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Das Stadtgespräch April 2016

Magazin für Rheda-Wiedenbrück

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50 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />

500 Jahre Reinheitsgebot des<br />

Deutschen Bieres<br />

· Bier ist älter als Brot: Die Flüssigkeit<br />

von vergorenem Getreide<br />

wurde schon weit vor Christi Geburt<br />

getrunken.<br />

· Bierbrauen wurde in Klöstern<br />

durch das Mälzen von Getreide<br />

vorangetrieben.<br />

· Städtisches Brauen kam durch<br />

den Gebrauch von Hopfen groß<br />

raus: Bier wurde zum Wirtschaftsgut.<br />

· Bis zum 18. Jh. war Bier ein<br />

Grundnahrungsmittel für die<br />

Suppe zum Frühstück oder als<br />

Stärkungsgetränk bei der Arbeit<br />

– auch für Kinder!<br />

· In früheren Zeiten wurde Bier<br />

gewürzt z. B. mit Kräutern. Weil<br />

sich dadurch so manches unverdauliche<br />

Kraut und Gift einschleichen<br />

konnte, entstand das<br />

Reinheitsgebot.<br />

· Im <strong>April</strong> 1516 wurde von zwei<br />

bayrischen Herzögen ein Gesetzespaket<br />

erlassen, das bestimmte:<br />

In Bier gehören nur<br />

Hopfen, Gerstenmalz und Wasser.<br />

Warum diese Zutaten?<br />

Die Rolle der Hefe war zu<br />

diesem Zeitpunkt noch<br />

nicht bekannt, Roggen<br />

und Weizen sollten dem<br />

Brotbacken vorbehalten<br />

bleiben.<br />

· Diese Bestimmung gilt<br />

als Reinheitsgebot, es<br />

gab aber auch immer<br />

mal wieder andere Verordnungen<br />

in anderen<br />

Ländern wie z. B. Thürigen.<br />

· Später wurden – bis heute<br />

– je nach Bedarf unterschiedliche<br />

Zubereitungen en<br />

wie das Rösten des Malzes<br />

und die Zugabe von Aromastoffen<br />

wie Wacholder und riander aus unterschiedlichsten chsten<br />

Ko-<br />

Gründen zugelassen, um z. B.<br />

den Geschmack sauer gewordeteurenen<br />

Bieres zu überdecken, Hopfen zu sparen, Abwechslung<br />

zu bieten und sich von anderen<br />

Brauern zu unterscheiden...<br />

· Im 19. Jh. war Branntwein so beliebt<br />

geworden, dass Arbeitsunfälle<br />

und Alkoholismus um sich<br />

griffen. Die preußische Verwaltung<br />

zog die Norbremse und<br />

machte Bier als Alternative stark,<br />

da es weniger Alkohol hat und<br />

langsamer betrunken macht.<br />

· Erst das 19. Jh. machte Bier zum<br />

»Männergetränk«, da es im<br />

Schänken konsumiert wurde, wo<br />

sich anständige Frauen zu dieser<br />

Zeit lieber nicht blicken ließen...<br />

· Beim Bier gibt es bis heute ein<br />

Nord-Süd-Gefälle: In Norddeutschland<br />

ist das eher herbe<br />

Pils beliebt, im Süden trinkt man<br />

gern Bock- und Weißbier.<br />

· Derzeitige Mode sind »Craft«-<br />

also handwerkliche Biere: Der<br />

eher handwerklich als indus triell<br />

arbeitende Brauer erfindet in erreichbarer<br />

Nähe zu seinem Abnehmer<br />

ein individuelles Bier in<br />

kleiner Menge, um sich mit<br />

etwas Besonderem<br />

von anderen<br />

Angeboten<br />

zu unterscheiden.

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