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Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas

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J · Gebirgsregionen<br />

J<br />

Gebirgsregionen · Landschaften und Böden<br />

Terrassenlandschaft bei Chajaya, Bolivien. Die nachh<strong>al</strong>tige Nutzung von Gebirgsböden auf steilen Hängen<br />

ist ohne Terrassierung nicht möglich. Terrassierte Böden werden durch den Esc<strong>al</strong>ic* Qu<strong>al</strong>ifier gekennzeichn<strong>et</strong><br />

Polylepis-Schluchtw<strong>al</strong>d in den bolivianischen Hochanden. Diese Bäume kommen heute nur noch<br />

in schwer zugänglichem Gelände vor und zwar bis auf Höhen von 4 500 m. Sie sind gut an das k<strong>al</strong>te<br />

Gebirgsklima angepasst. Bestände durch Übernutzung weitgehend zerstört<br />

In <strong>der</strong> Gegend von Charazani (bolivianische Hochanden) ist das Territorium <strong>der</strong> Indianerdörfer in <strong>der</strong><br />

Höhenzone von 3 600 bis 4 100 m traditionell in sieben Are<strong>al</strong>e <strong>ein</strong>g<strong>et</strong>eilt (Zelgen, Quechua: qhapana).<br />

Typischerweise verfügt jede Familie in je<strong>der</strong> Zelge über <strong>ein</strong>ige Fel<strong>der</strong>. Die gem<strong>ein</strong>same Fruchtfolge ist:<br />

Kartoffel – Oca (Ox<strong>al</strong>is tuberosa) – Gerste – vier Jahre Brache. Örtlich werden auf Kosten <strong>der</strong> Brache<br />

zusätzliche Anbaujahre <strong>ein</strong>gefügt. Die hellen Are<strong>al</strong>e zeigen das l<strong>et</strong>zte Brachejahr, in welchem Schafe auf<br />

<strong>der</strong> Zelge <strong>ein</strong>gepfercht werden, um <strong>der</strong>en Dung zu gewinnen. Danach wird mit dem Grabstock (s. Photo<br />

rechts) umgegraben und so die Humuszers<strong>et</strong>zung und Nährstofffreis<strong>et</strong>zung ausgelöst, bevor <strong>ein</strong>ige<br />

Monate später die Kartoffeln gelegt werden. Vorne im Bild die Zelge im Kartoffeljahr<br />

Kartoffelanbau im bolivianischen Hochland (4 000 m üNN): Um den Bodenabtrag möglichst gering<br />

zu h<strong>al</strong>ten, wird die Grasnarbe stärker geneigter Hänge nur streifenförmig entfernt. Dort wo die Saatkartoffeln<br />

<strong>ein</strong>gegraben werden, lockern die Bauern mit dem kräftigen, gebogenen Grabstock (Quechua:<br />

t’aqlla) die Erde. Flache und ebene Standorte werden vollständig umgegraben (s. Photo links).<br />

Tierdung erhöht die Erträge<br />

Die Indianer in den Anden (hier: Bolivien) sperren ihre Tiere (Schafe, Alpakas, Lamas) über Nacht in umfried<strong>et</strong>e<br />

hofnahe Are<strong>al</strong>e. Der anf<strong>al</strong>lende Festdung wird gesammelt, g<strong>et</strong>rockn<strong>et</strong> und auf die Fel<strong>der</strong> gebracht.<br />

Flüssigdung wird nur gelegentlich genutzt (s. Photo oben). Miner<strong>al</strong>dünger ist nicht erschwinglich.<br />

Da die Böden durch verkürzte Brachezeiten o<strong>der</strong> Erosion örtlich stark degradiert sind, ist das Aufbringen<br />

<strong>der</strong> organischen Dünger von großer Bedeutung<br />

Vicuñas sind wildlebende Kl<strong>ein</strong>kamele, die in den Hochanden oberh<strong>al</strong>b <strong>der</strong> W<strong>al</strong>dgrenze vorkommen.<br />

Ihr Bestand ist gefährd<strong>et</strong>, wesh<strong>al</strong>b sie in den meisten Andenlän<strong>der</strong>n geschützt sind

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