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Zech et al. - 2014 - Böden der Welt ein Bildatlas

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D.3 · Kastanozeme (KS)<br />

45<br />

C<strong>al</strong>cic Kastanozem (Siltic) aus schluffigen, äolischen Sedimenten. Der kastanienfarbige Ah erfüllt die Kriterien<br />

<strong>ein</strong>es mollic** Horizontes. An s<strong>ein</strong>er Basis sind sekundäre K<strong>al</strong>kkonkr<strong>et</strong>ionen angereichert (Israel);<br />

Horizontfolge Ah-Ahk-Ck<br />

C<strong>al</strong>cic Kastanozem (Anthric, Siltic) aus Löss. Die oberen 25 cm sind gepflügt (Ap, Anthric*). Der liegende<br />

Ck-Horizont weist rechts im Bild weiße Carbonatschlieren auf (Mandschurei)<br />

Bodenbildende Prozesse<br />

Humusakkumulation und Bioturbation<br />

(geringer <strong>al</strong>s bei den Chernozemen)<br />

ggf. Entk<strong>al</strong>kung<br />

(geringer <strong>al</strong>s bei den Chernozemen)<br />

aszendente Verlagerung<br />

(stärker <strong>al</strong>s bei den Chernozemen)<br />

Die wesentlichen Prozesse umfassen:<br />

1. Die Anlieferung pflanzlicher Biomasse <strong>al</strong>s Ausgangsmateri<strong>al</strong><br />

für die Humusbildung ist wegen <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsarmut<br />

im Vergleich zu den Chernozemen reduziert<br />

und führt zur Ausbildung <strong>ein</strong>es lediglich kastanienbraunen<br />

mollic** Horizonts.<br />

2. Auch die Bioturbation ist vermin<strong>der</strong>t. Der Ah-Horizont <strong>der</strong><br />

Kastanozeme ist daher geringmächtiger und humusärmer<br />

<strong>al</strong>s jener <strong>der</strong> Chernozeme.<br />

3. Die Carbonatauswaschung (im F<strong>al</strong>le carbonath<strong>al</strong>tiger Ausgangsgest<strong>ein</strong>e)<br />

aus dem Oberboden ist weniger fortgeschritten<br />

<strong>al</strong>s in Chernozemen und Phaeozemen.<br />

4. Die CaCO 3 -Anreicherung beginnt, wie bei den Chernozemen,<br />

innerh<strong>al</strong>b von 50 cm unter <strong>der</strong> Untergrenze des<br />

mollic** Horizonts, doch ist sie intensiver <strong>al</strong>s bei den Chernozemen.<br />

Über weite Teile des Jahres herrscht aszendente<br />

Wasserbewegung vor, wobei es meist nur das gespeicherte<br />

Regenwasser ist, das wie<strong>der</strong> aufsteigt, wenn<br />

Grundwasseranschluss fehlt.<br />

5. Im tieferen Unterboden beginnen sich Gips und sogar<br />

leicht lösliche S<strong>al</strong>ze anzureichern, da sie wegen <strong>der</strong> semiariden<br />

Klimabedingungen (N < ET) aus dem Solum nicht<br />

mehr vollständig ausgewaschen werden.<br />

6. Manche Kastanozeme weisen zwischen dem Ah- und dem<br />

Ck-Horizont noch <strong>ein</strong>en braunen bis zimtfarbenen Bwbzw.<br />

Bt-Horizont auf, entstanden durch Verbraunung und<br />

Tonverlagerung, vermutlich während feuchterer Phasen<br />

des Holozäns. Kastanozeme sind somit oft polygen<strong>et</strong>ischer<br />

Natur (Schema rechts).

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