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2 UML-based Web Engineering - UWE - Ludwig-Maximilians ...

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elativ - es stellt sich stets die Frage, für wen etwas verständlich ist. Ein und dasselbe Modell<br />

kann für unterschiedliche Leser je nach ihrem Hintergrundwissen (ihren <strong>UWE</strong>-Kenntnissen),<br />

ihrer Erfahrung bei der Interpretation von Modellen, und nicht zuletzt auch in Abhängigkeit<br />

ihrer Auffassungsgabe klar und gut lesbar, oder aber auch vollkommen unverständlich sein.<br />

Zweitens darf der Einfluss des Modellierers selbst auf die Verständlichkeit der Modelle nicht<br />

unterschätzt werden: Der Schluss von der Unverständlichkeit von Modellen auf einen<br />

prinzipiellen Mangel der verwendeten Modellierungssprache ist mit Vorsicht zu genießen –<br />

möglicherweise ist das Problem nicht die Sprache, sondern das mangelnde Talent des<br />

Modellierers, aussagekräftige und übersichtliche Modelle zu erstellen. Am schwersten wiegt<br />

allerdings eine Problematik, die mit der besonderen Personenkonstellation bei dieser<br />

Fallstudie zusammenhängt: Dem Modellierer oblag in Personalunion auch die Bewertung der<br />

Verständlichkeit der von ihm selbst erstellten Modelle – eine Situation, die ein objektives<br />

Urteil deutlich erschwert. Das Problem hierbei ist nicht so sehr der Stolz des Modellierers, die<br />

Mängel seines Werkes zuzugeben; vielmehr fällt es ihm vor allem deswegen schwer, ein<br />

neutrales und aussagekräftiges Urteil zu fällen, weil er exklusiv über ein Vorwissen verfügt,<br />

das andere Betrachter seiner Modelle nicht haben: Er weiß, welche Informationen die Modelle<br />

transportieren sollen und wie sie zu interpretieren sind, denn schließlich entstammen sie<br />

seiner eigenen Feder.<br />

Aus diesen Gründen ist die folgende Beurteilung mit Vorsicht zu genießen: Wir sind der<br />

Meinung, dass die <strong>UWE</strong>-Modelle des PVS einen hohen Grad an Verständlichkeit aufweisen,<br />

und dass diese Leistung zu einem wesentlichen Teil auf die allgemeine Verständlichkeit der<br />

<strong>UWE</strong>-Modellierungssprache zurückzuführen ist. Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben,<br />

dass der Weg dorthin steinig war, d.h. dass viel Detailarbeit in den einzelnen Modellen<br />

geleistet wurde, bis ein Zustand erreicht wurde, den wir als zufriedenstellend empfanden. Es<br />

kam durchaus vor, dass einzelne Modell-Elemente zahlreiche Male von einer Stelle im<br />

Modell zur anderen hinüber- und wieder zurückgeschoben wurden, bis alle inhaltlichen<br />

Anforderungen an das Modell sowie alle semantischen Bedingungen von <strong>UWE</strong> erfüllt waren<br />

und gleichzeitig das Diagramm in unseren Augen noch gut lesbar war. Insbesondere war es<br />

eine Herausforderung, das <strong>Web</strong>formular für die Aufnahme neuer und Editierung alter<br />

Publikationen im Präsentationsmodell, die zugrunde liegende Struktur im<br />

Prozessstrukturmodell sowie die 'Synchronisation' beider Ebenen angemessen zu modellieren.<br />

<strong>UWE</strong> hat den Anspruch, eine ausdrucksstarke und gleichzeitig intuitive Modellierungssprache<br />

für die <strong>Web</strong>domäne zur Verfügung zu stellen 39 . Wir sind der Meinung, dass mit <strong>UWE</strong><br />

tatsächlich ausdrucksstarke und gleichzeitig verständliche Modelle kreiert werden können.<br />

Allerdings muss angemerkt werden, dass wir beim Erlernen des <strong>UWE</strong>-Profils bei manchen<br />

Aspekten der Sprache zumindest in der Anfangsphase gewisse Verständnisschwierigkeiten<br />

hatten. Als unbedarfter Lernender waren wir z.B. anfangs sehr versucht, die Übergänge<br />

zwischen Knoten im Navigationsmodell stets mit Seitenübergängen zu assoziieren, d.h.<br />

gedanklich jeden Knoten mit einer für ihn reservierten Seite zu verbinden, die bei Erreichen<br />

des Knotens im Browser angezeigt wird. Es hat eine gewisse Zeit gedauert, bis wir uns von<br />

dieser Vorstellung lösen und den wesentlich abstrakteren und flexibleren Charakter der <strong>UWE</strong>spezifischen<br />

Modellierung einer Navigationstruktur verinnerlichen konnten. Zudem fiel es<br />

uns zu Beginn nicht ganz einfach, die teilweise recht weitreichenden Verknüpfungen zwischen<br />

den einzelnen Modellen zu erfassen – dass z.B. die Daten einer Inhaltsklasse erst einen Filter<br />

in Form einer Navigationsklasse und deren «navigationProperty»s durchlaufen<br />

müssen, um in einem UI-Element der Präsentationsschicht dargestellt werden zu können, war<br />

etwas gewöhnungsbedürftig. Ob diese Verständnisschwierigkeiten auf unsere individuellen<br />

Voraussetzungen zurückzuführen sind oder doch darauf hindeuten, dass die <strong>UWE</strong>-<br />

39 [18], S.160<br />

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