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Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas

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G.2 · C<strong>al</strong>cisole (CL)<br />

73<br />

Luvic Endop<strong>et</strong>ric C<strong>al</strong>cisol (Chromic, Clayic, Siltinovic): Unter rezentem, schluffigem Hangschutt<br />

(Siltinovic*) erkennt man <strong>ein</strong>en dünnen, erodierten, dunklen 2Ahb-Horizont über <strong>ein</strong>em rötlichbraunen<br />

2Btb-Horizont; dann folgt <strong>ein</strong> oberer p<strong>et</strong>roc<strong>al</strong>cic**Horizont (2Bkmb), <strong>der</strong> nach unten in die Reste <strong>ein</strong>es<br />

erodierten 3Btb-Horizontes übergeht, bevor im Liegenden <strong>der</strong> 3Ckmb-Horizont zu erkennen ist<br />

(NO-Argentinien)<br />

Endop<strong>et</strong>ric C<strong>al</strong>cisol (Aridic) aus Südafrika mit <strong>der</strong> Horizontfolge A-Bw-Ckm<br />

Bodenbildende Prozesse<br />

Genese des c<strong>al</strong>cic** und des p<strong>et</strong>roc<strong>al</strong>cic**<br />

Horizonts<br />

C<strong>al</strong>cic** Horizonte entstehen durch sekundäre Anreicherungen<br />

von C<strong>al</strong>ciumcarbonat (CaCO 3 ), z. T. auch unter Mitwirkung<br />

an<strong>der</strong>er Carbonate (z. B. MgCO 3 ). Die sekundären Carbonate<br />

bleiben das ganze Jahr über sichtbar, <strong>al</strong>so auch in <strong>der</strong><br />

Regenperiode. Die Hydrogencarbonationen, die zur Ausfällung<br />

<strong>der</strong> Carbonate erfor<strong>der</strong>lich sind, bilden sich vornehmlich<br />

aus dem CO 2 <strong>der</strong> Bodenatmung durch Reaktion mit Regen-<br />

o<strong>der</strong> Grundwasser. (Die Hydrogencarbonationen, die bei<br />

<strong>der</strong> Lösung primärer Carbonate entstehen können, entweichen<br />

größtenteils <strong>al</strong>s H 2 O und CO 2 und sind an <strong>der</strong> Bildung<br />

<strong>der</strong> sekundären Carbonate mengenmäßíg nur wenig b<strong>et</strong>eiligt.<br />

) Entscheidend ist die Akkumulation von Ca 2+ und ggf.<br />

an<strong>der</strong>er Kationen. Diese Akkumulation kann deszendent nach<br />

Auflösung k<strong>al</strong>kh<strong>al</strong>tigen Oberbodenmateri<strong>al</strong>s erfolgen. Wenn<br />

über längere Zeiträume carbonath<strong>al</strong>tige Stäube neu <strong>ein</strong>g<strong>et</strong>ragen<br />

werden, aus denen Ca herausgelöst und verlagert wird,<br />

können sehr mächtige K<strong>al</strong>kkrusten (p<strong>et</strong>roc<strong>al</strong>cic** Horizonte,<br />

„tosca de pampa“) entstehen. Sekundäre Carbonate entstehen<br />

auch durch Aszendenz von hochstehendem, Ca-reichem<br />

Grundwasser sowie durch later<strong>al</strong>e Anlieferung <strong>der</strong> Ionen mittels<br />

Interflow (Hangzugwasser), wobei sich auch hier bei langanh<strong>al</strong>ten<strong>der</strong><br />

Akkumulation markante p<strong>et</strong>roc<strong>al</strong>cic** Horizonte<br />

ausbilden können.<br />

Man unterscheid<strong>et</strong> drei morphologische Ausprägungen:<br />

a) Diffuse Verteilung (Partikel ≤ 1 mm ∅: sekundäre Mikrokrist<strong>al</strong>lite,<br />

mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbar),<br />

b) diskontinuierliche Anreicherungen (Pseudomycelien,<br />

Cutane, weiche und harte Konkr<strong>et</strong>ionen, Sphäroide, Pisolithe,<br />

Ä<strong>der</strong>chen), lamellenartige C<strong>al</strong>cr<strong>et</strong>e,<br />

c) kontinuierliche Anreicherungen (geschicht<strong>et</strong>e, plattige<br />

und massige C<strong>al</strong>cr<strong>et</strong>e), z. T. verhärt<strong>et</strong>.<br />

1 Diffuse Verteilung (soft pow<strong>der</strong>y lime);<br />

2 Pseudomycelien, kl<strong>ein</strong>e Konkr<strong>et</strong>ionen, Cutane, weiche bis<br />

harte Konkr<strong>et</strong>ionen, Ä<strong>der</strong>chen; erste Bildung lamelliger<br />

C<strong>al</strong>cr<strong>et</strong>e;<br />

3 Geschicht<strong>et</strong>e, plattige C<strong>al</strong>cr<strong>et</strong>e;<br />

4 Kompakte, massige K<strong>al</strong>kkrusten auf <strong>der</strong> Bodenoberfläche<br />

sind i. d. R. auf Abtrag des Oberbodenmateri<strong>al</strong>s (Exhumierung)<br />

zurückzuführen.

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