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4-2016

Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

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Haus- und Gebäudeautomation<br />

Bild 3: Taster, Leitung oder was? Der Monitor erlaubt schnelle<br />

Eingrenzung<br />

lung werden dann kurze Ausschnitte<br />

oder Langzeitaufnahmen über mehrere<br />

Tage protokolliert. Eine tabellarische<br />

Übersicht zeigt den gesamten<br />

Verkehr im KNX-Netzwerk an, inklusive<br />

der Telegramme, die vom Überwachungsmonitor<br />

selbst verschickt<br />

wurden. Dabei werden „Request“ und<br />

„Response“ in der Tabelle angezeigt<br />

und die jeweiligen Telegramme inklusive<br />

Feedback in der Tabelle zugeordnet.<br />

Während das KNX-Netzwerk überwacht<br />

wird, werden alle physikalischen<br />

Adressen, welche in den KNX-Telegrammen<br />

genutzt werden, verarbeitet<br />

und gesichert. Diese liefern wertvolle<br />

Informationen, die wiederum in<br />

bestimmten KNX-Installationen Verwendung<br />

finden.<br />

Vielfältige Heimdiagnose<br />

Die Vorteile des permanenten Monitorings<br />

werden in der praktischen Anwendung<br />

schnell klar: Reagiert ein Aktor,<br />

z.B. eine Lampe, überhaupt nicht auf<br />

einen geänderten Schaltzustand, gibt<br />

es vier Fehlermöglichkeiten. Trivial<br />

und einfach zu erkennen: die Lampe<br />

ist defekt. Schwieriger wird es bei<br />

Taster- und Aktorfehlern oder defekter<br />

Leitung. Um den Fehler einzugrenzen,<br />

bietet der PNX-Monitor die Möglichkeit,<br />

per Signalmonitoring zu überprüfen,<br />

ob der Taster Signale sendet. Ist<br />

dies der Fall, bleiben nur noch Aktor<br />

und Leitung als Fehlerursache. Reagiert<br />

der Aktor, im Beispiel der Stromschalter<br />

der Lampe, auf ein manuell<br />

erzeugtes Signal aus dem PNX-Monitor,<br />

liegt der Defekt zwischen Taster<br />

und Aktor, ist also ein klassischer Leitungsfehler.<br />

Reagiert der Aktor dagegen<br />

nicht, ist selbiger, im Beispiel die<br />

Lampe, defekt.<br />

Größere Projekte profitieren ebenfalls<br />

von einem solchen permanenten<br />

Monitoring. Gibt es z.B. immer um<br />

17.00 Uhr ein Problem mit der nach<br />

Sonnenstand gesteuerten Rollladenanlage,<br />

kann mithilfe des Monitors<br />

genau der betroffene Zeitraum analysiert<br />

werden. Der Mitarbeiter, der<br />

die Wartung durchführt, setzt einen<br />

Filter beispielsweise auf die Daten<br />

der vermuteten Gerätegruppen und<br />

eine bestimmte Uhrzeit, um den Fehler<br />

einzugrenzen, und kann so live<br />

das Problem visualisieren. Parallel<br />

werden im Hintergrund alle anderen<br />

anfallenden Telegramme permanent<br />

gespeichert. Das Ergebnis der Filtereinstellung<br />

kann dann exportiert werden<br />

und steht vor Ort oder zuhause<br />

für eine Fehleranalyse bereit.<br />

Auch ohne Störung<br />

wertvoll<br />

Eine Monitoringsoftware unterstützt<br />

aber nicht nur bei der Fehlersuche,<br />

sondern ist auch bei der Installation<br />

und bei Verbesserungen im laufenden<br />

Betrieb hilfreich. Bei der Inbetriebnahme<br />

lässt sich so schnell prüfen,<br />

ob alle programmierten Funktionen<br />

richtig arbeiten. So können bei komplexen<br />

Szenarien Ereignisse im Netzwerk<br />

simuliert werden, um zu testen ob<br />

das System richtig reagiert. Ein Test<br />

ob z.B. ein Sonnenschutz bei Wind<br />

einfährt ist so kein Problem.<br />

Ein weiterer typischer und zugleich<br />

komplizierter Fehler tritt auf, wenn<br />

ein Aktor erst mit deutlicher Verzögerung<br />

von z.B. einer Sekunde auf<br />

einstellbare Schwellwerte reagiert.<br />

Auch solche Befehlsverzögerungen<br />

