Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas
Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas
Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
F.1 · Acrisole (AC)<br />
61<br />
Chromic Albic Acrisol (Endoclayic) mit <strong>der</strong> Horizontfolge Ah (0–10 cm,<br />
schluffig), E (10–45 cm, schluffig), Bt (45+ cm, tonig). Die Skel<strong>et</strong>tanteile<br />
im Ah- und im oberen E-Horizont weisen auf Schichtigkeit des<br />
Profils hin (Madagaskar)<br />
Bodenbildende Prozesse<br />
Mäßige Humusakkumulation<br />
Tonverlagerung<br />
Ferr<strong>al</strong>itisation<br />
Basenauswaschung<br />
Die wesentlichen Prozesse umfassen:<br />
1. Rasche Zers<strong>et</strong>zung <strong>der</strong> Streu unter ganzjährig feuchtwarmen<br />
Klimabedingungen führt zusammen mit <strong>der</strong> schwachen<br />
Bioturbation i. d. R. zu geringer bis mäßiger Humusanreicherung.<br />
2. Ton (mit Sesquioxiden) wird durch Lessivierung aus dem<br />
Oberboden in den Unterboden verlagert, wesh<strong>al</strong>b <strong>der</strong><br />
Oberboden an Ton verarmt und aufgehellt ist. Neben <strong>der</strong><br />
Lessivierung kann es unter sauren Bedingungen im Oberboden<br />
auch zur Tonminer<strong>al</strong>zerstörung kommen. Der<br />
Oberboden geht oft mit scharfem Übergang in den tonreicheren<br />
Unterboden über. Dieser kann während <strong>der</strong> regenreichen<br />
Zeit Wasserstau bewirken. Dies för<strong>der</strong>t die<br />
Regenwurmkrümel: K<strong>al</strong>kung, Phosphordüngung und das Einbringen<br />
tiefwurzeln<strong>der</strong>, N-fixieren<strong>der</strong> Weidepflanzen regen die Regenwurmtätigkeit<br />
stark an und verbessern nachh<strong>al</strong>tig die Nutzung <strong>der</strong> Acrisole<br />
in den Llanos von Kolumbien<br />
Nassbleichung, <strong>al</strong>so die Farbaufhellung des E-Horizonts<br />
durch Reduktion und later<strong>al</strong>e Verlagerung von Eisen und<br />
Mangan.<br />
3. Die chemische Verwitterung (bes. Hydrolyse) ist ähnlich<br />
weit fortgeschritten wie in Lixisolen und Nitisolen, jedoch<br />
weniger weit <strong>al</strong>s in Ferr<strong>al</strong>solen. Acrisole weisen <strong>al</strong>so Ferr<strong>al</strong>isation<br />
(Ferr<strong>al</strong>litisierung, Desilifizierung) auf. Die damit<br />
verbundene chemische Zerstörung <strong>der</strong> verwitterbaren<br />
primären Miner<strong>al</strong>e, die Auswaschung von Basen-Kationen<br />
und die Abfuhr <strong>der</strong> Kieselsäure führen zur Bildung und<br />
Anreicherung von Sesquioxiden und Zweischicht-Tonminer<strong>al</strong>en<br />
(LACs, bes. Kaolinit, H<strong>al</strong>loysit).<br />
4. Das humide Klima führt im Laufe <strong>der</strong> Zeit zu verstärkter<br />
Auswaschung von Basen-Kationen, was mit <strong>ein</strong>er durchgreifenden<br />
Versauerung des gesamten Solums <strong>ein</strong>hergeht.<br />
Diese äußert sich in vielen Acrisolen in <strong>ein</strong>er hohen Al-<br />
Sättigung <strong>der</strong> Austauscher (Aluminisierung).<br />
Chromic Acrisol (Endoclayic) mit <strong>der</strong> Horizontfolge A (0–20 cm,<br />
schluffig, sehr humusarm), E (20–60 cm, schluffig), Bt (60+ cm, tonig).<br />
Horizontgrenzen diffus; entstanden aus Sedimenten am Ostfuß <strong>der</strong><br />
Anden (Llanos, Kolumbien)