Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas
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H.2 · Nitisole (NT)<br />
91<br />
Dystric Alic Nitisol (Alumic) mit <strong>der</strong> Horizontfolge Ah-Bw-Bto aus Pyroklastika.<br />
Die Horizontgrenzen sind fließend. Der tonreiche Bto (nitic**<br />
Horizont, gleichzeitig argic** Horizont) beginnt 80 cm u. GOF und zerfällt<br />
beim Drücken in nussförmige Aggregate (Zona Norte, Costa Rica)<br />
Bodenbildende Prozesse<br />
Humusanreicherung, hohe biologische Aktivität<br />
beginnende Ferr<strong>al</strong>isation<br />
Gefügebildung<br />
evtl. Tonverlagerung<br />
Die wesentlichen Prozesse umfassen:<br />
1. Reichliche Streuanlieferung aus ober- und unterirdischer<br />
Biomasse führt bei gleichzeitig hoher Bioturbation zu<br />
deutlicher Humusanreicherung. Die hohen Geh<strong>al</strong>te an<br />
Fe-Oxiden begünstigen die Stabilisierung von organischer<br />
Substanz. Die hohe biologische Aktivität führt zu<br />
diffusen Horizontgrenzen.<br />
2. Die chemische Verwitterung (bes. Hydrolyse) ist noch<br />
nicht so weit fortgeschritten wie in Ferr<strong>al</strong>solen, viel-<br />
Der nitic** Horizont weist gut ausgebild<strong>et</strong>e Polye<strong>der</strong> auf, die in scheiben-<br />
o<strong>der</strong> nussförmige Elemente mit glänzenden Oberflächen zerf<strong>al</strong>len.<br />
An <strong>der</strong> Profilwand kann man sie <strong>al</strong>s nussförmige Vorwölbungen<br />
erkennen. Sie tr<strong>et</strong>en aus <strong>der</strong> Profilwand hervor wie die Nüsse in <strong>ein</strong>er<br />
Tafel Nussschokolade<br />
Dystric Rhodic Nitisol mit <strong>der</strong> Horizontfolge Ah-Bo aus Pyroklastika.<br />
Die Horizontgrenzen sind diffus. Im mächtigen nitic** Horizont (Bo)<br />
tr<strong>et</strong>en die nussförmigen Aggregate hervor (s. auch kl<strong>ein</strong>es Photo links).<br />
Nitisole gehören zu den fruchtbarsten Böden <strong>der</strong> Tropen (Äthiopien)<br />
mehr befinden sich die Nitisole in <strong>ein</strong>em Frühstadium<br />
<strong>der</strong> Ferr<strong>al</strong>isation (Ferr<strong>al</strong>litisierung, Desilifizierung). Unter<br />
Ferr<strong>al</strong>isation versteht man die chemische Zerstörung<br />
<strong>der</strong> verwitterbaren primären Miner<strong>al</strong>e, die Auswaschung<br />
von Basen-Kationen und Kieselsäure sowie<br />
die Anreicherung von Sesquioxiden und Zweischicht-<br />
Tonminer<strong>al</strong>en.<br />
3. Charakteristisch ist die Ausbildung <strong>ein</strong>es stabilen Bodengefüges.<br />
4. In <strong>ein</strong>igen Nitisolen wird Ton aus dem Oberboden in den<br />
Unterboden verlagert (Lessivierung), was durch Illuviationscutane<br />
belegt ist. Daneben kommen auch Stresscutane<br />
vor.