20.04.2016 Aufrufe

OCEAN7 2009-09-10

Ein österreichisches Abenteurerpaar segelt mit dem Katamaran durch die Südsee. Und der Meeresbiologe Dr. Kikinger schreibt darüber, was man über Meeresfrüchte wissen muss.

Ein österreichisches Abenteurerpaar segelt mit dem Katamaran durch die Südsee. Und der Meeresbiologe Dr. Kikinger schreibt darüber, was man über Meeresfrüchte wissen muss.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

94<br />

470er Europameisterschaft:<br />

PETRUS BITTE KOMMEN<br />

Mit der 470er Europameisterschaft gingen die oberösterreichischen Segelfestspiele<br />

in die dritte und finale Runde. Nach der Allianz Traunsee Woche und<br />

dem spektakulären Schlagabtausch der RC 44-Hoheiten war damit zum<br />

dritten Mal binnen weniger Wochen Volksfeststimmung auf der Gmundner<br />

Esplanade garantiert. Immerhin gab sich eine olympische Bootsklasse die Ehre,<br />

mit 121 Mannschaften aus 29 Nationen im Übrigen weltmeisterlich besetzt.<br />

Österreichs Medaillen-Hoffnungen überließen im Vorfeld nichts dem Zufall,<br />

trainierten auf dem EM-Parcours, was das Zeug hielt und wurden von lokalen<br />

Größen mit den Launen des Reviers vertraut gemacht. Dem Heimvorteil maß<br />

keiner aus dem heimischen Olympiaquartett große Bedeutung bei – vor allem<br />

da sich die Besten der Besten auf jedes Revier einstellen können. Auch hinsichtlich<br />

guter Nerven war man sich einig. „Es wird bis zur letzten Wettfahrt<br />

spannend bleiben, ein kühler Kopf könnte der Schlüssel zum Erfolg sein“, war<br />

Sylvia Vogl, die mit Partnerin Carolina Flatscher als Titelverteidigerin ins<br />

Rennen ging, im Vorfeld zu entlocken, und die Oberösterreicherin sollte Recht<br />

behalten. Bereits am ersten Tag zeigte sich, dass keiner der Favoriten vor einem<br />

Ausrutscher gefeit ist. Die Gruppen wurden entgegen des ursprünglichen Plans<br />

je dreimal um den Kurs geschickt – rückblickend die richtige Entscheidung,<br />

denn in den Folgetagen erwies sich Petrus als keine große Hilfe. Unterm Strich<br />

konnte die Europameisterschaft erst am Schlusstag und dank einer Frühschicht<br />

um 7.00 morgens als solche gewertet werden. Bei den Frauen reichte die Hälfte<br />

der in Summe zwölf ausgeschriebenen Wettfahrten für die Titelvergabe, Gold<br />

sicherten sich die favorisierten Italienerinnen Giulia Conti und Giovanna<br />

Micol. Österreichs Hoffnungen trumpften mit einem starken Zielsprint und<br />

Gesamtrang fünf auf. Für Vogl „ein absolut befriedigendes Resultat, zumal das<br />

Ergebnis als ÖOC A-Norm anerkannt ist.“ Der Erfolgslauf der Olympia-<br />

Achten, die heuer bereits den Weltcup vor Palma gewann, geht demnach weiter.<br />

„Unsere Leistung hat gepasst, natürlich wäre auch eine Medaille drinnen gewesen,<br />

aber die Dichte war sehr eng. Wir hatten in Gmunden eine tolle Zeit,<br />

der Wohlfühlfaktor hat in jedem Fall gestimmt“, bricht Vogl für die Veranstalter<br />

eine Lanze. „Die Verhältnisse waren für Segler und Wettfahrtleiter gleichermaßen<br />

schwierig, für die ungünstige Großwetterlage kann man niemand<br />

verantwortlich machen.“ Weitaus schlechter kamen Matthias Schmid und<br />

Florian Reichstädter mit den Verhältnissen zurecht. Die beiden Wiener, im<br />

Weltcup derzeit hervorragende Fünfte, beendeten die Titelkämpfe auf Rang 31<br />

und zeigten sich enttäuscht. „Es hat mit Rang drei perfekt begonnen und<br />

zwischendurch mit einem Tagessieg ein weiteres Highlight gegeben, in Summe<br />

haben wir aber zu viele Fehler gemacht.“ Dass die beiden nicht unbedingt vom<br />

