2 UML-based Web Engineering - UWE - Ludwig-Maximilians ...
2 UML-based Web Engineering - UWE - Ludwig-Maximilians ...
2 UML-based Web Engineering - UWE - Ludwig-Maximilians ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
gewissen Grad an Abstraktion aufweisen muss. Die Informationen, nach denen wir jetzt<br />
suchen, beziehen sich aber gerade auf einen solchen Einzelfall, sind also zu speziell, um in<br />
das allgemeine Pattern aufgenommen zu werden.<br />
Also muss ein Blick auf den relevanten Ausschnitt des Präsentationsmodells Klarheit<br />
verschaffen. Die Tatsache, dass sich direkt unter dem Input-Element für die Jahreseingabe ein<br />
Text-Element vom Typ YearValidationResult befindet, legt nahe, dass das<br />
Validierungsresultat dort in textueller Form angezeigt werden soll. Ebenfalls plausibel<br />
erscheint es anzunehmen, dass der Validierungsmechanismus überprüfen soll, ob die Eingabe<br />
eine gültige Jahreszahl, d.h. eine ganze Zahl ist. Doch ob eine Eingabe verpflichtend ist, d.h.<br />
auch ein leerer Wert des Feldes als gültige Eingabe gewertet werden soll, kann aus dem<br />
Präsentationsmodell nicht erschlossen werden. Schließlich muss sich der Entwickler zur<br />
Beantwortung von Frage 1 ebenfalls auf Plausibilitätsüberlegungen verlegen. Seine Erfahrung<br />
wird ihm vermutlich sagen, dass Live-Validierungen üblicherweise durch ein blur-Ereignis<br />
ausgelöst werden, d.h. wenn das zu überprüfende Eingabefeld den Fokus verliert. Und in<br />
Abwesenheit von Hinweisen, die einen anderen Trigger-Mechanismus nahelegen, wird er sich<br />
bei der Implementierung höchstwahrscheinlich für diese Variante entscheiden.<br />
Was hat die Diskussion dieses kleinen Szenarios erbracht? Es ist deutlich geworden, dass,<br />
falls sich die Modellierung eines RIA-Features tatsächlich auf die Markierung eines<br />
Präsentationselements durch einen Tagged Value und die Angabe des entsprechenden Pattern-<br />
Automaten beschränkt, dem Entwickler nichts anderes übrig bleibt, als im<br />
Präsentationsmodell nach Implementierungshinweisen zu suchen. Und ebenfalls hat sich<br />
gezeigt, dass, falls er wirklich sichere und klare Anweisungen wünscht, er diese dort in nur<br />
sehr begrenztem Maße finden wird.<br />
Immerhin konnten in diesem Beispiel bestimmte Informationen, z.B. über den<br />
Validierungsmechanismus, gewissermaßen aus dem Kontext erschlossen oder erraten werden.<br />
Folgendes Beispiel soll zeigen, dass das nicht immer möglich ist.<br />
Beispiel 2<br />
Das <strong>Web</strong>formular zum Erzeugen einer neuen Publikation im PVS soll dem Benutzer u.a. die<br />
Möglichkeit zur Angabe von Schlüssel-Wert-Paaren (BibTeX-Tags) bieten, mit denen eine<br />
Publikation zusätzlich (zu ihren fest vorgegebenen Attributen) charakterisiert werden kann.<br />
Sowohl das Eingabefeld für den Schlüssel als auch für den Wert eines solchen Tags soll mit<br />
einem Live-Validierungsmechanismus versehen werden. Das Validierungsresultat soll wieder<br />
als kurzer Text unter dem jeweiligen Eingabefeld angezeigt werden. Damit kann der<br />
entsprechende Ausschnitt aus dem Formular folgendermaßen modelliert werden:<br />
Abbildung 22: Tageingabe im Publikationsformular (Ausschnitt)<br />
49