br />

Eltern uns berichteten. Zudem<br />

stellte die Schule Melina mehrere<br />

Monate lang eine Studentin an die<br />

Seite, um ihr die Integration in die<br />

neue Lerngruppe zu erleichtern.<br />

Die Schule schuf für ihre Tochter<br />

eine Lernsituation, in der sie sich<br />

optimal entfalten kann. Dazu gehört<br />

z. B. täglich eine Unterrichtsstunde,<br />

in der eine Lehrperson<br />

Melina Tipps für die schulische<br />

Entwicklung gibt. Ein individuelles<br />

Lernkonzept verschafft Melina Spaß<br />

am schulischen Lernen. Obwohl sie<br />

durch das Überspringen von zwei<br />

Schuljahren viel Unterrichtsstoff<br />

nachholen muss, kommt sie in der<br />

Klasse gut mit, freuen sich die Eltern<br />

über das Engagement des Gymnasiums<br />

für ihre Tochter. In wöchentlichen<br />

Gesprächen informierte die<br />

Schule diese in den ersten Monaten<br />

über die aktuelle Entwicklung ihrer<br />

Tochter. In ihre Klasse 5c hat sie sich<br />

gut eingelebt, »hier fühlt sie, dass<br />

sie ›angekommen‹ ist und was<br />

Klassengemeinschaft und Freundschaft<br />

bedeutet«, so ihre Eltern. Als<br />

wir Melina zum Abschluss unseres<br />

Gesprächs nach ihren Plänen für die<br />

weitere Zukunft fragten, antwortete<br />

sie: »Ich möchte das Abitur machen.<br />

Danach möchte ich Tierärztin<br />

oder Wissenschaftlerin werden«. Wir<br />

sind überzeugt, dass sie das schafft.

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