können mit dem PNX-Monitor aufgezeigt<br />

werden. Dieser Fehler im Bus-<br />

Netzwerk entsteht meist durch einen<br />

sogenannter Stack Overflow.<br />

Hintergrund: Bedingt durch die Priorisierung<br />

von Bus-Teilnehmern kommt es<br />

dazu, dass bei einer belegten Leitung<br />

ein Mitglied des Systems keinen „freien<br />

Platz auf dem Bus“ bekommt und warten<br />

muss, vergleichbar mit dem Auffahren<br />

von Autos auf eine volle Autobahn.<br />

Dies passiert u.a. wenn ein Teilnehmer<br />

im Netzwerk permanent oder<br />

unkontrolliert Signale sendet und damit<br />

die Leitung für die anderen Teilnehmer<br />

blockiert. Der Schuldige ist per Monitor<br />

dann schnell gefunden.<br />

Fernanalyse spart Zeit und<br />

Kosten<br />

In der nahen Zukunft ist zusätzlich zum<br />

bestehenden Funktionsumfang eine<br />

Erweiterung geplant, die den Wartungsaufwand<br />

auf eine reine Fernwartung<br />

reduzieren kann. Der Mitarbeiter,<br />

z.B. einer Hausverwaltung, stellt<br />

einen Trigger (Uhrzeit, Schaltvorgang<br />

etc.) ein und erhält dann automatisch<br />

vom System ein Logfile per E-Mail für<br />

einen eingestellten Zeitraum.Um die<br />

Daten zu analysieren wird lediglich<br />

ein PC, Tablet oder Smartphone mit<br />

einem Tabellentool wie Excel oder<br />

open office benötigt. So muss der<br />

Wartungstechniker zur Fehlersuche<br />

nicht vor Ort sein, Fahrtkosten entfallen<br />

und er kann via Fernwartungstool<br />

den Fehler entweder schon beheben<br />

oder Ersatzteile ordern und Reparaturen<br />

gezielt vergeben. Die Software<br />

ist auch dafür ausgelegt, mehrere Projekte<br />

zu verwalten. Regelmäßig verwendete<br />

Filtereinstellungen können<br />

dazu objektspezifisch gespeichert<br />

werden. Ein Techniker ist so problemlos<br />

in der Lage mehrere Objekte zu<br />

betreuen und Filterszenarien für die<br />

einzelnen Objekte wieder aufrufen.<br />

Schweizer Taschenmesser<br />

für KNX-Bus<br />

Der PNX-Monitor ist zu allen gängigen<br />

KNX-Schnittstellen wie USB, IP, TPUart<br />

kompatibel und erlaubt einen schnellen<br />

Überblick über alle per KNX-Bus<br />

vernetzten Sensoren, Aktoren oder<br />

diskreten am Netzwerk angeschlossenen<br />

Steuerungen bspw. von Solaranlagen,<br />

Heizungen oder Energiemanagement.<br />

Die Software lässt sich auf<br />

jedem Windows-kompatiblen Gerät<br />

(Windows 7/8/8.1/10) installieren, das<br />

mit dem KNX-Bus verbunden ist, und<br />

kann auf der PEAKnx-Homepage für<br />

einen 90 Tage Test in vollem Umfang<br />

heruntergeladen werden. Im Lieferumfang<br />

des PEAKnx Controlpro ist das<br />

Plugin bereits vorinstalliert.<br />

Die Navigation der Software ist übersichtlich<br />

und leicht zu bedienen. Aufzeichnungszeiträume<br />

können mit wenigen<br />

Klicks konfiguriert werden. Komplexe<br />

Filterregeln kann der Hausbesitzer<br />

in einem übersichtlichen Formular<br />

erstellen und speichern. Eine<br />

Importfunktion von ETS Gruppenadressen<br />

spart dem User Arbeit, wenn<br />

die Daten im entsprechenden Format<br />

bereits vorliegen. Ein Feld rechts oben<br />

informiert ständig über das aktuelle<br />

Projekt und den Verbindungsstatus.<br />

Die gesammelten Daten lassen sich<br />

per Mail oder als Excel-Datei exportieren.<br />

So kann der Hausherr bei Bedarf<br />

schnell und unkompliziert die Daten<br />

entweder selbst aus der Ferne abrufen<br />

oder einem externen Dienstleister<br />

zur Verfügung stellen. ◄<br />

Bild 4: Einfaches Bedienmenue und schnelle Übersicht über die<br />

Busteilnehmer (Fotos: PEAKnx)<br />

Haus + Elektronik 4/<strong>2016</strong> 47

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