OCEAN7 2009-09-10

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Was bisher fehlte, war ein kompromissloses Sportmodell unter
ihren gediegenen, etwas braven Schönheiten. Ein T-Rex, der
mit dem Ghettoblaster im Arm breitbeinig durch die Herde
der zitternden Blindschleichen stampft und so etwas Unruhe
unter den zahlungskräftigen Alphatierchen stiftet.
Die Basis für ein derartiges Biest hat Frauscher mit der „Lido“
schon seit Jahren im Programm: ein hypermodernes, schwimmendes
Stück Adrenalin, das mit seinem kantigen Design und
der beweglichen, freistehenden Konsole eher an ein klingonisches
Raumschiff als an ein Motorboot erinnert. Neben dem
am PC entwickelten Rumpf, welcher der Lido bei bis zu 100
km/h ungewöhnlich hohe Stabilität und Laufruhe verleiht, ist
es vor allem der Z-Antrieb, der fast jedes andere Runabout im
direkten Vergleich zum rosaroten Tretboot verkommen lässt.
Dieser frei schwenkbare Antrieb macht schon eine „herkömmliche“
Lido zum Ferrari des Wassers. Genau an diesem Punkt
kamen dann die Feltrinellis ins Spiel – und nichts war mehr so
wie vorher.
Nun ist es also soweit
Als erster deutschsprachiger Journalist habe ich gleich das
Vergnügen, die neueste Frauscher Lido zu erleben, pimped by
Feltrinelli. Hautnah, ganz ohne Leine und Beißkorb. Wie ein
betäubtes wildes Tier hängt die Siebenmeter-Bestie am Haken
und wartet geduldig darauf, endlich Gardaseewasser an seinen
doppellläufigen Niro-Propeller zu bekommen. Wehe, wenn sie
losgelassen.
Zu Ehren von Großvater Dino
Um den Gänsehautfaktor noch zu erhöhen: Die Chance, einmal
im Leben eine echte Frauscher 686 Lido „Editione Dino Feltrinelli“,
wie sie mit vollem Namen heißt, zu Gesicht zu bekommen,
ist ungefähr zu vergleichen mit den Aussichten, auf dem
Aldi-Parkplatz zwischen einem Ferrari Enzo und einem Lamborghini
Reventón zu parken. Absoluter Nullpunkt. Das liegt
weniger am Nettopreis von 138.500 Euro als vielmehr an der
streng limitierte Auflage von nur neun Booten. Zu Ehren von
Großvater Dino entschlossen sich Frauschers und Feltrinellis
zu diesem Schritt, und jedes der neun Unikate trägt einen fixen,
eng mit der Familienhistorie verknüpften Namen. Irgendwann
in ferner Zukunft wird man Museen um diese Boote bauen.
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