Glück erschlagen wurden und mit der einen oder anderen Entscheidung der<br />

Wettfahrtleitung haderten, ist laut Schmid „zwar Fakt, aber es war auch<br />

seglerisch zu wenig, um ganz vorne mitmischen zu können.“ Zur Ehrenrettung<br />

der beiden Gestrauchelten sei erwähnt, dass das Duo eine Woche zuvor beim<br />

nahezu gleichwertig besetzten Holland-Weltcup souverän in die Top Ten glitt.<br />

Der Traunsee wurde auf der Zielgeraden zwar von Petrus links liegen gelassen,<br />

darf sich aber nach in Summe drei hervorragenden Segel-Events über ein<br />

großes Umsatzplus im Fremdenverkehr, äußerst zufriedene Gäste und eine<br />

Vielzahl perfekter Segeltage glücklich schätzen.<br />

son, der in Weymouth aufgewachsen und somit im<br />

Rennen um Gold, Silber und Bronze in der Pole-<br />

Position ist. Ob sie mit dem Druck und der Erwartungshaltung<br />

umgehen können, steht auf einem<br />

anderen Blatt Papier.“ Seinen Landsleuten traut der<br />

Micro-Tonner Europacupsieger von 2002 zumindest<br />

eine Olympiamedaille zu. „Bei zwei wäre ich aber<br />

auch nicht überrascht.“ Gute Strukturen und Eigeninitiative<br />

seien die Parameter unserer Olympiaflotte,<br />

die einen hervorragenden Ruf genießt. Ebenso wie<br />

der OESV-Sportdirektor, dessen Name in der ISAF-<br />

Zentrale gerne gehört wird. „Georg Fundak hat sich<br />

in seiner Eigenschaft als Chairman of the Coaches<br />

Commision und Mitglied des ISAF Equipment Komitees<br />

sowie des EUROSAF Sport Komitees einen<br />

tadellosen Namen gemacht, seine Meinung ist nicht<br />

nur in Southampton gefragt.“<br />

Smog & Titelkämpfe<br />

Auch das Wort des Competition Managers hat Gewicht.<br />

Mit Englands Olympiastolz Ben Ainslie, mit<br />

drei Olympiasiegen der erfolgreichste Segler des<br />

Vereinigten Königreichs und ebenfalls in Southampton<br />

wohnhaft, pflegt Czasny-Bonomo regelmäßig<br />

Kontakt. Von Match Race-Ikone Peter Gilmour<br />

bekam er eine persönliche Führung auf der Australia<br />

II und selbst mit ISAF Ehrenpräsident König Constantin<br />

versteht sich eine Fachsimpelei als kumpelhafte<br />

Selbstverständlichkeit. Doch wer mit dem Who<br />

is Who der internationalen Segelfamilie auf Du und<br />

Du ist, muss ständig Koffer packen. Seine Dienstreisen<br />

trennen ihn jährlich bis zu 15 Wochen von der<br />

Familie. Ein Abschied, der nicht leicht fällt, zumal<br />

nebst dem Dreimäderlhaushalt auch Southampton<br />

nicht mit Reizen geizt. „Der Süden ist unter Garantie<br />

das beste Stück Englands. Es scheint vergleichsweise<br />

oft die Sonne, der Regen hält sich in Grenzen,<br />

die Lebensqualität ist überdurchschnittlich hoch.“<br />

Dem neunzig Auto-Minuten entfernten Weymouth<br />

streut der Österreicher ebenfalls Rosen, das Olympiarevier<br />

von 2012 verspricht anspruchsvolles und<br />

qualitatives Segeln. „Anders als vor Quingdao gibt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!