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Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas

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D.1 · Phaeozeme (PH)<br />

41<br />

Haplic Phaeozem (Siltic) aus Löss (Mandschurei). Der dunkle Ah-Horizont (mollic** Horizont) ist das<br />

Ergebnis hoher Biomasseproduktion und intensiver Bioturbation im Übergangsbereich von W<strong>al</strong>d zu Langgrassteppe.<br />

Sekundäre Carbonate kommen erst 50 cm unterh<strong>al</strong>b <strong>der</strong> Untergrenze des mollic** Horizontes<br />

vor; Horizontfolge Ah-Bw-C<br />

Luvic Vertic Phaeozem (Clayic) aus K<strong>al</strong>kst<strong>ein</strong>en <strong>der</strong> Sierra Madre Orient<strong>al</strong> in Mexiko. Auf den mollic**<br />

Horizont (Ah, 0–23 cm), folgt <strong>ein</strong> Bt (23–40 cm) und darunter <strong>ein</strong> Bti (40–60 cm). Der Bti zeigt zwar<br />

slickensides, verfehlt aber die Kriterien <strong>ein</strong>es vertic** Horizonts. Ab 60 cm steht K<strong>al</strong>kst<strong>ein</strong>schutt an, die<br />

darüber liegende F<strong>ein</strong>erde ist jedoch carbonatfrei<br />

Bodenbildende Prozesse<br />

Humusanreicherung und Bioturbation<br />

<br />

ggf. Entk<strong>al</strong>kung<br />

<br />

ggf. aszendente Verlagerung<br />

Die wesentlichen Prozesse umfassen:<br />

1. Hohe Biomasseproduktion im Übergangsbereich W<strong>al</strong>d/Langgrassteppe;<br />

nicht so hoch wie in <strong>der</strong> Chernozem-Landschaft.<br />

2. Humusakkumulation unter B<strong>et</strong>eiligung wühlende Bodentiere<br />

(Entstehung von Krotowinen), jedoch weniger intensiv<br />

<strong>al</strong>s in Chernozemen.<br />

3. Liegt carbonath<strong>al</strong>tiges Ausgangsgest<strong>ein</strong> vor, kommt es (zumindest<br />

teilweise) zur Lösung <strong>der</strong> Carbonate (C<strong>al</strong>cit, Dolomit),<br />

begünstigt durch hohe Nie<strong>der</strong>schläge (subhumides<br />

Klima), im Nie<strong>der</strong>schlags- und Bodenwasser gelöstes CO 2<br />

und niedrige pH-Werte (< 6). Ca 2+ und Mg 2+ werden entwe<strong>der</strong><br />

in tieferen Bodenlagen (z. B. im Übergangsbereich<br />

zum C-Horizont) <strong>al</strong>s soft pow<strong>der</strong>y lime o<strong>der</strong> <strong>al</strong>s Lösskindln<br />

ausgefällt o<strong>der</strong> ganz aus dem Solum ausgewaschen.<br />

Der Lösungsvorgang beruht auf <strong>der</strong> Umwandlung von<br />

relativ schwer löslichen Carbonaten in leicht lösliche Hydrogencarbonate.<br />

Beispiel:<br />

Da mit dem Austrag <strong>der</strong> Carbonate <strong>der</strong> pH-Wert sinkt<br />

und Verbraunung, Verlehmung und auch Tonverlagerung<br />

<strong>ein</strong>s<strong>et</strong>zen, wirkt die Entk<strong>al</strong>kung profildifferenzierend und<br />

leit<strong>et</strong> von Ah-C- zu Ah-Bw-C- bzw. Ah-(E)-Bt-C-Böden über.<br />

4. Während <strong>der</strong> Sommermonate schwache Neigung zur Aszendenz<br />

Ca(HCO 3 ) 2 -h<strong>al</strong>tiger Bodenlösung (i. d. R. ohne<br />

Grundwasseranschluss), was in tieferen Bodenlagen zur<br />

Ausfällung von CaCO 3 in Form von K<strong>al</strong>kkonkr<strong>et</strong>ionen führen<br />

kann (z. B. Ck-Horizont). Sie fehlen jedoch oberh<strong>al</strong>b<br />

von 50 cm unter <strong>der</strong> Untergrenze des mollic** Horizonts.

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