2 UML-based Web Engineering - UWE - Ludwig-Maximilians ...
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2 <strong>UML</strong>-<strong>based</strong> <strong>Web</strong> <strong>Engineering</strong> (<strong>UWE</strong>)<br />
2.1 Überblick<br />
<strong>UWE</strong> ist ein objektorientierter Ansatz des <strong>Web</strong> <strong>Engineering</strong>s, der einen modellgetriebenen<br />
Entwicklungsprozess von <strong>Web</strong>applikationen propagiert. Zur Modellierung des <strong>Web</strong>-Domains<br />
wird eine domänenspezifische Modellierungssprache (DSML) verwendet, die als eine<br />
leichtgewichtige Erweiterung des Unfied Modelling Language (<strong>UML</strong>) definiert werden kann<br />
und eine intuitive domänenspezifische Notation besitzt. Für den Entwurf und die semiautomatischen<br />
Generierung von <strong>Web</strong>anwendungen auf der Basis der <strong>UWE</strong>-Methodologie<br />
bietet der Ansatz Tool-Unterstützung an.<br />
Neben der Verwendung von <strong>UML</strong> als dem de facto Standard für den objektorientierten<br />
Softwareentwurf zeichnet sich <strong>UWE</strong> durch das Befolgen diverser anderer Standards aus,<br />
insbesondere der von der Object Management Group (OMG) formulierten Prinzipien der<br />
Model Driven Architecture (MDA) und anderer OMG-Standards wie XMI (XML Metadata<br />
Interchange) als Austauschformat für Modelle, MOF (MetaObject Facility) als Standard für<br />
die Definition von Metamodellen oder QVT (Query View Transformation) als Modell-<br />
Transformationssprache 2 .<br />
Das Metamodell der <strong>UWE</strong>-Modellierungssprache ist als konservative Erweiterung des <strong>UML</strong>-<br />
Metamodells definiert. Die <strong>UWE</strong>-Sprachkonzeption sieht es vor, die Ausdrucksmöglichkeiten<br />
von 'reinem' <strong>UML</strong> bei der Modellierung von <strong>Web</strong>systemen so weit wie möglich<br />
auszuschöpfen. Dies betrifft unter anderem den Einsatz von Anwendungsfall-, Klassen-<br />
Aktivitäts- oder Zustandsdiagrammen zur Darstellung statischer sowie dynamischer Aspekte<br />
der Anwendung. Da die <strong>UML</strong> jedoch keine webspezifischen Modellelemente zur Verfügung<br />
stellt, ist es notwendig, für die Modellierung webspezifischer Gegebenheiten und Phänomene<br />
geeignete Sprachkonstrukte zu definieren. Dies geschieht unter Einsatz der <strong>UML</strong>-<br />
Erweiterungsmechanismen: Durch Erweiterung von <strong>UML</strong>-Metaklassen werden Stereotype<br />
definiert, die als zusätzliche Modellelemente das Basisvokabular des Modellierers erweitern.<br />
Zur weiteren Charakterisierung sind sie häufig mit sogenannten Tagged Values versehen,<br />
semantische Bestimmungen werden mit Hilfe von OCL-Constraints vorgenommen. Damit ist<br />
die Modellierungssprache von <strong>UWE</strong> ein <strong>UML</strong>-Profil, d.h. eine sogenannte 'leichtgewichtige'<br />
<strong>UML</strong>-Erweiterung.<br />
Der Einsatz von <strong>UML</strong> hat gegenüber die Verwendung einer proprietären<br />
Modellierungssprache den Vorteil, dass aufgrund der hohen Verbreitung der <strong>UML</strong> <strong>UWE</strong>-<br />
Modelle zumindest in ihren Grundzügen von einem weiten, in der <strong>UML</strong> geschulten<br />
Personenkreis relativ rasch verstanden werden kann, ohne dass eine Einarbeitung in eine<br />
grundlegend neue Modellierungstechnik vonnöten wäre. Weiterhin kann für die Erstellung<br />
von <strong>UWE</strong>-Modellen prinzipiell jedes CASE-Tool verwendet werden, mit dem <strong>UML</strong>-<br />
Diagramme erzeugt werden können und das die <strong>UML</strong>-Erweiterungsmechanismen unterstützt.<br />
In Magic<strong>UWE</strong> existiert ein Plugin für das bekannte CASE-Tool MagicDraw, welches dem<br />
<strong>UWE</strong>-Modellierer vielfältige Unterstützung bei der Umsetzung der <strong>UWE</strong>-<br />
Modellierungstechniken bietet.<br />
2 [18], S.158<br />
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