Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas
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G.5 · Solonchake (SC)<br />
79<br />
Der Boden weist in den oberen 30 cm weiße NaCl-Ausscheidungen auf, die auf beson<strong>der</strong>s hohe S<strong>al</strong>zgeh<strong>al</strong>te<br />
hinweisen (Hypers<strong>al</strong>ic*); die unteren 30 cm sind braun, sandig und ebenf<strong>al</strong>ls s<strong>al</strong>zh<strong>al</strong>tig. Die<br />
Horizontfolge laut<strong>et</strong> Az-Bz; <strong>der</strong> Boden ist <strong>al</strong>s Haplic Solonchak (Arenic, Chloridic, Hypers<strong>al</strong>ic) anzusprechen<br />
(Hungersteppe, Usbekistan)<br />
Grundwasser-Solonchak aus Westsibirien mit <strong>der</strong> Horizontfolge Ah-Ahz-ABz-Byz-Bk. Das Grundwasser<br />
sitzt sehr tief, so dass <strong>ein</strong> gleyic** Farbmuster im unteren Profil nur andeutungsweise zu erkennen ist.<br />
Aus dem aufsteigenden Grundwasser werden nach<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> Carbonate, Gips und leichtlösliche S<strong>al</strong>ze<br />
ausgefällt. Die intensive Durchfeuchtung erlaubt außerdem die Entwicklung <strong>ein</strong>es mollic** Horizonts.<br />
Der Boden ist <strong>al</strong>s C<strong>al</strong>cic Gypsic Mollic Solonchak (Bathygleyic) zu klassifizieren<br />
Bodenbildende Prozesse<br />
S<strong>al</strong>zbe<strong>ein</strong>flusste Böden („S<strong>al</strong>zböden“)<br />
Böden mit Anreicherung wasserlöslicher S<strong>al</strong>ze, die leichter<br />
löslich sind <strong>al</strong>s Gips. Dazu zählen Chloride, Sulfate und manche<br />
Carbonate sowie in geringem Maße Nitrate und Borate<br />
von Na, K, Ca und Mg. Maßgeblich zur Identifizierung solcher<br />
Böden sind Löslichkeitsprodukt <strong>der</strong> S<strong>al</strong>ze und Ionenkonzentration<br />
in <strong>der</strong> Bodenlösung. Zur Kennzeichnung ist die<br />
Messung <strong>der</strong> elektrischen Leitfähigkeit des Sättigungsextrakts<br />
(EC e ) <strong>ein</strong>geführt (bei pH < 8,5 gilt <strong>ein</strong>e EC e ≥ 15 dS m –1 und<br />
bei pH ≥ 8,5 <strong>ein</strong>e EC e ≥ 8 dS m –1 ).<br />
Vers<strong>al</strong>zung (S<strong>al</strong>inisation):<br />
Bildung des s<strong>al</strong>ic** Horizonts<br />
Dieser Horizont entsteht durch<br />
fluvi<strong>al</strong>en Eintrag, z. B. Schichtfluten und anschließende<br />
Verdunstung des Überflutungswassers (ET > N); S<strong>al</strong>ze<br />
scheiden sich an <strong>der</strong> Bodenoberfläche und im Oberboden<br />
aus;<br />
Einwehung von Aerosolen mariner o<strong>der</strong> vulkanischer Genese;<br />
aszendente kapillare S<strong>al</strong>zzufuhr aus s<strong>al</strong>zreichen Grundwässern<br />
o<strong>der</strong> later<strong>al</strong>e Zufuhr durch Hangzugwasser<br />
(Interflow), das s<strong>al</strong>zh<strong>al</strong>tige Gest<strong>ein</strong>e durchströmt; Ausfällung<br />
<strong>der</strong> S<strong>al</strong>ze <strong>al</strong>s Ausblühungen (Pseudomycelien) o<strong>der</strong><br />
<strong>al</strong>s S<strong>al</strong>zkrusten;<br />
menschliche Aktivitäten wie Bewässerungsfeldbau, Düngung,<br />
„urban waste“ (Entsorgung von Alts<strong>al</strong>zen).<br />
er kann auch verkitt<strong>et</strong> s<strong>ein</strong> (P<strong>et</strong>ros<strong>al</strong>ic* Qu<strong>al</strong>ifier).<br />
Typen s<strong>al</strong>zbe<strong>ein</strong>flusster Böden<br />
Nach Art <strong>der</strong> Kationen unterscheid<strong>et</strong> man:<br />
Ca-dominierte Böden:<br />
Ca ≥ Mg > Na ≈ K; (Ca + Mg) / (Na + K) ≥ 1–4;<br />
Ca / Mg ≥ 1; pH ≈ 7–7,5. Stabiles Gefüge.<br />
Na-dominierte Böden:<br />
(Ca + Mg) / (Na + K) < 1. Gefüge instabil.<br />
Mg-dominierte Böden:<br />
(Ca+Mg)/(Na+K)>1, Ca/Mg≤ 1, Na / Mg < 1.<br />
Gefüge instabil.<br />
Nach Art <strong>der</strong> Anionen unterscheid<strong>et</strong> man:<br />
Chloridböden<br />
a) Saure Chloridböden (Chloridic*): pH>SO 4<br />
2–<br />
>HCO 3– , Na + >>Ca 2+ .<br />
Verbreitung: Mangroven.<br />
b) Neutr<strong>al</strong>e Chlorid-Sulfat-Böden: pH ≈ 7. Bodenlösung:<br />
SO 4<br />
2–<br />
≈ Cl – >HCO 3– , Na + ≈ Ca 2+ ≈ Mg 2+ .<br />
Verbreitung: Sebkhas, Playas.<br />
Sulfatböden (Sulphatic*)<br />
– Neutr<strong>al</strong>e Sulfatböden: pH ≈ 7. Bodenlösung:<br />
SO 4<br />
2–<br />
>>HCO 3– >Cl – , Na + >>Ca 2+ .<br />
Verbreitung: Gebi<strong>et</strong>e mit künstl. Bewässerung.<br />
– (Die sauren Sulfatböden mit pH < 3,5 gehören zu den<br />
Fluvisolen und Cambisolen. )<br />
Carbonatböden (Carbonatic*)<br />
a) Alk<strong>al</strong>i-Bicarbonat-Böden: pH > 8,5. Bodenlösung:<br />
HCO 3– >SO 4<br />
2–<br />
>>Cl – , Na + >Ca 2+ .<br />
Verbreitung: aerobes Milieu.<br />
b) Alk<strong>al</strong>iböden: pH > 10. Bodenlösung:<br />
HCO 3– ≈ CO 3<br />
2–<br />
>>SO 4<br />
2–<br />
>>Cl – , Na + >>Ca 2+ .<br />
Verbreitung: z. B. Pol<strong>der</strong>.