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Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas

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I · Immerfeuchte Tropen (tropische Regenw<strong>al</strong>dgebi<strong>et</strong>e)<br />

I<br />

Immerfeuchte Tropen (tropische Regenw<strong>al</strong>dgebi<strong>et</strong>e) · Landschaften und Böden<br />

Die traditionelle Nutzung tropischer Wäl<strong>der</strong> erfolgt durch Brennen und anschließende Aussaat. Da nach<br />

zwei bis drei Jahren die Böden erschöpft sind, werden neue W<strong>al</strong>dflächen gerod<strong>et</strong> (Wan<strong>der</strong>feldbau, shifting<br />

cultivation). Auf <strong>der</strong> ursprünglich ackerbaulich genutzten Fläche entwickelt sich <strong>ein</strong> Sekundärw<strong>al</strong>d, <strong>der</strong><br />

im Ide<strong>al</strong>f<strong>al</strong>l erst nach 15–20 Jahren wie<strong>der</strong> genutzt werden sollte<br />

Von mechanised clearing spricht man, wenn die Rodung <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> und die Bearbeitung <strong>der</strong> Böden<br />

mit schweren Maschinen durchgeführt werden. Im Vergleich zum Wan<strong>der</strong>feldbau führt dieses Verfahren<br />

zu verstärktem Humusschwund, Verdichtung sowie Gefügezerstörung und erfor<strong>der</strong>t Miner<strong>al</strong>düngung<br />

und K<strong>al</strong>kung (Liberia)<br />

Ausbringen von K<strong>al</strong>k zur Erhöhung <strong>der</strong> pH-Werte (Terra firme, Amazonien). Da Böden <strong>der</strong> humiden<br />

Tropen oft niedrige pH-Werte aufweisen und Aluminiumtoxizität das Wachstum vieler landwirtschaftlicher<br />

Nutzpflanzen be<strong>ein</strong>trächtigt, muss regelmäßig gek<strong>al</strong>kt werden. Nachteil: verstärkter Humusschwund.<br />

Beim Wan<strong>der</strong>feldbau erhöht die Asche <strong>der</strong> verbrannten Veg<strong>et</strong>ation den pH-Wert und die P-Verfügbarkeit<br />

Mangelsymptome an Bergreis. Nach Rodung des W<strong>al</strong>des sinken innerh<strong>al</strong>b weniger Jahre die Erträge<br />

landwirtschaftlicher Pflanzen. Erosion, Humusschwund, verstärkte Nährstoffauswaschung und erhöhte<br />

N-Miner<strong>al</strong>isation sowie P-Fixierung sind entscheidende Faktoren (Liberia)<br />

Mangelsymptome an Kiefern. Der Aufbau raschwüchsiger Forstplantagen kann zur Schonung <strong>der</strong> Naturw<strong>al</strong>dreste<br />

beitragen sowie Bau- und Brennholz liefern. Allerdings sind <strong>der</strong>artige Monokulturen (z. B. mit<br />

Kiefern und Euc<strong>al</strong>yptus) auf vielen Böden <strong>der</strong> feuchten Tropen nicht nachh<strong>al</strong>tig. Bereits die Anzucht im<br />

Pflanzgarten erfor<strong>der</strong>t oft Düngung und Impfung mit Mykorrhizapilzen (Liberia)<br />

In <strong>al</strong>len Teilen <strong>der</strong> Tropen werden Wäl<strong>der</strong> gerod<strong>et</strong>. In manchen Regionen, wie hier auf Java (Indonesien),<br />

werden danach Ölp<strong>al</strong>mplantagen angelegt, z. B. zur Herstellung von Margarine o<strong>der</strong> Agrotreibstoffen

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